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Sorgenkind iPhone:Titan mit Kratzern: Wird Apple abgehängt?
von Dennis Berger
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Das iPhone ist für mehr als die Hälfte des Umsatzes von Apple verantwortlich. Nun ist es das Sorgenkind. Und wann kommt Apple eigentlich mal wieder mit Innovationen um die Ecke?
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Die Spannung war groß vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen von Apple. Erneut musste der Tech-Riese eine Umsatzdelle vermelden, diesmal um vier Prozent. In fünf der letzten sechs Quartale sind die Umsätze gesunken, auch der Umsatzgarant iPhone bereitet immer noch Sorgen.
Nach dem Ende der Corona-Pandemie und den Lockdowns in China im letzten Jahr, waren die aktuellen iPhone-Modelle wieder normal verfügbar. Die Verkäufe stiegen in Folge zwar, doch trotzdem sank der iPhone-Umsatz im Jahresvergleich in fast allen Ländern der Erde - insgesamt um mehr als zehn Prozent. Was steckt dahinter?
Die Herausforderungen für den Tech-Giganten sind scheinbar groß. Denn Apple-Boss Tim Cook kündigt einen Rekord an: einen Aktienrückkauf von 110 Milliarden Dollar - der größte in der Konzerngeschichte. Zusätzlich soll die Dividende um vier Prozent steigen.
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Aktienrückkauf: Beruhigungspille für Investoren?
Diese Rückkaufprogramme kann man durchaus als Beruhigungspille für Investoren und Aktionäre interpretieren. Sie polieren auf legale Weise den Aktienkurs auf. Wenn ein Schwung Aktien vom Markt genommen wird und die verfügbare Menge schrumpft, wird das Angebot knapper. Gewinne werden auf weniger Aktien verteilt. Das Ergebnis: Der Gewinn pro Aktie klettert, selbst wenn das Unternehmen nicht zwingend mehr eingenommen hat.
In der hart umkämpften Branche muss sich Apples Flaggschiff iPhone nun vor allem gegen Samsung und Huawei behaupten. Besonders in China hat Apple Marktanteile eingebüßt. Der Grund: Die Konsumenten dort wandeln sich.
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Huawei überholt Apple
China ist einer der wichtigsten Märkte für Apple, doch die Verkäufe des iPhones dort sind drastisch gesunken, während der chinesische Wettbewerber Huawei einen überraschenden Aufschwung erlebt. Die ersten sechs Wochen des Jahres 2024 verdeutlichen den Umbruch: Apples Smartphone-Verkäufe sind im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent gesunken, so der Forschungsdienst Counterpoint. Im Gegensatz dazu konnte Huawei, Hauptkonkurrent im Premiumsegment, seine Verkaufszahlen um 64 Prozent steigern.
Die Entwicklung spiegelt eine Veränderung der Konsumgewohnheiten wider: Chinesische Verbraucher scheinen zunehmend bereit, einheimische Marken zu unterstützen. Huawei, lange geplagt von US-Exportbeschränkungen, verbucht mit seiner im August eingeführten Mate-60-Serie sofort einen Erfolg und positionierte die Marke wieder an der Spitze des High-End-Segments.
Konkurrenzdruck und politische Spannungen
Die Herausforderungen in China sind vielfältig. Neben dem direkten Wettbewerb durch Huawei spürt Apple den Druck durch aggressive Preisgestaltung von anderen chinesischen Herstellern wie OPPO, Vivo und Xiaomi. Auch politische Spannungen tragen dazu bei, da chinesische Staatsbedienstete und Unternehmen zunehmend aufgefordert werden, keine iPhones mehr zu verwenden.
Apple hat auf den zunehmenden Druck reagiert, indem es Rabatte auf bestimmte iPhone-Modelle anbietet, was bei der Marke ungewöhnlich ist. Diese Maßnahmen konnten den Trend jedoch nicht umkehren.
KI: Apple muss aufrüsten
Apple, bekannt für seine Innovationskraft, hat in der schnelllebigen Welt der Künstlichen Intelligenz bisher eher zögerlich agiert. Während Konkurrenten wie Google und Microsoft bereits tief in die Entwicklung von generativen KI-Systemen eingetaucht sind, scheint Apple erst jetzt ernsthaft in diese Technologie zu investieren.
Gutes Gewissen beim Handykauf26.02.2024 | 3:42 min
Die jüngste Ankündigung von Tim Cook, dass das Unternehmen dieses Jahr in der generativen KI "bahnbrechend" sein werde, kommt für viele Beobachter zu spät. Apple investiert Berichten zufolge jährlich eine Milliarde Dollar, um bei der KI aufzuholen. Interessant ist, dass diese Ankündigung zeitgleich mit der Nachricht erfolgte, dass Apple seine Pläne für ein milliardenschweres Elektroauto-Projekt eingestellt hat. Einige der dafür abgestellten Mitarbeiter werden nun in KI-Projekte umgeschichtet.
Innovation dringend gesucht
Trotz der Ankündigungen bleibt Apple in einigen Bereichen hinter den Erwartungen zurück. Beispielsweise kamen die XR-Brillen des Unternehmens später als erwartet auf den Markt. Auch im Bereich der Smartphones führt Apple manchmal Funktionen ein, die bereits in der Android-Welt existieren, und ein Touchscreen-Laptop fehlt weiterhin im Portfolio.
Die Verschiebung hin zu KI könnte für Apple eine Chance sein, verlorenen Boden gutzumachen und sich erneut als Innovationsführer zu positionieren.
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