Kooperation von Sparkassen und Payback vor Abschluss

    Bonuspunkte per Girocard:Deal von Sparkassen und Payback vor Abschluss

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    Die Partnerschaft von Sparkassen mit Payback ist so gut wie besiegelt. Kunden sollen bald Bonuspunkte beim Bezahlen mit der Girocard sammeln können. Verbraucherschützer warnen.

    Typical: Sparkasse
    Wer Payback-Kunde und gleichzeitig Kunde einer Sparkasse ist, muss zum Punktesammeln künftig nicht mehr seine Payback-Karte dabei haben.
    Quelle: dpa

    Millionen Sparkassen-Kunden sollen mit ihrer Girocard bald auch Payback-Bonuspunkte sammeln können: Nach monatelangen Verhandlungen ist eine Zusammenarbeit der Sparkassen-Finanzgruppe mit dem Bonussystem so gut wie besiegelt. Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) sagte auf Anfrage:

    Wir glauben, dass durch die Kooperation dieser zwei großen Player im Markt für unsere Kunden erhebliche Vorteile entstehen können - deswegen machen wir das jetzt.

    Sprecher des Sparkassen- und Giroverbands

    Zuvor hatte der Branchennewsletter "Finanz-Szene" berichtet. Demnach könnte die Kooperation in den kommenden Tagen vertraglich besiegelt werden.

    Verbraucherschützer äußern Datenschutzbedenken

    Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Partnerunternehmen wie Tankstellen, Drogerie- und Supermärkten Bonuspunkte sammeln, um diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzutauschen. Wer gleichzeitig Kunde einer Sparkasse ist, muss dafür künftig nicht seine Payback-Karte dabei haben. Die Punkte werden dann automatisch gutgeschrieben, wenn mit der Girocard gezahlt wird.
    Unumstritten sind solche Bonussysteme nicht: Verbraucherschützer warnen regelmäßig davor, nicht zu viele persönliche Daten für etwas Rabatt preiszugeben und somit zum "gläserne Kunden" zu werden.
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    Partnerschaft mit Millionen Kunden

    Nun tun sich zwei Schwergewichte im Markt zusammen: Die Sparkassen sind mit 47 Millionen herausgegebenen Karten der größte Emittent der Girocard, die von vielen immer noch "EC-Karte" genannt wird. Payback hat nach eigenen Angaben etwa 31 Millionen Nutzer in Deutschland.
    Es sei daher "naheliegend, hier intensiv die Schnittmengen zu prüfen, um letztendlich auch für unsere Kundinnen und Kunden gewisse Prozesse zu vereinfachen", sagte eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen Verlags (DSV), der als Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe die Verhandlungen mit Payback geführt hat.

    DSV-Sprecherin: Datenschutz und Freiwilligkeit zentral

    Die DSV-Sprecherin betonte, Datenschutz und Freiwilligkeit seien zentral - sowohl für die Kunden als auch für die Institute: Jede der 353 Sparkassen in Deutschland entscheidet selbst, ob sie das Angebot nutzt oder nicht.
    Dem Vernehmen nach haben zwischen 250 und 300 Sparkassen signalisiert, dass sie ihrer Kundschaft die Payback-Funktion anbieten wollen.
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    Payback will weiter eigene Karte anbieten

    Für Payback bahnt sich im Girokartenbereich damit die erste Partnerschaft an, wie eine Sprecherin des Unternehmens einordnete. Payback sei aber schon jetzt zusammen mit Apple Pay und Google Pay einer der größten Anbieter für mobiles Bezahlen in Deutschland. Das Unternehmen bietet bereits Payback-Kreditkarten an und hat in seiner App eine Funktion zum mobilen Bezahlen integriert.
    Eigene Payback-Karten werde es weiterhin geben, teilte die Payback-Sprecherin mit: "Zahlkarten, Kreditkarten und mobile Payment sind weitere wichtige und praktische Services für unsere 31 Millionen Kundinnen und Kunden in Deutschland und runden unser Portfolio ab."

    Bargeldloses Bezahlen soll attraktiver werden

    Die Payback-Initiative der Sparkassen reiht sich ein in die Bemühungen von Banken und Sparkassen, das bargeldlose Bezahlen nach dem von der Corona-Pandemie beflügelten Aufwärtstrend noch attraktiver zu machen.
    Zahlen der Deutschen Kreditwirtschaft zufolge beglichen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im ersten Halbjahr des laufenden Jahres rund 3,65 Milliarden Mal Einkäufe mit der Girocard. Das waren 15 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2022.

    Kontaktloses Bezahlen ist mit Girocards und Kreditkarten möglich, die einen sogenannten NFC-Chip besitzen. Außerdem kann mit einem Smartphone oder einer Smartwatch mit Diensten wie Apple Pay und Google Pay oder mit Banken-Apps kontaktlos Geld übertragen werden. Die Daten für die Abwicklung der Bezahlung werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn Kunden die Karte beziehungsweise das Smartphone oder die Smartwatch nah an das Gerät halten.

    Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig. Während der Corona-Pandemie hatte der Einzelhandel das kontaktlose Bezahlen als besonders hygienisch beworben. (Quelle: dpa)

    Quelle: dpa

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