Ausstehende Löhne: Lkw-Fahrer treten in Hungerstreik

    Ausstehende Löhne:Hungerstreik: Lkw-Fahrer sind verzweifelt

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    Der Streik der Lkw-Fahrer an der A5 bei Gräfefnhausen eskaliert: 30 Männer sind in den Hungerstreik getreten - aus Verzweiflung, weil ihre Löhne seit Monaten nicht bezahlt wurden.

    Hessen, Gräfenhausen: Roman Koval aus Lemberg (Ukraine) steht an seinem Lkw, an dem Wäsche zum Trocknen hängt.
    Polnische Unternehmen unterwandern den Arbeitsschutz, indem sie LKW-Fahrer aus Nicht-EU-Ländern unter fragwürdigen Bedingungen beschäftigen. Das hat teils drastische Folgen.22.09.2023 | 1:33 min
    Mit einem Hungerstreik wollen die auf der südhessischen Autobahnraststätte Gräfenhausen streikenden Lastwagenfahrer nach Angaben eines Gewerkschafters ihren Forderungen nach ausstehenden Löhnen Nachdruck verleihen. Seit mehr als zwei Monaten stehen die vor allem aus Usbekistan und Georgien stammenden Fahrer mit ihren Wagen in Gräfenhausen, um ihren Auftraggeber in Polen unter Druck zu setzen.

    Keine Verhandlungen zwischen Fahrern und Spedition

    Der Hungerstreik habe am Dienstag begonnen, sagte der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema, den die Fahrer zum Verhandlungsführer bestimmt haben, am Freitag. Damit ist eine weitere Eskalationsstufe in einem Arbeitskampf erreicht, der auch die Arbeitsverhältnisse im internationalen Gütertransport in den Fokus rückt.
    Die meisten der Fahrer haben nach eigenen Angaben seit Monaten kein Gehalt erhalten. Verhandlungen gibt es derzeit nicht - der polnische Spediteur hat bereits vor Wochen Strafanzeige wegen Erpressung bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt gestellt. Auf Medienanfragen hat das Unternehmen seit Wochen nicht mehr reagiert.
    "Die Fahrer sind verzweifelt", sagte Gewerkschafter Atema, den die Fahrer zum Verhandlungsführer bestimmt haben. Viele hätten sich verschuldet, um überhaupt die Arbeit antreten zu können. Die Männer hätten sich von den Fahraufträgen in Westeuropa mehr Geld und bessere Lebensbedingungen für ihre Familien erhofft. "Ein bisschen Hoffnung haben wir noch", sagte der aus Usbekistan stammende Adkhamjon Muminov.

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