Das Gute zum Wochenende: Keine Angst vor der Angst

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    Das Gute zum Wochenende:Keine Angst vor der Angst

    Christian Dezer
    von Christian Dezer
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    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    Ostern ist traditionell die Zeit der Erneuerung, der Reinigung und der Hoffnung. Das Dunkle, die Düsternis werden überwunden - das war Bestandteil heidnischer Bräuche und ist in vielen Weltreligionen noch bis heute verankert. Doch in der jetzigen Zeit fällt genau das vielen Menschen schwer.
    Der Dauerkrisenmodus aus Klimakatastrophe, Pandemie und Krieg lässt viele pessimistisch in die Zukunft schauen. Millionen leiden unter Angststörungen und Panikattacken, davon sind auch immer mehr Jugendliche betroffen. Ängste, Zweifel und Zukunftssorgen lassen uns kaum noch los, selbst an Ostern, wenn es eigentlich um Freude und Zuversicht geht.
    Die Wissenschaft sieht in der Angst ein wichtiges Gefühl, das man zulassen muss, getreu der Devise: "Keine Angst hält an, wenn man sich ihr stellt." Die Psychologin Anne-Lena Leidenberger rät, offen über Ängste zu sprechen: "Wichtig ist es, sich Menschen anzuvertrauen, mit Freundinnen und Freunden sprechen, die Familie um Hilfe bitten."
    Im Akutfall empfiehlt die Expertin Atemübungen, um aufkeimende Angst und Panik herunterzuregulieren. Bei schweren Angsterkrankungen ist in jedem Fall eine fachtherapeutische Behandlung angeraten.
    Aber zuvor gibt es viele andere Möglichkeiten, sich mit der Angst auseinanderzusetzen. Effektive Helfer können sogenannte positive Affirmationen sein. Das ist ein mentales Training, bei dem man immer wieder bejahende Sätze wiederholt, um dadurch langfristig einen positiven Effekt zu erzielen. Das Unterbewusstsein braucht allerdings mindestens 21 Tage, damit sich das entsprechende, bessere Gefühl einstellen kann.
    Für viele Fachleute sind auch Sport und Bewegung oder Kunst und Kultur wahre Kraftquellen. In Brüssel ist ein Museumsbesuch Teil einer Therapie gegen Angst. Betroffene können in fünf staatlichen Museen mit den schönen Künsten etwas für ihre mentale Gesundheit tun. In Kanada gibt es den Waldspaziergang auf Rezept. Studien belegen, dass frische Luft, Stille und die Geräusche der Natur gegen Angst und Depression helfen.
    Leute stehen an Info-Stand "Deutschland-Barometer Depression"
    Volkskrankheit Depression09.11.2022 | 2:00 min
    Und gegen negative Nachrichten können positive Informationen und Lösungsansätze helfen, so wie wir Sie Ihnen seit Jahren bei plan b präsentieren. Ein kürzlich durchgeführtes Online-Experiment mit 829 Personen im Durchschnittsalter von 43 Jahren zeigte, dass Nachrichtenbeiträge mit konstruktivem Ansatz von den Konsumenten positiver aufgenommen wurden als herkömmliche, eher negative Nachrichten.
    Wenn Sie jetzt also etwas gegen ihre negativen Gefühle unternehmen wollen, bedenken sie den Rat und die Weisheit Buddhas:

    Alles, was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.

    Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und schöne Ostertage.
    Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Schutz von Delfinen: Das oberste französische Verwaltungsgericht hat mit sofortiger Wirkung die Sperrung von Fanggebieten an der Atlantikküste angeordnet. Die Einrichtung der Zonen gilt für sechs Monate und dient vor allem dem Schutz von Delfinen. Zuletzt hatten viele Umweltschutzorganisationen wegen eines hohen Delfinsterbens mit einer Klage reagiert. Hunderte tote Delfine waren in den letzten Wochen tot angespült worden, oft verletzt durch Fischernetze oder Schiffsschrauben.
    Geringerer Stromverbrauch in Deutschland: Der Stromverbrauch in deutschen Privathaushalten ist im Jahr 2022 deutlich zurückgegangen. Eine aktuelle Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Nutzer 8,3 Prozent weniger Strom verbrauchten. Als Grund sieht die Studie zum einen das Ende des Lockdowns, aber auch Einsparbemühungen wegen des Kriegs in der Ukraine. Die Analyse zeigt auch, dass stärkere Sparpotenziale möglich wären, würden die Verbraucher noch bewusster mit ihrem Stromkonsum umgehen.
    Spinnenseide hilft bei Nervenschäden: Bei Nervenverletzungen werden sogenannte Nervenleitschienen mit dem Füllmaterial Kollagen verwendet, um Nerven wieder miteinander zu vernähen. Das Verfahren funktionierte bisher nur über kurze Distanzen. Forschende an der Med-Uni Wien optimierten die Methode und nutzten Spinnenseide als Füllmaterial und die Seide von Seidenraupen für die Leitschienen. Die Seide verfügt über eine höhere Reißfestigkeit. Der Versuch mit diesen künstlichen Nervenleitschienen verlief bei Mäusen erfolgreich und könnte künftig auch bei Menschen mit Nervenverletzungen getestet werden.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Unsere aktuelle plan b-Dokumentation beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema Angst. Wir zeigen neue Ansätze und hilfreiche Lösungen für Therapien und präsentieren Menschen, die offen mit ihren Angstattacken umgehen. Stärker als die Angst - heute ab 17:35 Uhr im TV, der Mediathek oder hier.
    Illustration einer Frau die die Arme verschränkt
    Wege aus der Krise08.04.2023 | 29:50 min
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    Zusammengestellt von Christian Dezer.