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Das Gute zum Wochenende:91 Prozent weniger Plastikmüll: So ginge es
von Christian Dezer
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Guten Morgen. Mit Recycling, Bioplastik und Plastikverboten könnten 91 Prozent des schlecht entsorgten Mülls bis 2050 vermieden werden – wir müssten nur handeln.
Guten Morgen,
wir können es schaffen, die Kunststoffproduktion weltweit deutlich zu reduzieren. Damit ließen sich die gigantischen Mengen an Plastikmüll, die in der Natur landen, erheblich verringern.
Die nötigen Maßnahmen sind hinreichend bekannt: Wir müssen mehr recyceltes Plastik verwenden, Einwegverpackungen reduzieren, mehr Geld in ein Abfallmanagement investieren, ein Kreislaufsystem für Kunststoffe aufbauen, die Plastik-Neuproduktion begrenzen und eine Verpackungssteuer einführen. Und natürlich sollten wir alle die Nutzung von Plastikprodukten vermeiden oder minimieren.
Wir werfen zu viel weg. Jedoch gibt es Projekte und Ideen, die echte Kreislaufwirtschaft verfolgen, die ökologisch, wirtschaftlich und sozial sind.21.11.2024 | 29:56 min
Das ist, kurz gesagt, das Resümee der allermeisten Studien zur Plastikreduzierung. Eine gerade veröffentlichte Studie aus den USA hat errechnet, dass sich mit solchen Maßnahmen bis zum Jahr 2050 91 Prozent "schlecht" entsorgter Kunststoffabfälle reduzieren ließe, also Plastikmüll, der nicht verbrannt oder deponiert wird, sondern einfach in der Natur landet.
Und auch der Schadstoffausstoß, der bei der Kunststoffproduktion anfällt, würde sich um etwa ein Drittel verringern. Doch zwischen dem, was wir wissen, und dem, was wir tun, klafft eine große Lücke: Das ist das sogenannte "Knowing-Doing-Problem". Das heißt: Wir sind zwar Wissensriesen, aber Umsetzungszwerge.
Wie sieht ein Leben ohne Müll aus und ist das überhaupt machbar?19.12.2024 | 29:49 min
In wenigen Tagen beginnt im südkoreanischen Busan die letzte und alles entscheidende Verhandlungsrunde zum internationalen Plastikabkommen. Ähnlich wie zuletzt beim Artenschutzgipfel und aktuell beim Klimagipfel sind sich auch beim Plastik Staaten und Organisationen der Welt uneins, in welchem Maße Plastik künftig reduziert werden soll.
Vielleicht ein guter Moment, mal auf funktionierende Lösungsansätze zu schauen, so wie in unserer aktuellen plan b-Dokumentation. Dort begleiten wir Jonas Braamt, der wertvolle Kunststoffe recycelt. Er baut alte Fußball-Stadionsitze aus, lässt sie zu einem Granulat schreddern und macht daraus neue Sitzschalen. Rechnet man das hoch auf die Fußballstadien dieser Welt mit Plastiksitzschalen, könnten bei Renovierungen viel Erdöl und Treibhausgase gespart werden.
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Gleichzeitig spielt die Entwicklung von Bioplastik eine immer größere Rolle. Das Besondere: Bioplastik-Bakterien lassen sich aus den unterschiedlichsten biologischen Materialien gewinnen, zum Beispiel aus Apfelsaft oder aus Resten der Lebensmittelindustrie wie Molke oder altem Frittierfett. So könnte ganz nebenbei eine regionale Kreislaufwirtschaft entstehen, die auf lokale Ressourcen setzt und Arbeitsplätze schafft.
Das ist auch die Idee von Christian Sonnendecker aus Leipzig. Er hat nämlich einen Weg gefunden, mit Hilfe eines Enzyms PET-Plastik auf natürlichem Weg zu zerlegen und dann wieder neu zu verarbeiten - ohne Qualitätsverlust.
Ständig entsteht neuer Abfall. Mit smarten Ideen Müllberge verringern.07.12.2023 | 29:42 min
Apropos Umsetzungszwerge. Das kleine afrikanische Land Ruanda ist für mich das genaue Gegenteil - ein Umsetzungsriese. Dort ist es seit 2008 verboten, Plastiktüten zu importieren, zu produzieren, zu verkaufen oder auch einfach nur zu besitzen. Wer dagegen verstößt, muss mit Geldstrafen oder sogar Gefängnis rechnen. Heute gilt Ruanda in Sachen Plastiktüten-Verzicht weltweit als Vorbild.
Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Wochenende
Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b
Ihre Portion Konstruktives:
Besonders Flüsse und Meere sind von der gigantischen Plastikflut betroffen, mit katastrophalen Auswirkungen für Natur und Mensch. Engagierte Menschen versuchen das Problem in den Griff zu kriegen.
Ideen für saubere Gewässer10.08.2024 | 29:51 min
Was noch gut war diese Woche
Brille mit Untertitel-Einblendung: Für Gehörlose und Hörgeschädigte gibt es jetzt eine Erleichterung bei Gesprächen oder beim Kinobesuch. Ein Informatikstudent an der kalifornischen Cornell Universität hat eine spezielle Brille entwickelt. Die gleicht einem Empfänger mit Bildschirm. Wenn die Brille mit dem Handy gekoppelt wird, nimmt sie die Stimme einer ausgewählten Person in der Nähe auf. Die Sprache wird in einen Text umgewandelt und auf die Innenseite der Gläser projiziert. Die Akkuleistung hält fünf Stunden.
Neue Ortungstechnik für Landminen: Weltweit liegen 110 Millionen lebensgefährliche Landminen im Boden vergraben und versteckt, oft weiß niemand mehr wo. Noch immer sterben täglich Landarbeiter oder spielende Kinder bei der Explosion dieser heimtückischen Sprengkörper. Aus den USA kommt nun eine neue Lasertechnik, mit der Minen in Echtzeit erkannt werden. Dabei erzeugt ein Gerät leichte Vibrationen und Luftschall. Ein Sensor misst die Schwingungsreaktion des Bodens. Daraus entsteht eine Übersichtkarte des Bodens, die Minen zuverlässig sichtbar macht.
Pariser Zentrum verkehrsberuhigt: Die französische Hauptstadt hat jetzt einen großen Teil des Zentrums in eine verkehrsberuhigte Zone verwandelt. Damit wird in einem 5,5 Quadratkilometer großem Gebiet der Durchgangsverkehr reduziert und mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen. Mit der Maßnahme sollen Lärm und der Schadstoffausstoß verringert werden. Für Arzt-, Restaurant- und Kinobesuche, sowie für berufliche Angelegenheiten gibt es Ausnahmegenehmigungen. Wer unberechtigt in das Gebiet fährt, muss mit 135 Euro Strafe rechnen.
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Zusammengestellt von Christian Dezer.
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