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Das Gute zum Wochenende:Abfälle als potenzielle Rohstoffe
von Grit Cross
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Guten Morgen,
auch wenn Kreislaufwirtschaft unsexy klingt, ist sie doch wichtig, um den Abfall einzudämmen. Denn sie bedeutet: Wenn ein Produkt das Ende seiner Lebenszeit erreicht hat, soll daraus etwas Neues entstehen. Noch landen unter anderem mehr als fünf Millionen Tonnen Kunststoffabfälle jährlich in Deutschland im Müll. Das meiste Plastik findet sich vor allem in Verpackungen, im Bausektor, in der Fahrzeugindustrie und in Elektrogeräten.
Diese Woche ist der Chemiker Klaus Kümmerer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Kümmerer forscht seit Jahren im Bereich der Kreislaufwirtschaft. In den nächsten vier Jahren will er ein Konzept entwickeln, um kunststoffbasierte Autoteile zu recyceln, denn viele Bauteile sind sehr komplex in ihrer Stoffzusammensetzung und nicht einfach zu recyceln. Das soll sich jetzt ändern. Dafür wird er mit seinem Team von der VolkswagenStiftung mit 1,3 Millionen Euro gefördert.
Bei den Verpackungen gibt es auch schon verschiedene Ansätze. Ein besonders vielversprechender ist, dass Enzyme in Zukunft Plastik zersetzen können. Christian Sonnendecker und seine Kollegen von der Universität Leipzig haben ein Enzym entdeckt, das zumindest reines PET, welches zum Beispiel bei Trinkflaschen verwendet wird, in seine Einzelteile zerlegen kann. Daraus können dann neue Kunststoffprodukte hergestellt werden, ohne dass dafür wieder Erdöl gebraucht wird.
plan b: Mit smarten Ideen Müllberge verringern07.12.2023 | 29:42 min
An der Kreislaufwirtschaft sind auch immer mehr Möbelunternehmen interessiert. Sie finden neue Wege, um Abfall zu vermeiden oder im Fall einer dänischen Firma sogar als Herstellungsmaterial zu verwenden. Bei "mater" wird Kunststoff, zum Beispiel von Elektroschrott, eingeschmolzen und zusammen mit anderen Zutaten in ein Material umgewandelt, aus dem man Möbel pressen kann. So hat die Firma in den letzten Jahren Meeresmüll, Bierfässer oder Tetrapaks in stylische Designermöbel verwandelt. 36 Tonnen an Gesamtmüll wurden 2022 in dem Start-up weiter verwertet und somit im Kreislauf behalten.
plan b: Nachhaltige Möbel25.01.2024 | 29:45 min
Noch wird ein Großteil des Kunststoffabfalls in Deutschland verbrannt. Doch 35 Prozent werden als Werkstoff oder chemisch zersetzt einem neuen Zweck zugeführt. Und mit der Förderung von innovativen Ideen könnte diese Zahl noch steigen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Weiterscrollen.
Ihre Grit Cross, Redakteurin bei plan b
Was noch gut war diese Woche
Mehr Erzieherinnen und Erzieher in Kitas: Von 2019 bis 2022 ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertageseinrichtungen um zwölf Prozent gestiegen, gab das Bundesfamilienministerium bekannt. Außerdem haben mehr Menschen eine entsprechende Ausbildung in diesem Zeitraum begonnen. Trotzdem gibt es noch großen Handlungsbedarf bei der Schaffung von mehr Betreuungsangeboten.
Zahl der Raucherinnen und Raucher weltweit gesunken: Nach Schätzungen der WHO hat im Jahr 2022 jeder fünfte Erwachsene Tabak konsumiert und somit seine Gesundheit gefährdet. Im Jahr 2000 war es noch jeder Dritte, der Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen rauchte.
Mehr Frauen in deutschen Vorständen: In den 200 umsatzstärksten Unternehmen ist der Anteil der Managerinnen in den Vorständen auf rund 18 Prozent gestiegen. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. In den 40 größten börsennotierten Unternehmen lag die Zahl sogar bei 23 Prozent. Nur bis an die Spitze schaffen es Frauen weniger, dort ist die Zahl rückläufig.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Der Bund hat eine neue Ernährungsstrategie beschlossen. Das Ziel: weniger Lebensmittel zu verschwenden und gesundes und nachhaltiges Essen für alle Menschen in Deutschland. Die plan b Doku "Essen für alle" zeigt, wie wir mit zukunftsfähigen Lebensmitteln satt werden können.
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Zusammengestellt von Grit Cross und Rebecca Pawolka
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