Riesige Sandmengen sollen Wattinsel Ameland schützen

    Beliebte westfriesische Insel:Riesige Sandmengen sollen Ameland schützen

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    Viele Touristen kommen nach Ameland wegen der Traumstrände. Doch die sind gefährdet - und müssen mit Sandmassen aufgeschüttet werden. Sonst würde die Insel immer weiter schrumpfen.

    Ameland Strand Dünen
    Ohne Sand-Aufschüttungen würde Ameland kleiner werden.
    Quelle: IMAGO/ingimage

    Auf der Wattinsel Ameland hat eine der größten Sandaufschüttungen an der niederländischen Küste begonnen. Bis August werden an der Westküste der bei deutschen Urlaubern beliebten Insel mehr als drei Millionen Kubikmeter Sand aus der Nordsee an den Strand geschüttet, teilte die Gemeinde Ameland mit.

    Ohne Sand-Aufschüttung würde Ameland schrumpfen

    Diese umfangreiche Sandauffüllung sei notwendig, um die Küstenlinie zu erhalten und Ameland bei Sturm und Unwetter gut vor dem Meer zu schützen. Durch die starke Küstenerosion sei der Strand viel schmaler und niedriger geworden. Nach früheren Sandauffüllungen 2019 werde jetzt erneut eine große Menge Sand auf den Strand und das Vorland aufgebracht.
    Die Westküste Amelands wird immer stärker abgetragen, erläuterte die Inselverwaltung. Wind, Wellen und Strömungen wirbeln Sand auf, den die Wellen dann ins Meer tragen. Weiter östlich auf Ameland wird indes wieder Sand angeschwemmt. Ohne das Aufschütten von Sand würde Ameland immer kleiner werden.
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    Die Erwärmung auf der Erde führt unter anderem zu einem Anstieg des Meeresspiegels. Das betrifft auch die deutschen Küstengebiete. Katja Horneffer erklärt.29.10.2021 | 0:47 min

    Meeresspiegel könnte zum Problem werden

    Die Küste würde sich jedes Jahr um durchschnittlich einen Meter landeinwärts bewegen. Außerdem wird zusätzlicher Sand für die Küste benötigt, um langfristig mit dem steigenden Meeresspiegel mitzuwachsen.
    Während der Arbeiten müssen Urlauber mit gesperrten Strandabschnitten rechnen, es gibt aber Umleitungen über die Dünenpfade. Von Baggerschiffen aus wird der Sand über Druckleitungen an den Strand gepumpt und dort mit Bulldozern verteilt.
    Sturmtief Zeynep - Wangerooge
    Mehrere Sturmfluten in diesem Winter hatten auf den Ostfriesischen Inseln - wie auf Wangerooge - vielerorts Strände fortgespült.
    Quelle: dpa

    Badestrände auf Ostfriesischen Inseln sollen aufgeschüttet werden

    Das Aufschütten von Sand ist auch für andere deutsche Inseln ein Thema: Mehrere Sturmfluten in diesem Winter hatten auf den Ostfriesischen Inseln vielerorts Strände fortgespült. Aufgespülte Sanddepots, die die Schutzdünen wie etwa auf Langeoog vor Wellen sichern, wurden weitgehend aufgebraucht. An einigen Inseln wie etwa auf Wangerooge gingen für den Tourismus zudem große Teile der Badestrände verloren. Das Land Niedersachsen will den getroffenen Ostfriesischen Inseln mit sieben Millionen Euro helfen. 
    Strand von Wangerooge mit Schild "Flutschäden - Betreten auf eigene Gefahr"
    Das Sturmtief "Sabine" spülte auf der Nordseeinsel einen Großteil des Badestrands weg. Die Wangerooger befürchten erhebliche Einbußen, wenn die Schäden nicht rechtzeitig behoben werden. Denn die Insel lebt vom Tourismus, jedes Jahr kommen 140.000 Gäste. 22.02.2020 | 3:02 min
    Quelle: dpa

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