USA: Sechs Tote nach Schüssen in Arkabutla

    Arkabutla in Mississippi:Mann erschießt sechs Menschen in den USA

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    Ein 52-Jähriger hat in Mississippi sechs Menschen erschossen, unter anderem seine Ex-Frau. US-Präsident Biden zeigte sich bestürzt und forderte, die Waffengesetze zu verschärfen.

    Schießerei in Arkabutla
    Sechs Menschen wurden am Freitag in Arkabutla bei einer Schießerei getötet.
    Quelle: AP

    In einer kleinen Gemeinde im Norden des US-Staates Mississippi hat ein Mann sechs Menschen getötet. Unter den Opfern waren die Ex-Frau des Schützen und sein Stiefvater, wie das Büro des Sheriffs mitteilte. Der 52-Jährige, der mehrere Handfeuerwaffen einsetzte, wurde festgenommen. Ein Tatmotiv war zunächst nicht bekannt.
    Der Mann tötete zunächst gegen 11 Uhr am Vormittag einen Mann auf dem Fahrersitz eines Pick-ups, der vor einem Lebensmittelgeschäft in Arkabutla nahe der Grenze zu Tennessee geparkt war, wie Sheriff Brad Lance erklärte. Am Tatort erreichte die Beamten dann der nächste Notruf: Einige Kilometer entfernt seien weitere Schüsse gefallen. Die angerückten Polizisten fanden die Ex-Frau des Schützen tot vor, ihr aktueller Ehemann wurde laut der Nachrichtenagentur AP verletzt.

    Polizei nimmt den Schützen fest

    Beamte konnten den Schützen vor seinem eigenen Haus festnehmen. Dort fanden sie zwei durch Schüsse getötete Männer - einen auf der Straße, einen anderen in einem Geländewagen. In einem benachbarten Haus entdeckten sie die Leichen zweier weiterer Menschen, bei denen es sich wohl um den Stiefvater und dessen Schwester handelt.
    Der Sheriff zeigte sich erschüttert. Den Auslöser nicht zu kennen, sei beängstigend. Die Opfer waren zwischen 59 und 78 Jahre alt. Der Schütze kam in Untersuchungshaft. Sheriff Lance sagte, er könne sich nicht erinnern, dass es je Probleme mit ihm gegeben habe.

    Von Zeit zu Zeit haben wir Gewaltverbrechen, aber sicherlich nichts von diesem Ausmaß.

    Sheriff Brad Lance

    US-Präsident Joe Biden fordert Verschärfung der Waffengesetze

    Arkabutla liegt etwa 50 Kilometer südlich von Memphis. Einer Zählung von 2020 zufolge lebten 285 Menschen in dem Ort. Der nahe gelegene Arkabutla Lake ist bei Anglern und als Ausflugsziel beliebt.
    Die USA haben seit Langem mit einem enormen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Regelmäßig kommt es zu tödlichen Schusswaffenattacken. Zuletzt gab es mehrere Tote nach Schießereien in Kalifornien und ein Schüler hat in Virginia auf eine Lehrerin geschossen.
    US-Präsident Joe Biden äußerte sich bestürzt über die jüngste Attacke in Mississippi und rief den Kongress einmal mehr auf, eine Verschärfung der Waffengesetze im Land zu beschließen, um zum Beispiel Sturmgewehre zu verbieten. "Es reicht", erklärte er am Freitag. "Das Jahr ist gerade mal 48 Tage alt und unsere Nation hat jetzt schon mindestens 73 Massenschießereien erlitten. Gedanken und Gebete sind nicht genug."
    Öffentliche Forderungen nach Gesetzesreformen gibt es in den USA nach jeder größeren Schusswaffenattacke - allerdings ohne jeden Erfolg. Viele Republikaner im Kongress sperren sich seit Jahren gegen strengere Regularien.

    Waffengewalt ist eine Epidemie und der Kongress muss jetzt handeln.

    US-Präsident Joe Biden

    Quelle: AP, AFP, dpa

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