Nach Berlinale-Eklat: Intendantin will Hass nicht tolerieren
Nach Eklat bei Filmfestival:Berlinale-Intendantin: Hass nicht tolerieren
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Nach der Preisverleihung bei der Berlinale 2024 gab es Antisemitismus-Vorwürfe. Die neue Festival-Intendantin Tricia Tuttle will sich für Vielfalt und Inklusion einsetzen.
Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle: Festival muss "vital" bleiben.
Quelle: AFP
Die neue Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle setzt für die Internationalen Filmfestspiele auf Vielfalt und Inklusion. Im Kulturausschuss des Bundestages sagte Tuttle an diesem Mittwoch:
"Als Filmfestival müssen wir zunächst den Raum für Künstlerinnen und Künstler schützen, damit sie über ihre Arbeit sprechen können." Dieser Raum müsse auch dann bewahrt werden, wenn es herausfordernd sei.
Die Statements zum Nahost-Konflikt auf der Berlinale-Gala ernteten Vorwürfe von Israel-Hass und Antisemitismus. 11.03.2024 | 1:54 min
Vorwürfe von Israel-Hass bei Berlinale im Februar
Während der Abschlussgala der Filmfestspiele Berlin im Februar war der Nahost-Konflikt mehrfach angesprochen worden. Zahlreiche Jury-Mitglieder sowie Preisträgerinnen und Preisträger forderten verbal oder mit Ansteckern einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg.
In Statements war auch die Rede von Apartheid im Zusammenhang mit der Situation in den von Israel besetzten Gebieten und von Völkermord mit Blick auf das Vorgehen der Armee in Gaza. Im Anschluss gab es heftige Kritik bis hin zu Vorwürfen von Israel-Hass und Antisemitismus.
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Die Fragen seien sehr komplex, sagte Intendantin Tricia Tuttle. "In Israel und Gaza gibt es unermessliches Leid und dieser Krieg hat wachsenden Antisemitismus und antimuslimischen Hass hervorgebracht." Überall auf der Welt sei es zu Kontroversen gekommen. Für viele Menschen außerhalb Deutschlands sei es schwierig, die komplexe Debatte hier zu verstehen.
Tuttle: Berlinale muss Antisemitismus klar zurückweisen
"Während der letzten Wochen ist es mir gelungen, mehr Verständnis dafür zu entwickeln, wie sehr man auch den Holocaust mitdenken muss, wenn es um die Frage des Antisemitismus in Deutschland geht", sagte Tuttle. Die Berlinale müsse hier sehr aufmerksam sein "und Antisemitismus ganz klar zurückweisen". Sie verwies auf die Bedeutung von Kommunikation und Empathie.
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Die damalige Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek berichtete von umfangreichen Vorbereitungen. Team und Moderationen seien auf solche Situationen eingestellt worden. "Wir hatten sehr genau festgelegt: Wie gehen wir mit eventuellen Störungen um? Wann schreiten wir ein? Wie gehen wir damit um? Wie lösen wir Sachen auf, ohne dass eine große Protestaktion daraus wird und etwas abgebrochen werden muss?" Eine der Vorgaben war nach Rissenbeeks Schilderung, beim Begriff Genozid einzuschreiten.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) kritisierte, während der Gala sei die Kritik einseitig gewesen und ohne jede Empathie gegenüber den Opfern in Israel. Zugleich verwies sie darauf, persönliche Meinungen von Filmschaffenden dürften nicht der Berlinale zugerechnet werden.