Berlinale: Antisemitismus-Vorwürfe nach Preisverleihung

    Äußerungen bei Preisverleihung:Antisemitismus-Vorwürfe nach Berlinale

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    Der US-Filmemacher Ben Russel spricht auf der Bühne der Berlinale-Preisverleihung vom "Genozid" in Gaza. Nun werden Antisemitismus-Vorwürfe laut.

    24.02.24, Berlin: Eliza Hittmann und Katrin Pors tragen einen Aufkleber mit der Aufschrift "Cease Fire Now" auf ihren Kleidern und posieren neben Andrea Picard.
    Die 74. Berlinale stand ganz im Zeichen der politischen Botschaften. Das Filmfest begann mit Protest gegen Rechtsextremismus und endete nun mit einem Eklat.25.02.2024 | 2:39 min
    Nach der Preisverleihung der Berlinale am Samstag sind Antisemitismus-Vorwürfe geäußert worden. Hintergrund ist unter anderem ein Auftritt des Filmemachers Ben Russell.
    Dieser ging bei der Veranstaltung mit einem Palästinensertuch auf die Bühne und äußerte Genozid-Vorwürfe wegen des israelischen Vorgehens im Gazastreifen im Zuge des Nahost-Konflikts. Dabei gab es Applaus vom Publikum.

    Bürgermeister Wegner: "Untragbare Relativierung"

    "Das was gestern auf der Berlinale vorgefallen ist, war eine untragbare Relativierung", schrieb Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner zu dem Vorfall im Internetdienst X. "In Berlin hat Antisemitismus keinen Platz, und das gilt auch für die Kunstszene", schrieb der Politiker der CDU weiter.
    Kai Wegner auf X
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    "Ich erwarte von der neuen Leitung der Berlinale, sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen", schrieb Wegner weiter.

    Politiker kritisieren Vorkommnisse bei Berlinale

    "Nach den Ereignissen von Samstag müssen wir hinterfragen, ob das so bleiben kann, wie wir damit in Zukunft umgehen", sagte die Obfrau der FDP im Bundestags-Kulturausschuss, Anikó Glogowski-Merten, dem Portal The Pioneer.
    Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz sprach auf X von einer "perfiden Täter-Opfer-Umkehr". Eine "Schande" meinte dort der Generalsekretär der CSU, Martin Huber. Er kritisierte auch Kultur-Staatsministerin Claudia Roth (Grüne), weil diese nicht eingegriffen habe.
    Besucher des Tiny-Hauses zu Nahost
    Die Berlinale 2024 ist politisch aufgeladen - der Dokumentarfilm "No Other Land" zeigt die Vertreibung von Palästinensern aus dem Westjordanland. 19.02.2024 | 2:01 min

    Weitere Vorwürfe gegen Filmemacher

    Vorwürfe gab es auch gegen den palästinensischen Filmemacher Basel Adra, dessen Film "No other Land" den Panorama-Publikumspreis in der Kategorie Dokumentarfilme erhielt.
    Adra wandte sich demnach gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober sei jedoch auf der Veranstaltung nicht erwähnt worden. Der Film "No other Land" befasst sich mit der Vertreibung von Palästinensern aus Dörfern im Westjordanland durch die israelische Armee.

    Posting auf Instagram nach kurzer Zeit gelöscht

    Neben den Ereignissen auf der Bühne der Berlinale-Preisverleihung gab es einen Beitrag auf einem Berlinale-Unteraccount auf Instagram. Dort hieß es auf einem Bild mit Bezug zu Gaza "End the German funded State Terror", also "Schluss mit dem von Deutschland finanzierten Staatsterror". "WELT"-Politikredakteur Frederik Schindler teilte auf X einen Screenshot des Beitrags:
    Screenshot des Beitrags auf dem Instagram-Account "berlinale.panorama"
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    Nach Angaben der Festivalleitung war der Instagram-Kanal der Berlinale-Sektion Panorama gehackt worden. Dort seien Statements zum Nahost-Krieg veröffentlicht worden, die nicht vom Festival stammten und auch nicht die Haltung der Berlinale repräsentierten, erklärte die Leitung des Festivals weiter. Die Posts seien sofort gelöscht worden, die Berlinale habe Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. "Dass jemand einen Berlinale Social Media Kanal für antisemitische Hetze missbraucht, ist unerträglich", erklärte das Festival.
    Berlinale auf X
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    Quelle: AFP, ZDF

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