Berlinale-Auftakt zwischen Weltstars und Weltpolitik

    Filmfestival-Auftakt in Berlin:Berlinale zwischen Weltstars und Weltpolitik

    von Henriette de Maizière
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    Zwischen Pandemie, Krieg und Krisen versucht sich die 73. Berlinale zu verorten. Und wartet mit Hollywoodstars wie guten Filmen auf. Ein Überblick.

    Der Platz vor dem Berlinale Palast.
    Der Platz vor dem Berlinale Palast.
    Quelle: dpa

    Volle Kinosäle, ein internationales Staraufgebot und Filme mit politischer Relevanz - die diesjährige 73. Berlinale kündigt sich kraftvoll an.
    Nach zwei Jahren coronabedingt angezogener Handbremse, will das Filmfestival wieder zeigen, wofür es international steht: politisches und gesellschaftlich relevantes Kino.

    Berlinale zwischen Krieg und Krisen

    Denn die Berlinale war und ist auch immer ein Spiegel der Zeit: Die Pandemie ist scheinbar vorbei, die Kinos erholen sich nur langsam, das Publikum hat sich verändert. Dazu kommen die politischen Krisen, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Proteste im Iran, gesellschaftliche Umbrüche. Alles Themen, an der auch die Berlinale nicht vorbeikommt und nicht vorbeikommen will.
    Berlinale-Fan Daniel Tändler kann den Start der Filmfestspiele kaum abwarten:
    19 sehr unterschiedliche Filme gehen in diesem Jahr ins Rennen um die silbernen und goldenen Bären, darunter auch fünf deutsche Filme. Die Wettbewerbs-Jury um ihre Präsidentin, Hollywood-Star Kristen Stewart, wird am 25. Februar darüber entscheiden, wer die begehrten Berlinale-Trophäen mit nach Hause nehmen darf.

    Prominente Gäste und relevante Filme in Berlin

    Und auch viele weitere prominente Gäste kann das zehntägige Festival in diesem Jahr begrüßen. Ein Highlight ist sicher der Besuch von Filmregisseur Steven Spielberg, der für sein Lebenswerk geehrt wird. Auf der Gästeliste stehen aber auch Helen Mirren, Willem Dafoe, die Band U2, Anne Hathaway, Cate Blanchett, Boris Becker und Sean Penn, der seine Dokumentation "Superpower" über den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zeigen wird.
    Carlo Chatrian | Künstlerischer Direktor Berlinale
    24.01.2023 | 7:56 min
    Der künstlerische Direktor der Berlinale, Carlo Chatrian, spricht von einer "sehr starken" Filmauswahl:
    Aber auch das deutsche Kino ist wieder gut vertreten. Dazu gehört im Wettbewerb der Film "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste", in der sich die Regisseurin Margarethe von Trotta mit dem Leben der gleichnamigen Autorin auseinandersetzt.
    Auch Christian Petzold ist mit seinem neuen Film "Roter Himmel" dabei, sowie Emily Atef mit "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" und Christoph Hochhäusler mit "Bis ans Ende der Nacht".

    Filme über Schicksale der Gegenwart und Vergangenheit

    Besonders eindrücklich - die Verfilmung des Bestsellers von Felix Lobrechts Roman "Sonne und Beton". Der Comedian und Podcaster bringt mit Regisseur David Wnendt einen Film auf die Leinwand, der direkt, teilweise brutal, aber auch einfühlsam und emotional das Leben junger Menschen in der Berliner Wohnsiedlung Gropiusstadt zeigt.

    Das ZDF ist 2023 zum 21. Mal Medienpartner der Berlinale und selbst auch mit diversen Festivalbeiträgen in den einzelnen Sektionen vertreten. Die ZDF-Koproduktion 'Der Schwarm' im Rahmen der 'Berlinale Series' ist dabei ein besonderes Highlight. Das ZDF und seine Partnerkanäle begleiten die Berlinale wieder mit einer umfangreichen Berichterstattung. Alle Beiträge sowie Interviews und Bilderstrecken sind unter berlinale.zdf.de zu finden.

    Spannend auch, die Weltpremiere von Lars Kraume: "Der vermessene Mensch" als Berlinale Special. Erstmals und endlich ein Kinofilm, der von den deutschen Kolonialverbrechen in Namibia erzählt.

    [Warum Kunstwerke, die deutsche Besatzer aus Namibia mitgebracht hatten, restauriert an Namibia übergeben wurden - aber nur als Leihgabe.]
    Bei der Berlinale geht es um das ganz große Kino. Währenddessen kämpfen kleinere Lichtspielhäuser um die Existenz:

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