Drogentote: Zahl steigt auf fast 2.000 im vergangenen Jahr

    Zahlen in Deutschland gestiegen:Fast 2.000 Drogentote im vergangenen Jahr

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    In Deutschland sind letztes Jahr 1.990 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben - deutlich mehr als 2021. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung schlägt deshalb Alarm.

    Ein Drogenkonsument zieht im Druckraum der Aids-Hilfe in Frankfurt am Main Heroin in eine Spritze, aufgenommen am 25.01.2007
    Die Zahl der Todesopfer nach Drogenkonsum hat sich seit 2012 mehr als verdoppelt. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Die Zahl der Drogentoten ist weiter gestiegen. Im vergangenen Jahr starben nach Angaben des Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), 1.990 Menschen an den Folgen des Missbrauchs illegaler Drogen. Das waren 164 mehr als im Jahr davor.
    Der SPD-Politiker gab die Zahlen in Berlin bekannt und nannte sie "schockierend und alarmierend". Blienert sagte:

    Sucht ist eine Krankheit, kein Stigma. Suchtkranke Menschen dürfen nicht länger ausgegrenzt werden. Deshalb müssen wir über Drogenkonsum, über eine bessere Suchthilfe und mehr Prävention sprechen.

    Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung

    Opioide als tödlichste Substanzen

    Den Angaben zufolge gab es in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg. 2012 waren es demnach noch 944 Menschen, die an den Folgen des Konsums illegaler Substanzen gestorben sind. Einschränkend wird angemerkt, dass die Aussagekraft der Daten begrenzt und fehleranfällig sei, was an unterschiedlichen Erfassungsmethoden in den Bundesländern liege.
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    Der Konsum von Tabak und Alkohol ist in Deutschland zurückgegangen, liegt aber weiter auf hohem Niveau. 26.04.2023 | 0:19 min
    Die gefährlichsten Substanzen waren demnach 2022 weiterhin Opioide (1.194 Todesfälle) - dazu zählen Heroin, Morphin, Methadon oder etwa das Schmerzmittel Fentanyl. Todesursächlich seien vielfach auch die Langzeitfolgen des Drogenkonsums (663 Fälle).

    Meiste Drogentote in Nordrhein-Westfalen

    Einen Anstieg der Todesfälle gab es auch durch sogenannte polyvalente Vergiftungen, also durch Mischkonsum verschiedener Drogen. Hier werden vor allem Kokain, Crack, Amphetamine und psychoaktive Medikamente genannt. Die meisten der im Schnitt knapp 41 Jahre alten Todesopfer waren Männer (1648).
    Wie in den Vorjahren wurden die meisten Drogentoten erfasst in:
    • Nordrhein-Westfalen: 703 Tote
    • Bayern: 277 Tote
    • Berlin: 230 Tote
    Quelle: dpa, epd

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