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Gleiche Leistung, weniger Geld : Equal Pay Day: Die Gegenmittel sind bekannt

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Die Klage über ungleichen Lohn hat inzwischen ähnlichen Ritualcharakter wie der Hinweis auf den meteorologischen Frühlingsanfang. Dabei lässt sich an Lohnungleichheit etwas ändern.

Frauen verdienen pro Stunde im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer.

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Jedes Jahr im Monat März liefern die Statistiker Zahlen, wie viele Tage des Jahres Frauen schon unentgeltlich gearbeitet haben - zumindest im Vergleich zum Einkommen der Männer. Das Datum fällt nun auf den 7. März. In Deutschland liegt die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen beharrlich bei 18 Prozent.

Mit Anfang 30, also mit dem Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes, geht die Einkommensschere erst richtig auseinander - nicht nur beim Monatseinkommen, was beispielsweise durch Teilzeitarbeit erklärbar wäre, sondern auch beim Stundenlohn. Frauenarbeit wird also im Vergleich billiger.

Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen rechnerisch umsonst arbeiten, wenn man die Verdienstlücke zwischen den Geschlechtern in Arbeitszeit umrechnet.

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Frauen haben höhere Bildungsabschlüsse

Und das, obwohl Frauen heute im Schnitt höhere Bildungsabschlüsse erzielen als Männer. Der Verhaltensökonom Matthias Sutter vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern hat dafür eine Erklärung:

Erwerbsunterbrechungen sind einer der wesentlichen Faktoren für große Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen.
Matthias Sutter, Verhaltensökonom

"Das hat häufig damit zu tun, dass man plötzlich in eine andere Funktion zurückrutscht, wenn man länger weg war. Das hat damit zu tun, dass die Gehaltssprünge natürlich sehr viel später einsetzen. Und es hat auch damit zu tun, dass Beförderungen weniger wahrscheinlich werden", sagt Sutter.

Der Bruch in der Erwerbsbiografie infolge längerer Auszeiten zieht sich also bis zur Rente durch. Die Mittel dagegen sind hinlänglich bekannt: bessere Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und die Abschaffung des Ehegattensplittings, das das männliche "Familienernährermodell" begünstigt.

Technische Berufe besser bezahlt

"Falsche Berufswahl" heißt es zudem oft lapidar als Antwort auf die Klage über die Einkommenslücke. In der Tat wählen Frauen häufiger als Männer Berufe mit pflegerischer und kommunikativer Kompetenz, die in der Regel schlechter bezahlt werden als der Umgang mit Technik, den Männer bevorzugen. Das zeigt sich nicht nur bei den Ausbildungsberufen.

In der Medizin wird die kommunikative Zuwendung, wie sie beispielsweise eine Kinderärztin oder ein Hausarzt leisten müssen, geringer abgerechnet als der Einsatz von Technik wie etwa in der Radiologie oder Chirurgie. Nicht zufällig sind Frauen häufiger in der "sprechenden" und Männer häufiger in der "technischen" Medizin. Die Folge: 30 Prozent Gender Pay Gap innerhalb ein und desselben Berufs.

Faire Bezahlung für Frauen und Männer, gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf: an vielen Arbeitsplätzen auch heute noch ein Wunschtraum. Dabei gibt es sie schon längst, die besseren Jobs.

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Urteil des Bundesarbeitsgerichts: Schluss mit "falsch verhandelt"

"Falsch verhandelt" gehört ebenfalls zu den häufigen Erklärungsmodellen. Aber stimmt das eigentlich? Frauen scheuen tatsächlich Wettbewerbs- und Risikosituationen, das haben Studien des Max-Planck-Instituts in verschiedenen Ländern nachweisen können. Aber was hat das mit dem Einkommen zu tun?

"In unserer Wirtschaftsform fällt kaum jemandem der Job einfach so vom Himmel auf die Schultern herunter, sondern man muss den Hut in den Ring werfen, sich mit anderen messen, sich bewerben mit unsicherem Ausgang. Und das muss man mögen. Und hier gibt es Geschlechterunterschiede."

In Deutschland verdienen Frauen durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Warum es bei der Gleichstellung immer noch hakt, berichtet ZDFheute live.

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Das jüngste Urteil des Bundesarbeitsgerichts macht jedenfalls Schluss mit "falsch verhandelt": Männer und Frauen dürfen nicht mehr nur wegen ihres Verhandlungsgeschicks unterschiedlich bezahlt werden.

Traditionelle Rollenbilder im Wandel - Teil 1 der Dokureihe

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Experten: Quotenregelungen helfen

Aber was sollte passieren, damit Frauen erst gar nicht in die Situation kommen, ein faires Gehalt einklagen zu müssen? Im Gespräch sind zum Beispiel Quotenregelungen. Frauen scheuen zwar den Wettbewerb, wie die Forschung des Max-Planck-Instituts nachweisen konnte, ändern aber ihre Meinung, sobald es Quotenregelungen gibt.

Und es sind insbesondere die leistungsfähigen Frauen, die in den Wettbewerb gehen, sobald es eine Frauenquote gibt. "Und das ist, was wir ökonomisch und gesellschaftlich wollen, wir wollen die Besten, egal ob Frauen oder Männer", lautet das Fazit von Matthias Sutter, "das ganze blöde Stammtisch-Gerede von unterqualifizierten Quotenfrauen sollte man mal empirisch vergessen."

Traditionelle Rollenbilder im Wandel der Zeit - Teil 2 der Dokureihe

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