Erdrutsch in China: Verschüttete und Tote in Provinz Yunnan

    Unglück in der Provinz Yunnan:Verschüttete und Tote nach Erdrutsch in China

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    Schweres Unglück im Südwesten Chinas: Ein Erdrutsch hat Dutzende Menschen mit sich gerissen. Die Suche nach Verschütteten läuft. Acht Menschen wurden bereits tot geborgen.

    22.01.2024, China, Zhaotong: Dieser Screenshot zeigt Rettungskräfte bei der Arbeit an der Stelle eines Erdrutsches im Dorf Liangshui in der südwestchinesischen Provinz Yunnan.
    Unglück in China: Bislang haben Einsatzkräfte acht Tote aus den Trümmern geborgen. 22.01.2024 | 0:16 min
    Mehr als 40 Menschen sind bei einem Erdrutsch in der südchinesischen Provinz Yunnan verschüttet worden. Nach ersten Erkenntnissen gehen die Behörden laut chinesischen Staatsmedien von mindestens 47 Vermissten aus.
    Bis zum Montagabend (Ortszeit) bargen die Helfer acht Tote aus den Trümmern, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete.

    Suche nach Menschen in den Erdmassen

    Die Erdmassen hätten am frühen Morgen das Dorf Liangshui im Norden der Provinz getroffen, in dem wenige Tausend Menschen leben. Der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge evakuierten die Behörden mehr als 200 Menschen aus dem Gebiet. Der Staatssender CCTV berichtete, rund 18 Haushalte seien unter den Erdmassen begraben worden.
    Im Staatsfernsehen waren Bilder einer Schneise zu sehen, die die Erdlawine in den Berghang gerissen hatte, und Aufnahmen von Rettungskräften, die in den Trümmern nach Menschen suchten.
    Menschen laufen an einem zerstörten Gebäude in Gansu (China) vorbei.
    Im Dezember bebte in der chinesischen Provinz Gansu die Erde, viele Menschen starben.19.12.2023 | 1:20 min

    Hunderte Helfer nach Erdrutsch in China

    Der chinesische Präsident Xi Jinping drängte laut dem Bericht im Staatsfernsehen auf "umfassende" und schnelle Rettungsmaßnahmen, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten. Zudem verlangte er, die Frühwarnung zu stärken, um weitere Katastrophen zu verhindern.
    Um die Mittagszeit meldete der Sender, dass die Helfer einen Überlebenden gefunden hätten. Insgesamt zwei Verletzte kamen bis zum Abend in ein Krankenhaus. Einer der Reporter sagte per Telefonschalte, das Unglück habe sich ereignet, als es noch dunkel war. Die verschütteten Häuser seien alle an einem steilen Hang gebaut gewesen. Der Katastrophenschutz und die Feuerwehr rückten den Berichten zufolge mit Dutzenden Fahrzeugen und Hunderten Helfern an.
    Laut der "Volkszeitung" wurden auch Soldaten in die Gegend im Kreis Zhenxiong geschickt, der im Nordosten Yunnans an die Provinzen Sichuan und Guizhou grenzt.

    Ursache des Erdrutsches unklar

    Xu Chong vom Institut für die Vorbeugung vor Umweltkatastrophen sagte im Fernsehen, für die Verschütteten gebe es wenig Überlebenschancen. Die Gefahr für Erdrutsche sei in der Gegend bekannt, die Ursache des jüngsten aber noch unklar. Als vorstellbaren Grund für den Erdrutsch nannte der Beamte Regen- und Schneefälle, schmelzendes Eis oder Veränderungen im Grundwasser.
    Am Montag lag die Temperatur am Unglücksort um den Gefrierpunkt. In der Nacht zuvor hatte es geschneit. Xinhua berichtete, die Lokalregierung habe weitere Hilfsmaßnahmen eingeleitet.
    Eine Grpßaufnahme von oben auf das vom Erdrutsch betroffene Gebiet.
    Bei einem Erdrutsch im Juni 2023 sind in der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas 19 Menschen ums Leben gekommen.05.06.2023 | 0:15 min

    Immer wieder Erdrutsche in China

    Erdrutsche sind in China keine Seltenheit. Im vergangenen Jahr kamen dabei mindestens 70 Menschen ums Leben, darunter mehr als 50 in einem Tagebau in der Inneren Mongolei. Im Jahr 2021 wurden 14 Arbeiter getötet, als ein im Bau befindlicher Tunnel überflutet wurde.
    In der vergangenen Woche evakuierten Rettungskräfte Touristen aus einem Skigebiet im Nordwesten Chinas, wo Dutzende von Lawinen, die durch starken Schneefall ausgelöst wurden, mehr als 1.000 Menschen eine Woche lang von der Außenwelt abgeschnitten hatten.
    Beim schwersten Erdbeben der letzten Jahre in China kamen am 18. Dezember 2023 mindestens 149 Menschen ums Leben.
    Quelle: dpa, AP, AFP
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