Erdbeben in China: Mindestens 118 Tote

    Nordwesten Chinas:Mehr als 120 Tote nach Erdbeben in China

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    Im Nordwesten Chinas hat die Erde gebebt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua sind dabei mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden.

    Menschen laufen an einem zerstörten Gebäude in Gansu (China) vorbei.
    In der chinesischen Provinz Gansu bebte die Erde: Das Erdbeben mit der Stärke 6,0 forderte bislang mehr als hundert Todesopfer, viele Menschen werden noch vermisst.19.12.2023 | 1:20 min
    Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten von China sind mindestens 127 Menschen ums Leben gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden nach dem Beben der Stärke 6,2 am späten Montagabend zudem mehr als 500 Verletzte gemeldet.
    Im Kreis Jishishan in der Provinz Gansu kamen demnach mindestens 105 Menschen ums Leben. Die benachbarte Provinz Qinghai meldete 13 Tote.
    Die Momenten-Magnituden-Skala gibt an, wie stark ein Erdbeben war. Ab 4 ist es deutlich wahrnehmbar, ab 6 sind größere Schäden zu erwarten.
    Die Momenten-Magnituden-Skala misst, wie stark ein Erdbeben war.

    Beben in Gebirgsregion

    Das Beben ereignete sich in einer Gebirgsregion am späten Montagabend kurz vor Mitternacht. Die Erschütterung war in Lanzhou, der Provinzhauptstadt Gansus, zu spüren. Dort eilten Studenten in Panik aus ihren Schlafsälen ins Freie - das zeigten Bilder, die in sozialen Medien kursierten.
    Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens mit 5,9 an. Bis Dienstagvormittag (Ortszeit) gab es etwa neun Nachbeben - das stärkste habe eine Stärke von 4,1 gehabt, sagte ein Funktionär in Gansu.
    Entstehung Erdbeben CC
    Die Gesteinsplatten der Erdkruste sind ständig in Bewegung. Sie können sich verhaken und eine enorme Spannung aufbauen. Löst sich diese ruckartig, bebt die Erde.26.09.2022 | 1:44 min

    Notsituation bei niedrigen Temperaturen

    Augenzeugen berichteten Xinhua, das Erdbeben habe Schäden an Häusern, Straßen und anderer Infrastruktur verursacht. In mehreren Dörfern fiel der Strom aus und die Wasserversorgung wurde unterbrochen. 
    Ein Mann steht vor den Trümmern eines eingestürzten Hauses
    Rettungskräfte haben nach dem Erdbeben mit der Suche nach Überlebenden begonnen.
    Quelle: Chinatopix Via AP

    Nach Angaben der örtlichen Wetterbehörde soll die Tiefsttemperatur in Jishishan am Dienstag minus 10 Grad erreichen. Das Feuerwehr- und Rettungsamt der Provinz habe Helfer in die Region geschickt. Die Eisenbahnbehörde setzte die Durchfahrt von Zügen durch das Erdbebengebiet aus. 

    Xi ruft zu Rettungsaktionen auf

    Chinesische Staatsmedien zeigten Fotos von Menschen, die nach dem Beben aus ihren Häusern flohen und bei winterlichen Temperaturen in Decken gehüllt im Freien ausharrten. Das Staatsfernsehen zeigte Rettungskräfte, die in den Trümmern nach Überlebenden suchten.
    Etwa zwei Stunden nach dem Beben sagte ein Mann in Jishishan einem lokalen Nachrichtenportal:

    Wir stehen immer noch unter Schock.

    Bürger aus Jishishan

    Er und seine Familie seien aus ihrer Wohnung im 16. Stock die Treppe hinuntergerannt. Dann hätten sie sich mit dem Auto in Sicherheit gebracht.
    Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief dazu auf, alles zu tun, um Menschen zu retten. 
    Iceland Volcano
    In Island wurde ein Ort Ende November vollständig evakuiert. Zuvor hatte es dort hunderte Erdbeben gegeben.13.11.2023 | 2:41 min

    2008: Mehr als 80.000 Tote bei Erdbeben in Sichuan

    Das letzte schwere Erdbeben in China mit vielen Toten hatte sich im vergangenen Jahr ereignet, als im Südwesten des Landes mehr als 60 Menschen ums Leben kamen. 
    Im Jahr 2008 wurde die Provinz Sichuan von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 erschüttert, bei dem mehr als 80.000 Menschen ums Leben kamen.

    Rückversicherer
    :Naturkatastrophen 2023 extrem heftig

    Erschütternde Verluste und massive Zerstörung. In diesem Jahr gab es besonders heftige Naturkatastrophen. Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück zieht eine düstere Bilanz.
    Archiv: Ein Mädchen schleppt einen Sack in den Trümmern der Altstadt von Antakya.
    Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters

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