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Deutsche Wildtier-Stiftung : Der Gartenschläfer ist "Tier des Jahres"

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Der Gartenschläfer ist vom Aussterben bedroht. Deshalb macht die Deutsche Wildtier-Stiftung den kleinen schlafhungrigen Nager zum "Tier des Jahres 2023".

Tier des Jahres: Gartenschläfer
"Stark gefährdet": der Gartenschläfer mit seiner typischen "Zorro-Maske"
Quelle: dpa

Seinem Namen macht der Gartenschläfer alle Ehre, denn zum einen schläft er viel und zum anderen ist er hier zu Lande inzwischen hauptsächlich in Parks und Gärten im Südwesten zu finden.

Das Verbreitungsgebiet des Nagetiers in Europa hat sich in den vergangenen 30 Jahren fast halbiert, als "stark gefährdet" steht er auf der Roten Liste Deutschlands. Deshalb hat ihn die Deutsche Wildtier-Stiftung in Hamburg auf zum "Tier des Jahres 2023" ernannt.

Gartenschläfer ist an "Zorro-Maske" zu erkennen

Der Kleinsäuger, der nur rund 100 Gramm wiegt, verkriecht sich oft in Hecken, Mauerspalten, Schuppen oder Nistkästen. Gelegentlich ist er auch in Weinbergen und Obstwiesen anzutreffen. In seinem angestammten Verbreitungsgebiet kommt er heute in Deutschland nur noch im Schwarzwald, im Harz und in Bayern vor.

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Der Gartenschläfer gehört zur Familie der Bilche. Von anderen Familienmitgliedern, wie dem Siebenschläfer, der Haselmaus und dem sehr seltenen Baumschläfer, ist er durch seine markante schwarze "Zorro-Maske" gut zu unterscheiden. Dafür muss man ihn aber erst einmal zu Gesicht bekommen, was nicht selbstverständlich ist, verschläft er doch die Tage und wird erst in der Nacht aktiv.

Gartenschläfer-Leibspeisen: Käfer und Tausendfüßer

Außerdem dauert sein Winterschlaf ganze sechs Monate, von Oktober bis April. Die Körpertemperatur des Gartenschläfers kann dann auf bis zu minus ein Grad Celsius absinken, das Herz schlägt nur noch zweimal pro Minute.

Bei der Ernährung ist der Allesfresser nicht wählerisch: Wildfrüchte, Beeren, Samen und Kerne sind ihm genauso willkommen wie Insekten, kleine Wirbeltiere, Kleinvögel und Vogeleier. Zur Lieblingsspeise gehören Käfer und Tausendfüßer.

Normalerweise wiegt der Gartenschläfer 50 bis 120 Gramm, inklusive Fettpolster können es vor dem Winterschlaf auch 130 Gramm sein.

Der Trick mit dem Schwanz

Der Bilch mit dem langen Schwanz und den großen Ohren ist ein Kletterkünstler, er kann sogar Hausfassaden erklimmen. Der Schwanz erleichtert es ihm, das Gleichgewicht zu halten und sich an Ästen und Zweigen festzuhalten. Dieser Schwanz hat eine Sollbruchstelle, damit Feinde möglichst nicht das ganze Tier erbeuten.

Tier des Jahres: Gartenschläfer
Der Schwanz des Gartenschläfers hat eine Art Sollbruchstelle, um Feinden zu entkommen.
Quelle: dpa

Zu den Feinden zählen Käuze, Eulen, Füchse und Marder. Grundsätzlich können Gartenschläfer bis zu fünf Jahre alt werden. Die Tiere besitzen mehrere Nester, damit sie bei Gefahr schnell wechseln können.

Einmal aufgewacht, geht es sofort auf Brautschau

Wenn die Tiere im April aus dem Winterschlaf erwachen, geht jedes Exemplar sofort auf Partnersuche. In der Paarungszeit werden die Tiere sehr "gesprächig", sie knarren, keckern und grunzen. Weibchen melden sich mit lautem Pfeifen bei möglichen Partnern.

Ab Mai kommen meist vier bis sechs Jungtiere zur Welt, um deren Aufzucht sich das Weibchen allein kümmert. Schon nach fünf Wochen löst sich der Familienverband auf, doch den ersten Winterschlaf verbringen die Jungtiere oft noch gemeinsam.

In Deutschland gelten mehr als 37 Prozent der Tier- und Pflanzenarten als gefährdet.

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Forstwirtschaft und zu wenige Streuobstwiesen

Warum sein Verbreitungsgebiet in Europa so stark geschrumpft ist, ist laut Deutscher Wildtier-Stiftung noch unklar. Teils liege es am Verlust von Streuobstwiesen und an intensiver Forstwirtschaft.

Leicht zu vermeiden seien aber einige Gefahren im Siedlungsgebiet: Manche Gartenschläfer ertrinken in offenen Regentonnen, verenden in Fraßschutznetzen an Obstbäumen oder werden zum Opfer von Rattengift und Hauskatzen.

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