Single-Haushalte in Deutschland: Mehr Menschen wohnen allein

    Single-Haushalte in Deutschland:Immer mehr Menschen wohnen allein

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    Der Anteil der Single-Haushalte in Deutschland steigt: Im vergangenen Jahr lebte in knapp 41 Prozent der Haushalte nur ein Mensch. 1950 lag der Anteil nur bei knapp 19 Prozent.

    Ein Mann legt einen Deckel auf einen Topf mit kochendem Wasser und Spaghetti-Nudeln.
    Seit 1950 hat sich der Anteil von Ein-Personen-Haushalten in Deutschland mehr als verdoppelt.
    Quelle: dpa

    Der Wandel der Gesellschaft zeichnet sich auch beim Wohnen ab: Seit den 1950er Jahren hat sich der Anteil von Ein-Personen-Haushalten in Deutschland mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr wohnte in knapp 41 Prozent der 40,9 Millionen Haushalte in Deutschland nur eine Person, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

    Jeder fünfte Bürger lebt allein

    Im Jahr 1950 hingegen hätten die Ein-Personen-Haushalte nur knapp ein Fünftel aller Haushalte ausgemacht. Auf die Bevölkerung bezogen heißt das: Lebten 1950 lediglich gut sechs Prozent der Menschen allein, waren es im vergangenen Jahr bereits gut 20 Prozent. Einer Studie der GfK zufolge leben deutschlandweit in Regensburg die meisten Menschen alleine.
    Den Angaben zufolge veränderte sich auch die Struktur der Single-Haushalte. 1976 waren die meisten Alleinlebenden verwitwet oder ledig, während nur wenige geschieden oder getrennt lebend waren. Inzwischen verschoben sich die Verhältnisse. Im Jahr 2022 waren ledige Alleinlebende mit 51 Prozent die größte Gruppe, gefolgt von Verwitweten mit 25 Prozent und Geschiedenen mit 19 Prozent.

    Durchschnittlich zwei Personen pro Haushalt

    Haushalte mit mindestens fünf Personen hatten den Angaben zufolge 1950 noch einen Anteil von 16 Prozent an allen Haushalten. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der Haushalte mit fünf oder mehr Personen nur noch knapp vier Prozent. Die Entwicklung hin zu kleineren Haushalten zeigt sich den Angaben zufolge auch in der durchschnittlichen Zahl der Haushaltsmitglieder.
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    Im Schnitt lebten 1950 nämlich noch drei Menschen in einem Haushalt zusammen. Laut den Bundesstatistikern waren es 72 Jahre später nur noch zwei. Im Jahr 1976 - als erstmals Generationen in Haushalten erfasst wurden - lebten noch in gut drei Prozent aller Mehr-Personen-Haushalte mindestens drei Generationen unter einem Dach. 2022 betrug ihr Anteil nur noch ein Prozent.

    Immer mehr Haushalte ohne Kinder

    Zugenommen habe dagegen der Anteil der Haushalte mit Ehepaaren ohne Kinder - von knapp 33 Prozent aller Mehr-Personen-Haushalte im Jahr 1976 auf 39 Prozent im Jahr 2022.
    Zudem gebe es immer mehr Haushalte, in denen ausschließlich Menschen zusammenleben und wirtschaften, die nicht verheiratet oder verwandt sind - beispielsweise unverheiratete Paare ohne Kinder. Traf dies 1976 lediglich auf knapp zwei Prozent der Mehr-Personen-Haushalte zu, so waren es 2022 bereits zwölf Prozent.
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    Ausstattung der Haushalte verändert sich

    Nicht nur bei der Anzahl der Personen in einem Haushalt haben sich Veränderungen ergeben - auch bei der Ausstattung. Beispielsweise ist die Zahl der Haushalte mit mindestens einem Auto in den vergangenen Jahrzehnten deutlich angestiegen.
    Laut Statistischem Bundesamt hatten im Jahr 1962 nur 27 Prozent der Haushalte mindestens einen Wagen, 2022 waren es 78 Prozent. Gut drei Prozent waren mit einem Elektroauto oder Plug-in-Hybrid ausgestattet. Telefone gibt es heute in jedem Haushalt - 1962 verfügten nur knapp 14 Prozent darüber.
    Quelle: AFP, epd

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