Hochwasser und Sturm: Wo an Weihnachten Unwetter drohen

    Mehrere Bundesländer betroffen:Wo an Weihnachten Hochwasser droht

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    Zu viel Wasser und Wind: Starke Regenfälle sorgen in vielen Bundesländern für eine erhöhte Hochwassergefahr. Warnungen wurden unter anderem für Sachsen und Bayern ausgesprochen.

    Hochwasser in Chemnitz
    In Deutschland stehen in vielen Regionen infolge starker Regenfälle Straßen unter Wasser. Feuerwehr und THW versuchen, die Häuser mit Sandsäcken zu schützen.24.12.2023 | 0:23 min
    Flüsse schwellen an, Deiche weichen auf: Nach tagelangem Dauerregen droht vielen Regionen in Deutschland Hochwasser. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte an Heiligabend vor Hochwassergefahr an vielen Flüssen und Bächen.
    Vor allem in den Nordwest- und Weststaulagen vieler Mittelgebirge dürften die Regenfälle bis Montag andauern, dabei könnten in einigen Regionen innerhalb von 48 bis 96 Stunden 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter herunterkommen, in örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD in Offenbach mit. Verstärkt werde die Hochwassergefahr durch teils starkes Tauwetter, beispielsweise im Erzgebirge.

    Starkregen führt zu Hochwasser in Niedersachsen

    In Niedersachsen erreichten am frühen Sonntagmorgen 30 Pegel die dritte von vier Warnstufen, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mitteilte. Diese Schwelle überschritten demnach unter anderem die Flüsse Weser, Aller, Leine und Oker. Bei Stufe drei ist die Überschwemmung von Grundstücken und größeren Flächen sowie von Straßen und Kellern möglich.
    In Hannover war die Feuerwehr wegen des Regens und heftiger Windböen im Dauereinsatz. Es seien viele Wasserschäden in Gebäuden gemeldet worden, zudem mussten auch Bäume beseitigt werden, teilte die Feuerwehr am Sonntagvormittag mit.
    22.12.2023, Hamburg: Ein Fahrzeug steckt auf der überschwemmten Straße ·Am Santorkai· in der Hafencity fest
    Vielerorts sorgt das Sturmtief Zoltan vor den Feiertagen für Schäden und Chaos. Stark betroffen ist der Bahnverkehr, viele Züge fallen aus.22.12.2023 | 1:27 min

    Hochwasser-Chaos: Warnungen in Sachsen-Anhalt für Mulde, Aller und Havel

    In Rodenberg im niedersächsischen Landkreis Schaumburg schützten Feuerwehren und ehrenamtliche Helfer Areale mit Sandsäcken. Der Bürgermeister der Samtgemeinde, Thomas Wolf, berichtete am Sonntagmorgen, dass das Hochwasser über das Wehr fließe. Helfer seien von Haus zu Haus gelaufen, um die Bewohner zu warnen. So ein Hochwasser habe es in der Gemeinde seit 25 Jahren nicht mehr gegeben.
    In Sachsen-Anhalt gab die Hochwasservorhersagezentrale Warnungen für Mulde, Aller und Havel heraus. An mehreren Messstellen des Landes waren die Alarmstufen 1 und 2 überschritten, mancherorts die Alarmstufe 3. Auch in Teilen Sachsens wurde diese Stufe an mehreren Pegeln erreicht - etwa in Chemnitz.
    ZDF-Reporter Ralf Zimmermann von Siefert im Interview auf dem Fischmarkt in Hamburg.
    "Alle Flutschutztore in der Stadt mussten zugemacht werden und die Hafencity ist besonders stark überschwemmt worden", berichtete ZDF-Reporter Ralf Zimmermann von Siefert vom Fischmarkt in Hamburg. 22.12.2023 | 1:34 min

    Nähe Münster: Frau aus überflutetem Auto gerettet

    In Teilen von Nordrhein-Westfalen bereiteten sich Behörden auf Hochwasser vor. Sorgen machte etwa in Oberhausen ein aufgeweichter Deich an der Ruhr, wie die Feuerwehr mitteilte. In einem Vorort von Münster rettete die Feuerwehr am Samstag eine Frau aus ihrem Auto, das in den überfluteten Bereich der Werse, einem Ems-Zufluss, geraten war.
    Im Ruhrgebiet machte der Dauerregen der Bahn zu schaffen: In Herdecke wurden Gleise der Strecke zwischen Dortmund und Hagen unterspült.
    Ein Schneepflug räumt die B95 in Sachsen.
    Auf das Sturmtief "Zoltan" folgen Regenfälle und Schnee in einigen Teilen des Landes. Im Erzgebirge sind heute 25 Zentimeter Neuschnee gefallen. 23.12.2023 | 0:17 min

    Sturmböen an Heiligabend: Bayerische Zugspitzbahn außer Betrieb

    In Bayern galt in einigen Landkreisen die Meldestufe 3, in den Landkreisen Coburg und Kulmbach sogar mancherorts Meldestufe 4. Betroffen waren vor allem Franken und Ostbayern. In der Nacht zum Sonntag liefen bereits einige Keller voll, mehrere Straßen wurden wegen des Hochwassers gesperrt.
    In Teilen Bayerns beeinträchtigte starker Wind an Heiligabend den Skibetrieb. "Außer Betrieb" meldete die Bayerische Zugspitzbahn auf ihrer Homepage für die Seilbahn zu Deutschlands höchstem Berg.
    An der Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen musste erst die Lawinenkommission die Lage prüfen und die Pisten freigeben. Vielerorts herrschte am Sonntag oberhalb 1.500 Metern weiter erhebliche Lawinengefahr.
    Quelle: dpa

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