Japan schickt Sonde zum Mond - Trägerrakete gestartet

    Landegerät und Teleskop an Bord:Japan schickt Sonde zum Mond

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    Japan hat eine kleine Sonde mit einem Landegerät auf den Weg zum Mond geschickt. Die japanische Trägerrakete hob erfolgreich vom Weltraumbahnhof Tanegashima ab.

    Eine japanische Trägerrakete vom Typ H2A hebt von Japans Weltraumbahnhof Tanegashima ab.
    Nach dem Fehlstart einer H3-Rakete im März hob jetzt die Trägerrakete H2A erfolgreich vom Weltraumbahnhof Tanegashima ab.
    Quelle: Via Reuters

    Auch Japan hat den Mond im Visier. Eine Trägerrakete vom Typ H2A hob am Donnerstagmorgen (Ortszeit) bei klarem Wetter erfolgreich von Japans Weltraumbahnhof Tanegashima im Südwesten des Inselreiches ab.
    An Bord befand sich neben dem Mondlandegerät SLIM auch ein Röntgenteleskop namens XRISM, das die Ursprünge des Universums erforschen soll. Der Raketenstart war zuvor mehrmals wegen schlechter Wetterbedingungen verschoben worden.

    Gelingt sanfte Mondlandung?

    Sollte Japan mit SLIM Erfolg haben, wäre die Hightech-Nation nach der ehemaligen Sowjetunion, den USA, China und Indien das fünfte Land, dem eine sanfte Landung auf dem Mond gelingt. Erst vor wenigen Tagen war Indien dies gelungen, nachdem kurz zuvor eine russische Raumsonde auf dem Mond zerschellt war.
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    Mit dem von der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa entwickelten Mondlandegerät sollen Technologien für künftige punktgenaue Landungen auf der Mondoberfläche getestet werden. SLIM soll etwa drei bis vier Monate nach dem Start in die Mondumlaufbahn eintreten und in vier bis sechs Monaten versuchen, die Oberfläche des Erdtrabanten zu erreichen.

    Daten auch für Artemis-Projekt unter US-Leitung

    Die von Japan auf dem Mond gesammelten Daten sollen im Rahmen des von den USA geleiteten Artemis-Projekts verwendet werden. Ziel dieses Projekts ist es, bis zum Jahr 2025 Menschen auf den Mond zurückzubringen und die Erforschung des Erdtrabanten voranzutreiben. Das weiterreichende Ziel ist die Erforschung des Mars durch Menschen.
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    Auch bei der Mission XRISM (X-Ray Imaging and Spectroscopy Mission) arbeitet Japan mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa sowie der Europäischen Weltraumorganisation ESA zusammen. XRISM soll Beobachtungen des heißen Gasplasma-Windes durchführen, der durch die Galaxien im Universum weht. Davon erhoffe man sich Aufschluss über die Zusammensetzung und die Entwicklung von Himmelsobjekten, hieß es.

    Fehlstart von H3-Rakete im März

    Es war der erste Start einer größeren von Japan selbstentwickelten Trägerrakete seit dem Fehlstart einer H3-Rakete der nächsten Generation im März diesen Jahres. Der Nachfolger der zuverlässigen Trägerrakete H2 war Japans erste Neuentwicklung einer großen Trägerrakete seit rund 30 Jahren. Japan will sich damit fest im lukrativen und zunehmend umkämpften weltweiten Geschäft mit Satellitenstarts etablieren.
    Das H3-Raketenprogramm wird zudem als wichtig für Japans Teilnahme an der Weltraumentwicklung gesehen, einschließlich des von den USA geführten Artemis-Programms.
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    Quelle: dpa
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