Kälte in den USA: Von Brücke gefallene Fledermäuse gerettet

    Kälte in den USA:Von Brücken gepurzelte Fledermäuse gerettet

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    Hunderte Fledermäuse sind von Brücken in Texas gefallen. Grund sind die kalten Temperaturen dort. Eine Tierschützerin rettete die Säuger und brachte sie auf ihrem Dachboden unter.

    Gerettete Fledermaus in Texas, die von der Kältewelle bedroht ist
    Rund 1.600 Fledermäuse konnten gerettet werden.
    Quelle: ap

    Ein Kälteeinbruch in Texas ist auch an Fledermäusen nicht spurlos vorbeigegangen. Zu Hunderten verloren sie an Brücken in Houston ihren Halt und fielen zu Boden.
    Doch auf dem Dachboden einer Leiterin der Ortsgruppe einer Tierschutzorganisation fanden rund 1.600 fliegende Säugetiere einen wohlig warmen Abhängplatz - wenn auch nur vorübergehend.
    Sie sei auf Einkaufstour für die Weihnachtsfeiertage gewesen, als sie sich bei eisigem Wind gefragt habe, wie es wohl den Fledermäusen bei den ungewöhnlich niedrigen Temperaturen gehen möge, schilderte Mary Warwick, Wildtier-Direktorin der Houston Humane Society.
    Also sei sie zu einer Brücke gefahren, wo sie 100 Fledermäuse in tiefgefrorenem Zustand auf dem Boden habe liegen sehen. Sie hätten gewirkt, als ob sie tot seien.

    Fledermäuse in Brutkasten regelrecht aufgetaut

    Sie legte die Fledermäuse in eine Box, die sie auf dem beheizbaren Beifahrersitz ihres Autos platzierte. Und tatsächlich regten sich bei den Tieren während ihrer 40-minütigen Heimfahrt allmählich wieder die Lebensgeister.
    Die Fledermäuse piepten und bewegten sich in der Box. Zu Hause legte Warwick sie in einen Brutkasten und kehrte zwei Mal pro Tag zur Brücke zurück, um weitere Fledermäuse einzusammeln.
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    Zwei Tage später bekam sie einen Anruf: Mehr als 900 Fledermäuse seien von einer Brücke im nahe gelegenen Pearland geholt und auf diese Weise gerettet worden, berichtete die Person am anderen Ende der Leitung.
    Und in den nächsten Tagen tauchten immer mehr Menschen an der Houstoner Waugh-Brücke auf, um Fledermäuse vor dem Kälteschock zu bewahren. Schon bald wurden die Säugetiere in einer konzertierten Aktion zu Warwick gebracht.
    Jede Fledermaus sei in einem Brutkasten aufgewärmt worden, bis ihre Körpertemperatur gestiegen sei, sagte die Tierschutzexpertin. Dann sei jedem der Tiere per Injektion unter die Haut Flüssigkeit zugeführt worden.

    Hunderte Fledermäuse sollten an Brücken zurückkehren

    Rund 100 Fledermäuse seien gestorben, einige durch die Stürze selbst, die zwischen 4,5 und neun Meter tief gewesen seien, sagte Warwick. 56 Fledermäuse erholten sich bei der Organisation Bat World Sanctuary, die sich eigens auf die Rettung und Notunterbringung von Fledermäusen spezialisiert hat.
    20 der Tiere blieben noch eine Weile bei ihr, ergänzte Warwick. Am Mittwoch (Ortszeit) sollten fast 700 der Fledermäuse dank milderer Temperaturen in der Gegend zur Waugh-Brücke in Houston und rund 850 weitere zu der Brücke in Pearland zurückgebracht werden.
    Quelle: AP

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