DKG-Umfrage unter Krankenhäusern: Weihnachtsgelder gefährdet

    DKG sieht "dramatische Notlage":Kliniken: Weihnachtsgelder nur durch Hilfen

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    Die wirtschaftliche Lage von Kliniken verschlechtert sich laut einer DKG-Umfrage. Viele Kliniken könnten demnach ohne finanzielle Hilfen oder Kredite kein Weihnachtsgeld auszahlen.

    Eine Krankenschwester bereitet ein Bett in einem Intensivbett-Zimmer vor.
    Die finanzielle Lage deutscher Kliniken ist einer aktuellen Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft zufolge sehr angespannt.
    Quelle: Matthias Balk/dpa

    Wegen finanzieller Notlage können nach Medienberichten 60 Prozent der deutschen Krankenhäuser der Belegschaft kein Weihnachtsgeld mehr aus den normalen Betriebseinnahmen zahlen.
    Für die Auszahlung der tariflich vereinbarten Zuschläge benötigen die Kliniken Zuschüsse der Träger, Kredite von Banken oder sogar beides, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf die Herbstumfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bei Allgemeinkrankenhäusern berichtet.

    DKG-Umfrage: Krankenhäuser sichern Zahlung von Weihnachtsgeldern zu

    Demnach sichern dennoch fast alle befragten Häuser zu, die Weihnachtsgelder in voller Höhe und zum vorgesehenen Zeitpunkt auszahlen zu wollen. Die aktuelle wirtschaftliche Situation bewerten laut Umfrage 43 Prozent der Krankenhäuser als schlecht, 24 Prozent sogar als sehr schlecht. Etwa ein Drittel der Einrichtungen nennt die Lage mittelmäßig (26 Prozent), lediglich sechs Prozent gut.
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    Nur ein Prozent der befragten Häuser spricht demnach von einer sehr guten wirtschaftlichen Lage. Dementsprechend geben 42 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser an, ihr Leistungsangebot aufgrund des Pflegenotstands in den nächsten sechs Monaten reduzieren zu müssen, etwa indem sie Betten sperren oder Stationen vorübergehend schließen.

    Standortschließungen in den nächsten sechs Monaten nicht ausgeschlossen

    23 Prozent der Häuser gehen von Einschränkungen beim Leistungsumfang aus, zum Beispiel durch die Verschiebung planbarer Operationen, und 49 Prozent von Personalreduzierungen.
    Acht Prozent schließen auch Standortschließungen für die nächsten sechs Monate nicht mehr aus.

    Die Studie beweist erneut die dramatische Notlage, in der sich die Krankenhäuser befinden.

    Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft

    Die Kliniken liefen "offensichtlich auf spürbare Versorgungslücken zu".
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