Gemeldete Sichtung in Wuppertal:RAF-Fahndung: Großeinsatz durch Verwechslung
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Nach einem Zeugenhinweis haben Spezialkräfte in Wuppertal vermeintlich den gesuchten Ex-RFA-Terroristen Staub in einem Zug festgenommen. Wenig später gab die Polizei Entwarnung.
Quelle: dpa/Gianni Gattus
Fehlalarm am Wuppertaler Hauptbahnhof: Nach dem Hinweis eines Zeugen auf ein gesuchtes Ex-RAF-Mitglied hat die Polizei am Samstag in einem Regionalzug einen Mann festgenommen. Dieser habe Ähnlichkeit mit Ernst-Volker Staub gehabt, teilte die Polizei mit. Spezialkräfte nahmen den Mann und seine Begleiterin fest. Die Beamten mussten allerdings feststellen, dass es sich nicht um den gesuchten Terroristen handele.
Die beiden Festgenommenen wurden nach der Identitätsfeststellung umgehend entlassen. Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" hatte am Mittwoch einen neuen Fahndungsaufruf nach drei nach wie vor gesuchten Ex-RAF-Terroristen gestartet.
Polizei sperrte Wuppertaler Hauptbahnhof komplett
Die Polizei hatte für die Festnahme den Wuppertaler Hauptbahnhof komplett gesperrt. Zunächst hieß es, Grund sei eine "Sicherheitsstörung im Gleis". In einem der betroffenen Züge war durchgesagt worden, es sei ein Sprengsatz gefunden worden. Das hatte die Polizei aber nicht bestätigt.
Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen, betroffen war die Strecke zwischen Hagen und Köln beziehungsweise Düsseldorf. Mehrere Fernzüge waren von der Störung betroffen, der Bahnverkehr wurde umgeleitet.
Über 160 Hinweise durch "Aktenzeichen XY... Ungelöst"-Sendung
Nach der Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" erhielten die Ermittler bisher über 160 Hinweise zu den drei früheren Mitgliedern der Rote-Armee-Fraktion (RAF), wie die Staatsanwaltschaft Verden am Donnerstag mitgeteilt hatte. Diese Hinweise werde das Landeskriminalamt Niedersachsen nun auswerten.
Den Beschuldigten Ernst-Volker Staub, Daniela Marie Luise Klette und Burkhard Garweg werden unter anderem versuchter Mord sowie eine Serie von schweren Raubüberfällen vorgeworfen. Die drei tauchten bereits in den 1990er Jahren unter. DNA-Spuren brachten die Ermittler darauf, dass die drei für Raubüberfälle auf Geldtransporte und Supermärkte im Zeitraum zwischen 1999 und 2016 verantwortlich sein könnten. Tatorte waren unter anderem Osnabrück, Wolfsburg und Stuhr in Niedersachsen sowie Hagen und Bochum-Wattenscheid in Nordrhein-Westfalen.
RAF ermordete zahlreiche Menschen
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Überfälle nicht politisch motiviert waren. Die Beschuldigten sollen die Taten begangen haben, um an Geld zu kommen. Die linksextremistische Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) galt in der Bundesrepublik über Jahrzehnte als Inbegriff von Terror. Insgesamt ermordete die RAF mehr als 30 Menschen, mehr als 200 wurden verletzt.
Opfer waren unter anderem Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Die RAF löste sich 1998 auf. Staub, Klette und Garweg werden der sogenannten dritten RAF-Generation zugeordnet. Vertreter der Generation sollen den damaligen Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, und den Treuhand-Chef, Detlev Karsten Rohwedder, umgebracht haben.
Quelle: AFP, dpa
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