US-Studie: Auch Grippe kann Langzeitfolgen hervorrufen

    "Long Flu":Studie: Auch Grippe kann Langzeitfolgen haben

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    Mögliche Langzeitfolgen von Covid-19 rücken immer stärker in den öffentlichen Fokus. Spätfolgen der Grippe werden weniger beachtet - eine Studie vergleicht nun beide Auswirkungen.

    Symbolbild: Ein Mann liegt mit Taschentüchern, Teetasse, Nasenspray und Tabletten im Bett (gestellte Szene).
    Steigender Trend bei Atemwegserkrankungen: Rund anderthalb Wochen vor Weihnachten liegen immer mehr Menschen flach.
    Quelle: dpa

    Ähnlich wie bei Corona kann auch eine Grippe-Infektion bei Klinikpatienten schwerwiegende Langzeitfolgen haben. Darauf weisen US-Forscher im Fachjournal "The Lancet Infectious Diseases" hin. Sie hatten die gesundheitliche Entwicklung von Patienten, die wegen Corona oder Grippe ins Krankenhaus eingewiesen wurden, über einen Zeitraum von 18 Monaten beobachtet und miteinander verglichen.

    Risiko für Langzeitfolgen nach Corona-Infektion höher als nach Grippe

    Die Gruppe um Ziyad Al-Aly von der Washington University School of Medicine in St. Louis stellten dabei unter anderem fest, dass sowohl bei Corona als auch bei der Grippe in der akuten Phase - bis 30 Tage nach Infektionsbeginn - das Risiko für bestimmte schwere gesundheitliche Probleme geringer war als in der Zeit danach.
    Im Durchschnitt war das Risiko schwerwiegender Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion höher als nach einer Grippe. Nicht im Fokus der Studie stand die Frage, wie häufig Long Covid oder Long Flu bei Klinikpatienten auftreten.
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    ZDFheute Infografik
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    Experten warnen: Infektionen nicht unterschätzen

    Al-Aly und Kollegen nennen die langwierigen Auswirkungen der Grippe "Long Flu", wobei "flu" die Kurzform des englischen Begriffs für Grippe ist. Für die langwierigen Folgen von Covid-19 hat sich auch in Deutschland der Begriff "Long Covid" eingebürgert.
    Al-Aly mahnt laut einer Uni-Mitteilung:

    Eine wichtige Lektion, die wir von Sars-CoV-2 gelernt haben, ist, dass eine Infektion, von der ursprünglich angenommen wurde, dass sie nur eine kurze Krankheit verursacht, auch zu einer chronischen Krankheit führen kann.

    Ziyad Al-Aly, Epidemiologe

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    Erkältung, Grippe oder Corona - die Atemwegsinfektionen nehmen wieder spürbar zu. 11.11.2023 | 3:47 min

    Sterberisiko bei Corona-Patienten höher als bei Grippe

    Die Forscher wollten wissen, ob und in welchem Ausmaß Menschen mit Grippe auch langfristige gesundheitliche Probleme haben. Sie untersuchten die Fälle von 81.280 Patienten, die zwischen 1. März 2020 und 30. Juni 2022 wegen Covid-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden.
    Deren gesundheitliche Entwicklung verglichen sie mit den Fällen von 10.985 Patienten, die zwischen 1. Oktober 2015 und 28. Februar 2019 wegen einer Grippe im Krankenhaus behandelt wurden.
    In den jeweils betrachteten 18 Monaten hatten Covid-19-Patienten gegenüber Grippe-Patienten ein um 51 Prozent erhöhtes Risiko zu sterben. Das Gesundheitsrisiko war für Corona-Patienten in neun von zehn betrachteten Organsystemen höher als für Grippe-Patienten. Lediglich im Hinblick auf die Lunge hatten Grippe-Patienten ein höheres Risiko negativer gesundheitlicher Folgen.

    Impfungen können vor schweren Verläufen schützen

    "Die Vorstellung, dass Covid-19 oder Grippe nur akute Krankheiten sind, übersieht ihre größeren langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit", betonte Al-Aly. Mediziner müssten sich stärker bewusst machen, dass Vireninfektionen eine bedeutende Ursache für chronische Krankheiten sind.
    Sowohl bei Covid-19 als auch bei der saisonalen Grippe könnten Impfungen dazu beitragen, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen zu verringern, sagte Al-Aly.

    Die Optimierung der Impfquote muss für Regierungen und Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt weiterhin Priorität haben.

    Ziyad Al-Aly, Epidemiologe

    Dies gelte besonders für gefährdete Bevölkerungsgruppen, wie ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
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    Quelle: dpa

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