mit Video
Brandkatastrophe in Los Angeles:Mit Hunden auf der Suche nach Feuer-Opfern
|
In den vom Feuer verwüsteten Gebieten von Los Angeles sind zahlreiche Trupps mit Leichenspürhunden unterwegs. "Es ist keine einfache Arbeit", berichtete der Bezirkssheriff.
Leichenspürhunde durchsuchen die Trümmer der vom Palisades Fire zerstörten Strandhäuser entlang des Pacific Coast Highway in Malibu.
Quelle: AFP
Vor dem Eintreffen weiterer gefährlicher Winde haben Suchtrupps in Los Angeles mit Hunden nach weiteren Opfern der Brandkatastrophe in der US-Westküstenmetropole mit mindestens 24 Toten gesucht.
"Es ist keine einfache Arbeit", sagte Bezirkssheriff Robert Luna.
Ich glaube, wir werden weiter Überreste finden.
Robert Luna, Bezirkssheriff
Warnung vor neuen Winden
Während mancherorts wieder erste Anzeichen der Normalität zu sehen waren, warnte die Wetterbehörde der USA vor neuen gefährlichen Winden, welche die Flammen weiter anfachen könnten.
In den Brandgebieten gingen die Einsatzteams mit Leichenspürhunden von Grundstück zu Grundstück.
Es ist eine sehr düstere Aufgabe, und leider stoßen wir jeden Tag auf die Überreste einzelner Gemeindemitglieder.
Robert Luna, Bezirkssheriff
Seit vergangenem Dienstag waren rund um die südkalifornische Millionenstadt mehrere große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Stars und andere Prominente.
Für 90.000 Menschen weiter Evakuierungsanordnungen
Sieben Tage nach Ausbruch der Brände gelten noch immer Evakuierungsanordnungen für mehr als 90.000 Menschen. Dennoch begann mancherorts wieder der Alltag: Für hunderttausende Kinder öffneten die Schulen wieder ihre Türen - wenngleich beschädigte Schulen und solche in Evakuierungszonen weiter geschlossen blieben.
Auch ein Spiel der Los Angeles Lakers, dem beliebten Basketballteam der Millionenmetropole, fand am Montagabend statt.
Der kanadische Popsänger The Weeknd sagte wegen der verheerenden Brände unterdessen ein Konzert ab und verschob die Veröffentlichung seines neuen Albums, wie er auf Instagram mitteilte.
Post von The Weeknd
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Instagram nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Instagram übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Instagram informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Etwa 12.000 Gebäude sind nur noch Ruinen
Zugleich sorgten die Wettervorhersagen für erneute Befürchtungen. Dem US-Wetterdienst NWS zufolge entwickeln sich in der Region "extrem kritische Brandwetterbedingungen", die bis Mittwoch anhalten sollen.
In Teilen der Verwaltungsbezirke Los Angeles und Ventura wehten bereits Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern. Diese "extremen und gefährlichen Bedingungen" würden nicht nur die Bekämpfung der aktuellen Brände erheblich erschweren, sondern auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich neue Feuer entzündeten, warnte der Wetterdienst.
Der im noblen Stadtteil Pacific Palisades ausgebrochene Brand hatte sich am Wochenende weiter ausgebreitet, inzwischen haben die Flammen 9.700 Hektar Land verzehrt. Die Feuerwehr dämmte bislang 14 Prozent des Brandes ein. Das "Eaton Fire" in und um die Vorstadt Pasadena hatte sich über rund 5.670 Hektar ausgebreitet und war zu einem Drittel eingedämmt. Insgesamt haben die Feuer 12.000 Gebäude in Ruinen verwandelt.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden sagte am Montag bei einem Treffen mit Vertretern des Katastrophenschutzes:
Es wird dutzende Milliarden Dollar kosten, Los Angeles wieder dorthin zu bringen, wo es einmal war.
Joe Biden, US-Präsident
Rückkehr für Zehntauende vorerst unmöglich
Zehntausende Menschen, die aufgrund von Aufforderungen zur Evakuierung in den vergangenen Tagen ihre Wohnungen verlassen haben, können nach Angaben der Feuerwehr nicht mit einer baldigen Rückkehr in die betroffenen Gebiete rechnen.
Die Lage sei "nicht sicher", sagte der Chef der Bezirks-Feuerwehr, Anthony Marrone. Eine Rückkehr sei ausgeschlossen, solange die gefährlichen Wetterbedingungen mit starken Windböen anhielten.
Die Feuerwehr von Los Angeles erhielt unterdessen Dutzende weitere Löschzüge und Verstärkung durch Feuerwehrleute aus ganz Kalifornien, anderen US-Bundesstaaten sowie aus Mexiko. Marrone sagte, die Feuerwehr sei auf die erneute Gefahr vorbereitet.
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Quelle: AFP, dpa
Themen
Mehr über die Feuer-Katastrophe in Los Angeles
mit Video
Feuer in Los Angeles:Waldbrände: Welchen Einfluss hat die Klimakrise?
von Nils Mooney
Interview
Augenzeugen über Brände in LA:"Sie schickte mir ein letztes Foto"
von K. Schuster, C. Harz, B. Hartig
mit Video