Dutzende Touristen, die von protestierenden Dorfbewohnern im peruanischen Amazonasgebiet
festgehalten wurden, sind wieder frei. "Mir ist bestätigt worden, dass die Schiffe an die Häfen zurückkehren können, aus denen sie ausgelaufen sind", sagte Perus Minister für Außenhandel und Tourismus, Roberto Sánchez, am Freitag.
Die Urlauber würden jetzt flussabwärts nach Nauta nahe der Mündung in den Amazonas gebracht, sagte Energieministerin Alessandra Herrera Jara.
Deutscher Urlauber unter Festgesetzten
Dorfbewohner hatten die Touristen auf einem Nebenfluss des Marañon nach eigenen Angaben als Geiseln genommen, um gegen die Untätigkeit der peruanischen Regierung nach einem Ölaustritt aus einer Pipeline zu protestieren.
Der Chef der Gemeinde Cuninico, Watson Trujillo, forderte die Entsendung einer Regierungsdelegation in die Region, um die durch den Bruch der Norperuano-Ölpipeline Mitte September entstandenen Umweltschäden zu untersuchen. Bei dem Unfall waren 2.500 Tonnen Rohöl in den Fluss Cuninico gelangt.
Laut der Vertreter der indigenen Völker Südamerikas sind bereits 26 Prozent des Amazonas unwiederbringlich zerstört. Der Rest benötige sofortigen Schutz.
Protest gegen Umweltzerstörung
Zuvor hatten die
indigenen Einwohner bereits die Durchfahrt für alle Schiffe auf dem Fluss blockiert, um auf den Ölteppich aufmerksam zu machen. Ende September hatte die Regierung einen 90-tägigen Ausnahmezustand in der Region verhängt, in der etwa 2.500 Indigene leben.
Die 800 Kilometer lange Norperuano-Pipeline, die dem staatlichen Unternehmen Petroperu gehört, wurde vor rund 40 Jahren gebaut, um Rohöl aus dem Amazonasgebiet an die Küste zu transportieren. Nach Angaben von Petroperu wurde die Pipeline vorsätzlich durch einen 21 Zentimeter langen Schnitt beschädigt.
Quelle: dpa, AFP