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Welttag der Pinguine : "Der größte Feind des Pinguins? Das sind wir"

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Nicht alles, was mit Pinguinen zu tun hat, sei niedlich, vor allem dann nicht, wenn Menschen involviert sind, sagt Forscher Pütz am Pinguin-Welttag. Ihre größten Feinde "sind wir".

Einer, der die Vögel im schwarzen Frack wohl mit am besten kennt, ist Klemens Pütz. Seit über 30 Jahren forscht der Biologe zu Pinguinen. Dafür reist er jedes Jahr einmal in die Antarktis, forscht nicht nur an, sondern lebt mit den Tieren. Und das ist zu spüren, in jedem Satz, den er über seine "Frackträger" spricht und auf jedem Bild, das er mitbringt.

"Pinguine sind mehr als nur putzig. Sie haben uns einiges zu sagen", sagt Pütz. Seine Stiftung "Antarctic Research Trust" hat ihren Sitz auf den Falklandinseln. "Sie leben unter extremen Bedingungen und vollbringen Anpassungsleistungen, von denen wir Menschen nur träumen können - sowohl an Land als auch im Wasser."

Pinguine sind Meister der Anpassung

18 Pinguin-Arten gibt es weltweit. Und sie haben wie kaum ein anderes Tier so unterschiedliche Lebensräume erobert - von den Galápagos-Pinguinen auf den gleichnamigen Inseln über die Brillenpinguine in Afrika zu den Kaiser- und Adeliepinguinen in der Antarktis.

Ändere sich an den Lebensbedingungen etwas, "zeigen es uns die Pinguine sofort". Auch in seinem Buch "Unverfrorene Freunde" schreibt Pütz:

An ihnen sehen wir, wo es klemmt - in einem Ökosystem, auf dessen Erhalt auch wir Menschen angewiesen sind.
Klemens Pütz, Pinguinforscher

Pinguine weltweit und der Klimawandel

Über allen Problemen, "die im Ökosystem klemmen", stehe das menschengemachte Globale: die Erderwärmung. Die habe den größten Einfluss auf die antarktischen Arten, die Kaiser-, Adelie- und Zügelpinguine sowie die afrikanischen und Galapagos-Pinguine.

Stark leiden die Kaiserpinguine.

Der Kaiserpinguin brütet auf dem Meereis. Wenn das Meereis dünner wird und früher aufbricht, dann bricht ihm der Brutplatz unter den Füßen weg,
Klemens Pütz, Pinguinforscher

stellt Pütz fest. Auch auf den Crozet-Inseln, wo fast die Hälfte aller Königspinguine brüten, verschlechtert sich die Lage dramatisch.

Die Westseite der Antarktischen Halbinsel habe sich in den letzten fünfzig Jahren um fünf Grad erwärmt. Statt Schnee falle immer wieder Regen. Wenn sich die Polarfront durch Gletscherschmelze nach Süden verlagert, dann haben die Königspinguine, die nördlich davon brüten, einen weiteren Weg zur Nahrungsquelle. Wohingegen die, die südlich davon brüten, einen kürzeren Weg haben. So gibt es auch Königspinguin-Populationen, die vom Klimawandel profitieren.

Die größte Gefahr für den Pinguin: Der Mensch

Trotzdem: Gut gehe es eigentlich keiner der Pinguinarten. Nur beim Eselspinguin gebe es einen Anstieg der globalen Population. Eindrücklich wird Pütz auch, wenn es um lokale menschengemachte Gefahren geht wie Plastikmüll oder Ölverschmutzung in den Meeren, Überfischung und das Verschwinden der Lebensräume mancher Pinguinarten.

Wer ist der größte Feind für den Pinguin? Das sind wir.
Klemens Pütz, Pinguinforscher

In Strandnähe werden Häuser gebaut oder Plantagen angelegt. Menschen bringen Hunde oder Katzen mit, aber auch Ratten, die sich über die Küken und die Eier der Pinguine hermachen. Leergefischte Meeresgebiete bieten nicht mehr genug Nahrung. Das ist besonders an den Küsten Neuseelands, Australiens, Namibias oder Südafrikas der Fall.

Deswegen sei Klimaschutz wichtig, sagt Pütz, der sich mit seiner Stiftung auch für Naturschutz engagiert. "Wenn jeder ein bisschen was macht, ist auch der Druck auf die Politik größer", stellt der Pinguinforscher fest und wird dann deutlich:

Um den Pinguinen wirklich zu helfen, sollte man jeglichen menschlichen Einfluss auf den Lebensraum der Pinguine unterbinden. Ein frommer Wunsch!
Klemens Pütz, Pinguinforscher

Der Autorin auf Twitter folgen: kathi_diana7

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