Transgender-Debatte: Rowling gegen Radcliffe und Watson

    Transgender-Debatte:Rowling schießt gegen Radcliffe und Watson

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    "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling hat sich mal wieder in der Transgender-Diskussion geäußert. Britische Medien lesen dies als Kritik an Daniel Radcliffe und Emma Watson.

    J.K. Rowling, britische Autorin, Archivbild 2022
    J.K. Rowling hat sich mal wieder in die Transgender-Debatte eingeschaltet
    Quelle: Imago

    In der aufgeheizten britischen Debatte um geschlechtliche Identität hat sich "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling unversöhnlich gezeigt. Die Schriftstellerin bezeichnet Transfrauen als Männer und wurde dafür scharf kritisiert, unter anderem von "Harry Potter"-Darsteller Daniel Radcliffe.
    "Promis, die sich einer Bewegung angeschlossen haben, die die hart erkämpften Rechte von Frauen aushöhlen will, und die ihre Plattformen genutzt haben, um die Geschlechtsanpassung von Minderjährigen zu bejubeln, können sich ihre Entschuldigungen für traumatisierte Detransitionisten und gefährdete Frauen aufsparen, die auf gleichgeschlechtliche Räume angewiesen sind", schrieb Joanne K. Rowling auf der Plattform X (früher Twitter).
    J.K. Rowlings Posting
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    Kinderärztin übte Kritik an Pubertätsblockern

    Anlass für den Post war ein am Vortag veröffentlichter Untersuchungsbericht zu staatlichen Angeboten für transsexuelle Jugendliche in Großbritannien. Die Studie der pensionierten Kinderärztin Hilary Cass stellt unter anderem fest, dass ein Mangel an Forschung und Evidenz zum falschen Einsatz von Hormonen und sogenannten Pubertätsblockern, die das Einsetzen von Pubertätsmerkmalen wie Menstruation, Brustwachstum und Stimmbruch verhindern, geführt habe. Rowling sah daraufhin ihre Position bestätigt.
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    Transgender-Aussagen: "Harry Potter"-Stars distanzierten sich von Rowling

    Im Juni 2020 hatte sie einen Artikel kritisiert, in dem Frauen als "Menschen, die menstruieren" bezeichnet wurden. Das englische Wort "women" für Frauen war in dem Artikel vermieden worden. "Ich bin sicher, dass es früher ein Wort für diese Menschen gab. Kann jemand helfen?", schrieb Rowling spöttisch.
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    Daraufhin distanzierten sich auch Schauspieler aus den "Harry Potter"-Verfilmungen von ihr. Zauberlehrling-Darsteller Radcliffe (34) entschuldigte sich für den Schmerz, den die Autorin den Betroffenen zugefügt habe und betonte: "Transgender-Frauen sind Frauen."
    Die 33-jährige Watson schrieb damals: "Transsexuelle Menschen sind die, für die sie sich ausgeben, und haben es verdient, ihr Leben zu leben, ohne ständig infrage gestellt zu werden oder gesagt zu bekommen, dass sie nicht die sind, für die sie sich ausgeben."

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    :"Hogwarts Legacy" und das Erbe der Autorin

    In Kürze startet das Spiel "Hogwarts Legacy". Schon jetzt mischen sich Vorfreude und Boykottaufrufe. Grund dafür ist Autorin J.K. Rowling und ihre Aussagen über Transsexualität.
    von Kai Remen und Carolin Wolf
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    Quelle: dpa

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