Hunderttausende evakuiert: Taifun "Saola" trifft Hongkong

    Hunderttausende evakuiert:Taifun "Saola" sorgt für Schäden in Hongkong

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    Der Taifun "Saola" hat in der Millionenmetropole Hongkong Schäden angerichtet. Fast 900.000 Menschen waren zuvor aus gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht worden.

    Arbeiter beseitigen Sturmschäden nach dem Taifun "Saola" in Hongkong am 02.09.2023.
    Taifun "Saola" hat in der Millionenmetropole Hongkong Schäden angerichtet. Fast 900.000 Menschen waren zuvor aus gefährdeten Gebieten evakuiert worden.
    Quelle: dpa

    Der Taifun "Saola" hat in der Millionenmetropole Hongkong einige Schäden angerichtet, jedoch weniger schlimm gewütet als befürchtet. Der Sturm riss Bäume und Baugerüste um und zerstörte Fensterscheiben. In der Nacht zu Samstag traf "Saola" im Süden Chinas auf Land. Fast 900.000 Menschen waren zuvor aus gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht worden, Millionen Einwohner suchten Schutz in ihren Wohnungen.
    In Hongkong haben sich laut Behörden bislang 55 Menschen aufgrund von Verletzungen in Krankenhäusern behandeln lassen müssen. Wie die Hongkonger Behörden berichteten, hätten zudem rund 500 weitere Bewohner wegen des Sturms Zuflucht in Notunterkünften gesucht.
    Ein Mann bedeckt sich mit einem Regenschirm, als er an der Küste entlanggeht, nachdem Taifun "Saola" die Stadt mit starkem Wind und Regen getroffen hat.
    In der Nacht erreichte der Taifun Saola mit Starkregen und Windböen die Küste Südchinas und Hongkong.02.09.2023 | 0:18 min

    "Saola" von "Super-Taifun" zu "starkem Taifun" herabgestuft

    "Saola" war mit großer Sorge erwartet worden. Bevor er Hongkong erreichte, schwächte sich der Sturm allerdings ab und wurde von der Kategorie "Super-Taifun" zu einem "starken Taifun" herabgestuft.
    Obwohl "Saola" Hongkong nicht direkt traf, riss er dort Bäume aus, zertrümmerte Fensterscheiben und brachte Baugerüste zum Einsturz. Örtlichen Medien zufolge riss der Sturm auch Solarpanels von Hausdächern. Der Ladenbesitzer Thomas Wong erzählte, er habe die Nacht in seinem Geschäft verbringen müssen.

    Der öffentliche Verkehr war außer Betrieb (...). Ich hatte keine Wahl.

    Ladenbesitzer Thomas Wong

    Taifun-Warnung weckte Erinnerungen an "Manghkut"

    Die Behörden hatten befürchtet, "Saola" könne ähnliche Verwüstungen mit sich bringen wie der Super-Taifun "Manghkut" im Jahr 2018. Damals wurden in Hongkong mehr als 300 Menschen verletzt, außerdem sorgte der Sturm für Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung. Auf dem chinesischen Festland kamen damals sechs Menschen ums Leben. Insgesamt mehr als drei Millionen Chinesen waren damals von den Auswirkungen von "Manghkut" betroffen.
    Die Hongkonger Behörden teilten mit, mehr als 500 Einsatzkräfte seien unterwegs, um die Sturmschäden zu begutachten. Der Hongkonger Flughafen nahm seinen Betrieb schrittweise wieder auf.
    Das Satellitenbild des Noaa-Nasa Suomi NPP zeigt den Taifun "Saola", der an Hongkong vorbeizieht und rechts auf dem Meer den Taifun "Haikui".
    Das Satellitenbild des Noaa-Nasa Suomi NPP zeigt den Taifun "Saola", der an Hongkong vorbeizieht und rechts auf dem Meer den Taifun "Haikui".
    Quelle: dpa

    Am Samstag gegen 3.30 Uhr Ortszeit traf "Saola" südlich der chinesischen Küstenstadt Zhuhai in der Provinz Guangdong auf Land, wie die chinesische Wetterbehörde erklärte. Hunderte Flüge wurden in der Volksrepublik abgesagt, Geschäfte blieben vorsorglich geschlossen und der Verkehr wurde eingestellt.

    Behörden befürchteten schwersten Sturm seit 1949

    Zunächst hatten die Behörden mit dem schwersten Sturm in der Region seit 1949 gerechnet, am Samstag stufte die Provinz Guangdong ihre Schutzmaßnahmen jedoch herab. Die Behörden erwarteten, dass sich der Sturm während seines Wegs entlang der Küste weiter abschwäche.
    Von Zuhai zog der Taifun weiter zur Urlaubsinsel Hailing. Dort wurden Windgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern gemessen. Auf der anderen Seite des Südchinesischen Meeres bewegte sich der Taifun "Haikui" schnell auf Taiwan zu. Zwar wurde die Bevölkerung gewarnt, schwere Auswirkungen des Sturms wurden jedoch nicht erwartet.
    Der Süden Chinas wird im Sommer und Herbst häufig von Taifunen getroffen. Durch den Klimawandel nehmen die Stürme laut Wissenschaftlern an Häufigkeit und Stärke zu.
    Quelle: AFP
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