Papst zu Schweizer Garde: Im Dienst gerne Bibel lesen

    Vereidigung der Schweizer Garde:Papst: Bei ruhigem Dienst mal Bibel lesen

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    Leerlauf im Wachdienst? Der lässt sich füllen. Den heute 23 neu vereidigten Gardisten im Vatikan empfiehlt der Papst, ruhig mal in der Bibel zu lesen, wenn wenig los ist.

    Vatikan, Vatikanstadt: Die Schweizer Garde steht vor dem Beginn des Weihnachtssegens im Vatikan bereit. Archivbild
    Schweizer Garde im Vatikan (Archiv)
    Quelle: Gregorio Borgia/AP/dpa

    Es ist Tradition im Vatikan: Am 6. Mai werden neue Mitglieder der Schweizer Garde vereidigt, der Leibwache des Papstes. Sie wacht unter anderem über die Sicherheit des Kirchenoberhauptes. Bei der Zeremonie erinnerte Papst Franziskus auch an das religiöse Element ihrer neuen Aufgabe und empfahl: Während eines ruhigeren Wachdienstes sollten die Gardisten die Zeit nutzen, um in der Bibel zu lesen oder über geistliche Texte nachzudenken.
    "Mögen Schönheit und Geschichte der verschiedenen Gebäude und Kunstwerke an diesem besonderen Ort euch helfen, immer wieder neu über die Schönheit Gottes und seines Geheimnisses ins Staunen zu geraten", so das katholische Kirchenoberhaupt. Er dankte dem gesamten Korps für die "gewissenhafte und großherzige Zusammenarbeit" und hob den familiären Charakter der ältesten Armee der Welt hervor.
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    Unverheiratet und mit tadellosem Leumund

    Die neuen Mitglieder der Leibwache legen den Eid in Gegenwart ihrer Familien und Freunde für mindestens 26 Monate ab. In dieser Zeit sind sie Bürger des Vatikanstaates.
    Wer den Dienst antritt, muss folgende Voraussetzungen erfüllen: Er muss unverheiratet und praktizierender Katholik sein, Schweizer, dort Militärdienst geleistet und einen "tadellosen Leumund" haben. Wer Hellebardier wird, sollte eine Richtgröße von 1,74 Meter haben und jünger als 30 Jahre sein. Länger gediente Gardisten dürfen auch heiraten.
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    Schweizer Garde erstmals im 16. Jahrhundert rekrutiert

    Der Tag der Zeremonie erinnert an die 147 Schweizergardisten, die während der Verteidigung von Papst Clemens VII. am 6. Mai 1527 durch deutsche und spanische Söldner getötet wurden. Der Kampf gegen die Söldner von Kaiser Karl V. beim "Sacco di Roma" gilt als eigentliche Geburtsstunde der Truppe.
    Die ersten Gardisten waren bereits 1505 rekrutiert worden. Mit den neu vereidigten Gardisten hat die päpstliche Schutztruppe aktuell 125 Mitglieder.
    Quelle: KNA, AFP

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