Weltartenschutzkonferenz: Erfolg beim Schutz von 60 Haiarten

    Weltartenschutzkonferenz Cites:Erfolg beim Schutz von 60 Haiarten

    |

    Fischereinationen wie Kanada und Japan kämpfen für den Schutz nur weniger Haiarten. EU und Panama setzen sich aber mit ihrem ehrgeizigen Vorschlag durch.

    Hammerhaie im Pazifischen Ozean
    Auch Hammerhaie im Pazifischen Ozean sollen unter Schutz gestellt werden
    Quelle: ap

    Bei der Weltartenkonferenz Cites in Panama ist ein Durchbruch beim Schutz von Haien erzielt worden. Nach langem Tauziehen wurden am Donnerstag (Ortszeit) 60 Haiarten zum ersten Mal unter internationalen Schutz gestellt.

    Haischutz sichert Überleben gefährdeter Arten

    Umweltschutzorganisationen sprachen von einem Meilenstein und einem bahnbrechenden Moment für den Schutz dieser Meerestiere. Die Entscheidung muss kommende Woche noch im Plenum der Konferenz bestätigt werden.
    Seit Montag tagen in Panama die 184 Vertragsstaaten des Cites-Artenschutzübereinkommens. Ziel der Konvention ist, den internationalen Handel mit wildlebenden Tieren und Pflanzen so zu begrenzen, dass das Überleben gefährdeter Arten gesichert ist. Der Handel wird dann strikt reguliert oder völlig verboten.
    Welttag der Ozeane
    Welche ökologische Bedeutung haben Haie für die Ozeane? Das klären wir mit Meeresbiologe Philipp Kanstinger.08.06.2022 | 7:55 min

    Flossen und Fleisch von Haien sehr gefragt

    Künftig sollen 54 Requiemhaie und sechs weitere Hammerhaie nur noch nachhaltig gehandelt werden dürfen. Bislang waren wenige Haiarten unter Cites geschützt. Haie werden wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gejagt und international gehandelt. Mehrere Arten sind stark gefährdet oder bereits vom Aussterben bedroht.
    Besonders hitzig war die Diskussion um die Requiemhaie (Grundhaie), darunter der kommerziell wichtige Blauhai.

    Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir in den kommenden Jahrzehnten alle diese ikonischen Arten und Spitzen-Raubtiere verlieren

    Vertreterin Panamas

    Nach zwei Versuchen einiger Länder, durch Abstimmung die Zahl der zu schützenden Arten zu reduzieren, setzte sich der Antrag von Panama, der Europäischen Union (EU) und einem Dutzend weiterer Länder eindeutig durch. "Vor allem gegen die Listung des Blauhais kämpften Fischereinationen wie Japan, Kanada, Indonesien oder Peru hier bis zur letzten Minute", sagte Sandra Altherr, die für Pro Wildlife an der Konferenz teilnimmt.
    Pro Wildlife lobt auf Twitter das fantastische Ergebnis
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen

    "Haie sind unverzichtbare Schlüsselarten" für die Meere

    Die Umweltstiftung WWF sprach von einem "Gänsehautmoment" für Artenschützer.

    Das ist eine historische Entscheidung für die Gesundheit der Meere. Denn Haie sind unverzichtbare Schlüsselarten.

    Heike Zidowitz, WWF-Expertin

    Bis zur finalen Abstimmung komme es allerdings jetzt darauf an, dass die Vertragsstaaten sich nicht noch umstimmen ließen.
    Ein weiterer Vorschlag zum Schutz von Geigenrochen soll auch noch diskutiert werden. Werde dieser ebenfalls angenommen, würden nach Angaben des Internationalen Tierschutzfonds (IFAW) fast alle Haiarten und ähnliche Fische, deren Flossen international gehandelt werden, unter der Kontrolle von Cites stehen. Derzeit sind es etwa 25 Prozent.
    In Panama wird über den Schutzstatus von 600 Wildarten entschieden.
    Am Donnerstag wurde auch der Schutz von 120 Baumarten verbessert.
    Quelle: dpa