EU-Umweltagentur warnt: Europa droht Extremwetter im Sommer

    Warnung von EU-Umweltagentur:Europa muss sich auf Extremwetter vorbereiten

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    Europa muss sich laut EU-Umweltagentur auf Extremwetter im Sommer einstellen. Schon zwischen 1980 und 2021 starben fast 195.000 Menschen durch Wetterextreme.

    Hessen, Frankfurt/Main: Ein Frau fächert sich auf dem Opernplatz im Schatten eines Baumes Luft zu.
    Frau fächert sich Luft zu
    Quelle: dpa

    Europa muss sich aus Sicht der EU-Umweltagentur EEA auf klimabedingte Wetterkapriolen im Sommer vorbereiten. Der Klimawandel sorge dafür, dass das Wetter in Europa extremer werde, betonte die in Kopenhagen ansässige Behörde.
    ZDF-Meteorologin Katja Horneffer im Gespräch mit Moderatorin Victoria Reichelt bei ZDFheute live.
    Kälteräume und Anrufe bei Älteren plant Bundesgesundheitsminister Lauterbach. ZDF-Meteorologin Katja Horneffer erklärt, dass heißes Extremwetter die meisten Menschen betreffe. 14.06.2023 | 2:06 min
    Die Behörde stellte ein Webportal vor, das unter anderem vergangene Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände näher unter die Lupe nimmt. Der Ausblick sei insgesamt pessimistisch. Die Anpassung an den Klimawandel sei von entscheidender Bedeutung, unterstrichen die EEA-Experten.

    Fast 195.000 Tote durch Wetterextreme

    Durch Überschwemmungen, Stürme, Hitze- und Kältewellen, Waldbrände und Erdrutsche starben laut EEA in Europa zwischen 1980 und 2021 fast 195.000 Menschen. Demnach wurden außerdem durch extreme Wetterereignisse Schäden in Höhe von mehr als 560 Milliarden Euro verursacht.
    Klimaphysiker Helge Gößling im Gespräch mit ZDFheute live.
    Klimaphysiker Helge Goessling beobachtet, dass besonders die Temperaturen im Nordatlantik gerade steigen – sie liegen ein halbes Grad über dem Mittel der vergangenen Jahrzehnte.14.06.2023 | 3:37 min
    Nur 170 Milliarden Euro oder 30 Prozent der Schäden seien versichert gewesen, teilte die EAA weiter mit. Die EAA-Expertin Aleksandra Kazmierczak betont:

    Um weitere Verluste zu vermeiden, müssen wir dringend von der Reaktion auf Extremwettereignisse übergehen zu einer proaktiven Vorbereitung.

    Aleksandra Kazmierczak, EAA-Expertin

    Den jüngsten Daten zufolge waren Hitzewellen für 81 Prozent der Todesfälle und 15 Prozent der finanziellen Schäden verantwortlich.
    Zu sehen ist ein Feuerwehrmann, der Glutnester nach einem Waldbrand im Taunus löscht.
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    Inbesondere ältere Menschen müssen geschützt werden

    Der Umweltbehörde zufolge muss Europa Maßnahmen ergreifen, um seine alternde Bevölkerung zu schützen, da diese besonders empfindlich auf extreme HItze reagiere.
    Die meisten nationalen Strategien würden die Auswirkungen von Hitze auf das Herzkreislaufsystem und das Atemsystem berücksichtigen.

    Aber weniger als die Hälfte gehen auf direkte Folgen von Hitze ein wie Dehydrierung oder Hitzschlag.

    EU-Umweltagentur EEA

    Zu sehen ist eine Pflanze, die auf rissiger Erde (einem ehemaligen Stausee nähe Barcelona) wächst.
    Wetterextreme werden immer häufiger: In Kanada wüten hunderte Waldbrände, die Weltmeere waren im Mai wärmer als je zuvor in diesem Monat. Dazu kommt das El Niño-Phänomen.14.06.2023 | 1:52 min
    Die EEA will nun näher erläutern, wie sich Wetterextreme zunehmend auf die Bevölkerungen, Volkswirtschaften und Natur in Europa auswirken. Dabei beschreibt sie Extremwetterereignisse der vergangenen Sommer, womit nach wissenschaftlichen Prognosen in Zukunft zu rechnen ist und außerdem, wie gut die Region darauf vorbereitet ist.
    Das Ziel ist, Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit mit aktuellen Informationen und Daten auf die Dringlichkeit des Kampfes gegen die Klimakrise aufmerksam zu machen.

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    Quelle: dpa, AFP

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