Wintereinbruch trifft Deutschland

    Unfälle, eingeschneite Schüler:Wintereinbruch trifft Deutschland

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    Schnee und Glätte haben am Montag bundesweit für viele Unfälle gesorgt. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. In Hessen mussten Kinder in einer Schule übernachten.

    Hessen, Niedernhausen: Autofahrer sind auf einer verschneiten Straße unterwegs nach einem starken Wintereinbruch in Hessen mit Schneetreiben und stundenlangem Schneefall, was für zahlreiche Unfälle und Gefahren auf den Straßen gesorgt hat.
    Schneefälle haben im Südwesten Deutschlands für Einschränkungen und Unfälle gesorgt. Wegen umgestürzter Bäume saßen im Rheingau-Taunus-Kreis Dutzende Menschen in ihren Autos fest.28.11.2023 | 0:25 min
    Der Wintereinbruch hat in mehreren Bundesländern für glättebedingte Unfälle gesorgt - dabei starben mindestens zwei Menschen. Im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg kam ein 71 Jahre alter Mann am Montagabend bei einem Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Straße ums Leben. Eine 54-jährige Autofahrerin starb bei Denzerheide in Rheinland-Pfalz bei einem Glatteisunfall.
    Teils gingen im Bundesgebiet Meldungen zu neuen Unfällen im Minutentakt ein, wie etwa die Verkehrsinformationszentrale Berlin auf der Online-Plattform X - ehemals Twitter - berichtete.

    Landrat ruft auf, zu Hause zu bleiben

    In vielen Teilen von Hessen ereigneten sich Unfälle mit leicht Verletzten und vielen Sachschäden. Bäume stürzten aufgrund der Schneelast um. Im Rheingau-Taunus-Kreis spitzte sich die Lage besonders zu. Zahlreiche Autofahrer saßen hier nach Angaben der Feuerwehr in ihren Fahrzeugen fest. Etwa 100 Menschen mussten nahe Eltville wegen umstürzender Bäume aus ihren Autos gerettet werden. Sie wurden zunächst in einer Halle untergebracht. Am Abend kamen 20 bis 25 Menschen in Hotels unter.
    Auf etlichen Bahnstrecken sorgte der Schnee für Verspätungen und Ausfälle. Betroffen waren aber vor allem die Busverbindungen in den verschneiten Gebieten. Auch am Frankfurter Flughafen mussten sich viele Passagiere gedulden: Am Montag wurden laut Betreiber Fraport 161 Starts und Landungen von insgesamt 1.031 Verbindungen abgesagt. Am Dienstag waren laut Fraport zwar wieder alle Start- und Landebahnen geöffnet - wegen der Auswirkungen vom Vortag mussten aber etwa 100 von 1.050 Flügen gestrichen werden.
    Ein Mann geht mit seinem Kind und einem Schlitten über den Kahlen Asten.
    In Deutschland kam es vielerorts zu heftigen Schneefällen, die auch zu Unfällen führten. Ein umfangreiches Tief verlagert sich langsam von Nordwesten nach Südosten.27.11.2023 | 1:22 min

    Kinder sitzen in Schule fest,

    In Wiesbaden mussten 55 Personen, darunter 27 Kinder, in einer Schule übernachten. Die Feuerwehr richtete eine Unterkunft im Schulgebäude ein, da aufgrund der Witterungsverhältnisse keine Schulbusse mehr fuhren, wie ein Sprecher der Feuerwehr mitteilte. In einer Gesamtschule in Bad Schwalbach saßen zeitweise 30 Schüler und Lehrer fest. Sie wurden versorgt und konnten aber am späten Montagabend von der Feuerwehr nach Hause gebracht werden.
    Im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt rutschte ein Schulbus mit 16 Kindern an Bord aufgrund der glatten Fahrbahn in einen Graben. Ein Kind wurde bei dem Unfall verletzt, wie die Polizei mitteilte. Im brandenburgischen Schönborn kam ein Schulbus von der Straße ab und geriet in Schieflage. "Stabilisiert wurde er dadurch, dass der Fahrer alle Kinder auf die linke Busseite geschickt hatte. Damit kamen sie allerdings nicht mehr zu den Türen auf der Beifahrerseite", hieß es in einer Polizeimeldung. Die Feuerwehr sicherte den Bus schließlich ab und holte die Kinder und Erwachsenen heraus.
    Ein Mann schippt Schnee mit einer Maschine
    Frostige Temperaturen haben am Wochenende zahlreiche Unfälle begünstigt: Im sächsischen Plauen überschlug sich ein Auto, in Hessen prallte ein Fahrzeug gegen einen Baum. 27.11.2023 | 2:42 min

    Mehr Schnee erwartet

    Im Norden Deutschlands und in Nordrhein-Westfalen gab es am Abend und in der Nacht keine Meldungen zu größeren Glätteunfällen. In Baden-Württemberg gebe es in den höheren Lagen im Schwarzwald schneebedeckte Fahrbahnen und die eine oder andere Sperrung wegen quer stehender Lastwagen, sagte ein Sprecher im Lagezentrum. Gravierendes sei aber nicht zu vermelden.
    Auch in Thüringen sei die Lage trotz der Witterung noch relativ entspannt, sagte ein Sprecher des dortigen Lagezentrums. Er gehe aber davon aus, dass sich die Situation in den nächsten 24 Stunden durch weiteren Schneefall verschärfen werde.
    Eine Meteorologin vom DWD sagte am Dienstagmorgen: "Der Winter ist da". Ein Tief sorge vom Westen in den Osten bis in den Süden für Schneefall in weiten Teilen des Landes. In den kommenden Tagen werde es tagsüber leichte Plusgrade geben, nachts sei es fröstig mit Schnee und gefirerender Nässe.
    Benjamin Stöwe präsentiert das Wetter
    Heute geht es sehr wechselhaft und verschneit durch den Tag - die Nordhälfte hat durchaus auch sonnige Momente. Das Ganze bei Tageshöchsttemperaturen zwischen -1 und 6 Grad.28.11.2023 | 2:47 min
    Quelle: dpa

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