Gut gerüstet in den Winter:Checkliste: So machen Sie das Haus winterfest
von Anja Klingen
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Der Winter steht vor der Tür und mit ihm Minusgrade, Frost und Schnee. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, heißt es jetzt: das Haus optimal auf den Winter vorbereiten.
Wie kann man das Haus am besten auf die kalte Jahreszeit vorbereiten?24.11.2023 | 5:30 min
1. Außenwasserhahn außer Betrieb nehmen 2. Mauerwerk auf Risse prüfen und ausbessern 3. Dach überprüfen 4. Regenrinnen und Fallrohre reinigen 5. Fenster- und Türdichtungen prüfen und ersetzen 6. Heizkörper entlüften 7. Kamin/Ofen reinigen 8. Heizungsanlage warten lassen
Tiefe Temperaturen, extreme Witterungsbedingungen: Der Winter bringt jedes Jahr Herausforderungen - auch für Wohnhäuser. Besonders Eigenheimbesitzer*innen sollten rechtzeitig ihre eigenen vier Wände prüfen, um gewappnet zu sein für die kalte Jahreszeit. Und auch Mieter*innen können einiges beachten.
1. Außenwasserhahn außer Betrieb nehmen
Wichtig sind vor allem die Bereiche, in denen Wasser im Spiel ist. "Wer einen Außenwasserhahn hat, sollte ihn vor dem ersten Frost außer Betrieb nehmen und die Zuleitung absperren, um Frostschäden in der Leitung zu verhindern", rät Konrad Adenauer, Präsident von Haus & Grund Rheinland Westfalen.
Hierzu den Wasser-Zulauf über das Absperrventil unterbrechen. Dann den Wasserhahn öffnen, damit das restliche Wasser abfließen kann. Das verhindert, dass Hahn und Leitungen zufrieren und dadurch kaputt gehen.
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2. Mauerwerk auf Risse prüfen und ausbessern
Bevor die Minusgrade kommen, muss auch die Fassade auf Risse im Putz geprüft werden. Dringt Wasser in das Mauerwerk ein, droht eine Frostsprengung. Das lässt die Fassade bröckeln. Also besser sofort ausbessern. Je nachdem wie tief und porös die Risse sind, kann eine neue Lage Putz aufgetragen werden. Sind die Risse tiefer, müssen sie verspachtelt werden.
3. Dach überprüfen
Auch ein Blick auf die Dachziegel lohnt, denn beschädigte oder fehlende Ziegel sollten ersetzt werden. Kommt es nämlich zu anhaltendem Niederschlag und Schnee, kann das Wasser in den Dachstuhl ziehen und die Dämmung schimmeln. Also: Dach mit dem Fernglas oder aus den Dachfenstern checken.
4. Regenrinnen und Fallrohre reinigen
Wenn im Herbst das Laub fällt, sammelt es sich häufig genau da an, wo es nicht hingehört: in den Dachrinnen. Die Folge: Die Rinnen laufen über, das Wasser spritzt an die Hausfassade und richtet dort Schaden an. Auch die Fallrohre können verstopfen. Regen und Schneematsch können dann nicht mehr abfließen. Also: Die Dachrinnen jetzt checken und das Laub entfernen.
Wer sich das ersparen möchte, kann aufrüsten, so Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen: "Es gibt spezielle Regenrinnengitter, die das Herbstlaub gleich draußen halten."
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5. Fenster- und Türdichtungen prüfen und ersetzen
Ob in Eigenheim oder Mietwohnung: Vor den richtig kalten Tagen empfiehlt sich ein Blick auf die Fenster und Türen. "Sind Dichtungen porös geworden, kann ein ständiger Luftaustausch entstehen, wodurch das Haus unnötig Wärme verliert und die Heizkosten steigen", sagt Konrad Adenauer von Haus und Grund.
Zur Prüfung eine brennende Kerze am Rahmen entlangführen. Flackert die Flamme, ist die undichte Stelle gefunden. Bei Bedarf die alten Dichtungen ersetzen oder Isolierfolien für die Fenster verwenden.
6. Heizkörper entlüften
Über das Jahr sammelt sich Luft in den Heizkörpern, die das warme Wasser verdrängt. Für eine energiesparende Beheizung sollten sie daher entlüftet werden. Das geht mit einem Entlüftungsschlüssel. Zunächst die Heizungspumpe abstellen und die Heizkörper voll aufdrehen. Nach einer Stunde die Entlüftungsschraube etwas lösen. Um austretendes Wasser aufzufangen, Lappen oder Schüssel darunter halten.
In Mietwohnungen ist grundsätzlich der Vermieter für die Instandhaltung der Heizungsanlage zuständig. Es empfiehlt sich, die Hausverwaltung auch zwecks Entlüftung zu kontaktieren.
7. Kamin/Ofen reinigen
Ofen und Kamin verbreiten Wärme und Behaglichkeit. Doch schlecht gewartet bergen sie auch Gefahren. Daher sollte nun eine Reinigung durch einen Schornsteinfeger veranlasst werden, damit der Rauch auch richtig abziehen kann. "Damit beugen Sie tödlichen Unfällen durch Kohlenmonoxid vor", sagt Uwe Amaya.
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8. Heizungsanlage warten lassen
Zu guter Letzt: Vor dem Winter die Heizungsanlage gründlich reinigen und warten lassen. Das senkt den Verbrauch und vermeidet böse Überraschungen, wenn es draußen richtig kalt ist.
Frühe Dämmerung, schlechte Sicht, nasse Straßen. In der kalten Jahreszeit steigt die Unfallgefahr. Umso wichtiger ist es, das Auto zum Winter noch einmal durchchecken zu lassen.
von Corinna Klee
Anja Klingen ist Reporterin im ZDF-Landesstudio Nordrhein-Westfalen.