Aussaat ab wann? Gemüse und Blumen richtig vorziehen

    Blumen und Gemüse vorziehen:Tipps zur Aussaat für eine gute Gartensaison

    von Agnes Heitmann
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    Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Pflanzen im Haus vorzuziehen. Was bei der Vorbereitung wichtig ist, damit im Sommer die Ernte im Garten oder auf dem Balkon erfolgreich ist.

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    Es wird langsam wärmer und die Tage werden länger, aber noch ist es für viele Pflanzen im Garten und auf dem Balkon zu kalt. Wer trotzdem gärtnern möchte, der macht das jetzt am besten im Haus. Es ist höchste Zeit, um Gemüse und Blumen für das Outdoor-Leben vorzuziehen.

    Tipp 1: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

    Von Mitte Januar bis Mitte März ist der ideale Zeitpunkt für das Vorziehen von Gemüse und Blumen. Wann genau die Saat in die Erde sollte, kann man schnell herausfinden.

    Der Aussaat-Termin ist immer auf der Rückseite der Saatgut-Tütchen vermerkt und daran sollte man sich unbedingt halten.

    Elmar Mai, Gartenexperte

    Es ist nicht ratsam, die Samen aus Ungeduld früher in die Erde zu bringen. Müssen die Pflänzchen zu lange im Haus warten, wird irgendwann der Topf zu klein und draußen ist es noch zu kalt für sie.
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    Tipp 2: Die richtige Ausstattung

    Wer Pflanzen vorziehen möchte, bekommt Anzuchthäuschen in jeder Größe und Preiskategorie. Je größer die Samen und Kerne sind, desto größer muss auch der Anzuchtbehälter sein.
    Teure Anschaffungen kann man sich aber auch sparen. Tontöpfe oder ausrangierte Plastikbehälter können auch für die Anzucht genutzt werden.

    Wichtig ist, dass die Behälter unten und eventuell seitlich Löcher haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

    Elmar Mai, Gartenexperte

    Mit einer durchsichtigen Abdeckung wird bei genügend Licht ein Gewächshausklima geschaffen.
    Außerdem benötigt man feinkrümelige, sterile und nährstoffarme Anzuchterde. Im Baumarkt und Gartencenter kann man sie fertig kaufen. "Man kann aber auch ein Gemisch aus Blumenerde und grobem Sand im Verhältnis von eins zu eins nutzen", sagt Elmar Mai.
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    Tipp 3: Was bei der Aussaat zu beachten ist

    Die Saat wird direkt auf die flachgedrückte Anzuchterde gestreut. Der Abstand zwischen den Samen sollte die drei- bis sechsfache Korngröße haben. Auf den Saatguttütchen ist vermerkt, ob die Samen mit Erde bedeckt werden müssen oder Licht zum Keimen benötigen. Danach wird die Erde nicht gegossen, sondern besprüht, sodass das Saatgut nicht ausgeschwemmt wird.

    Falls unklar ist, ob es sich bei den Samen um Licht- oder Dunkelkeimer handelt, können einige Samen leicht untergraben und die restlichen oben aufgestreut werden.

    Elmar Mai, Gartenexperte

    So kämen garantiert einige Samen zum Keimen, empfiehlt Gartenexperte Mai.
    Sprießen im Anzuchthaus die ersten Blätter, können die Pflanzen in einen größeren Topf umgesetzt werden. Dabei sollte man darauf achten, dass die Wurzeln senkrecht in den neuen Topf gesetzt werden. So können sie einen größeren Wurzelballen bilden und werden kräftiger. Wenn sie deutlich gewachsen sind, dürfen sie auch mehr Sonne bekommen - ohne Gewächshausabdeckung.

    Worauf muss man bei der Samen-Auswahl achten?



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    Tipp 4: Der richtige Ort für die Aussaat

    Am besten keimt die Aussaat an einem warmen und hellen Ort. "Aus dem Minigewächshaus sollte aber keine Sauna werden", sagt Elmar Mai. Denn Wasserdampf verdränge die nötige Luft und ersticke die Jungpflanzen. Darum sollte das Anzuchthäuschen nicht in der prallen Sonne stehen und belüftet werden.
    Für die erste Phase ist ein heller Platz auf der Heizung gut geeignet. Die optimale Temperatur variiert und ist auf den Saattütchen vermerkt. Wenn die Samen keimen, können sie auch kühler stehen. Ist es allerdings zu dunkel, werden die Sämlinge lang und hellgrün.
    An warmen Tagen im Frühjahr kann man die Jungpflanzen über Mittag draußen langsam abhärten. Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann die Anzucht draußen eingepflanzt werden.

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    Tipp 5: Die richtige Pflege der Pflanzen

    Bei der Pflege der Aussaat ist zu beachten, dass das Anzuchthäuschen ausreichend belüftet und die Erde feucht gehalten wird. Bildet sich zu viel Wasserdampf, schadet es den Pflanzen und es kann zu Fäulnis kommen. Wenn die Samen gekeimt haben, kann man die Abdeckung abnehmen. Auf keinen Fall Dünger verwenden.
    Wer zu eng gesät hat, der sollte die Keimlinge pikieren - also vereinzeln. Dazu wartet man am besten, bis sich das erste richtige Blatt gebildet hat. Mit einem Holzstäbchen können die Keimlinge dann vorsichtig aus der Erde gelöst und in einen anderen Topf verpflanzt werden.

    Die Trauermücken beziehungsweise ihre Larven gelangen über die Erde von Zimmerpflanzen oder Kräutertöpfen mit ins Haus. Auch bei der Anzucht von Gemüse sind sie oft ein Problem. Die Mücken nerven nicht nur. Ihre Larven ernähren sich im Boden von den feinen Wurzeln der Keimlinge und schädigen die Pflanze. Gartenexpertin Anja Koenzen rät, die Erde vor der Verwendung im Backofen bei 80 Grad für eine gute halbe Stunde zu erhitzen.

    Außerdem könne man Trauermücken bekämpfen, indem man eine ganz dünne Schicht Vermiculit über die Anzuchterde streut, erklärt die Gartenexpertin. Vermiculit ist ein natürliches Tonmineral, das nicht nur gegen Trauermücken hilft, sondern auch Licht reflektiert und Feuchtigkeit speichert. Dadurch wird die übermäßige Erwärmung der Setzlinge verhindert und die Erde bleibt gut feucht. Benötigen die Samen jedoch Licht zum Keimen, muss man mit der Vermiculit-Schicht sehr sparsam sein.

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