Witz zu K.o.-Tropfen: Cleverly entschuldigt sich

    Britischer Innenminister:Witz zu K.o.-Tropfen: Cleverly rudert zurück

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    Erst kündigt Großbritanniens Innenminister Maßnahmen gegen K.o.-Tropfen an, dann macht er einen Witz darüber. Frauenrechtsorganisationen finden das alles andere als lustig.

    James Cleverly
    James Cleverly steht seit einer verunglückten Bermerkung in der Kritik.
    Quelle: epa

    Der britische Innenminister James Cleverly hat sich dafür entschuldigt, am Rande eines Empfangs einen Witz über K.o.-Tropfen gemacht zu haben. Einem Bericht der Zeitung "Sunday Mirror" zufolge soll er zu weiblichen Gästen gesagt haben, dass es nicht wirklich illegal sei, wenn jede Nacht nur "ein kleines bisschen" Rohypnol in ihrem Drink sei.
    Cleverly habe auch gelacht und gesagt, dass das Geheimnis einer langen Ehe darin liege, dass man sicherstelle, dass die Partnerin immer "leicht sediert" sei, damit sie nicht realisiere, dass es dort draußen bessere Männer gebe, berichtete die Zeitung.

    Kurz zuvor neue Maßnahmen gegen K.o.-Tropfen angekündigt

    Ein Sprecher Cleverlys teilte mit, der Innenminister habe in einem privaten Gespräch, das immer als solches verstanden worden sei, einen "eindeutig ironischen Witz" gemacht, für den er sich entschuldige. Cleverly leitet seit mehreren Wochen das Innenministerium, war vorher Außenminister und ist verheiratet.
    Kurz vor der Bemerkung hatte er neue Maßnahmen gegen den Missbrauch von K.o.-Tropfen angekündigt. Unter "Spiking" versteht man, dass Täter Drogen in die Getränke ihrer Opfer geben, um sie zum Beispiel später zu vergewaltigen.

    Frauenrechtsorganisation fordert Rücktritt von Cleverly

    Frauenrechtsorganisationen kritisierten Cleverlys Aussagen scharf. Die Fawcett Society teilte mit, es sei widerwärtig, dass Cleverly als Minister, der für die Sicherheit von Frauen verantwortlich sei, denke, dass etwas so Schreckliches wie Frauen unter Drogen zu setzen, zum Lachen sei.
    Die Organisation forderte seinen Rücktritt. Die Hilfsorganisation Women's Aid mahnte ihn, Spiking ernstzunehmen.
    Quelle: dpa

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