Amnesty-Bericht: Homosexuelle in Afrika zunehmend in Gefahr
Amnesty-Bericht:Homosexuelle in Afrika zunehmend in Gefahr
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Wer homosexuell ist, muss in vielen afrikanischen Ländern um sein Leben bangen. Die Lage hat sich laut Amnesty International noch einmal deutlich verschlechtert.
Ein schwules Paar in Uganda (Archivfoto)
Quelle: AP
Die Lage für Homosexuelle hat sich in zahlreichen afrikanischen Ländern laut Amnesty International deutlich verschlechtert. Grund dafür sei, dass im vergangenen Jahr in mehreren Staaten diskriminierende Gesetze ins Parlament eingebracht oder verabschiedet worden seien, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Berlin.
Zwölf afrikanische Länder untersucht
Damit werde der Hass gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBTQI+) geschürt. Der Amnesty-Bericht untersucht die Situation in zwölf afrikanischen Ländern.
Demnach haben Übergriffe auf die queere Community in den Ländern deutlich zugenommen. Zudem seien viele LGBTQI-Organisationen verboten und Versammlungen aufgelöst worden, sagte die Afrika-Referentin von Amnesty Deutschland, Franziska Ulm-Düsterhöft.
Die Situation sei vielerorts so prekär, dass zahlreiche queere Menschen untergetaucht sind oder versuchen zu fliehen.
LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender.
Oft wird auch die Variante LGBTQ verwendet. Sie umfasst zusätzlich zu LGBTdie Identifikation als queer: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer.
Weitere Varianten sind LGBTQI oder LGBTQIA+, hier wird Intersexualität und Asexualität eingeschlossen: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual. Das + (manchmal auch *) dient als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten.
LSBTI ist die gängigste deutschsprachige Bezeichnung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen.
Quelle: dpa/ZDF
Gesetze oft aus dem 19. Jahrhundert
31 der 54 afrikanischen Länder kriminalisieren einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen. Viele Gesetzgebungen kommen noch aus der Kolonialzeit, in der die systematische Verfolgung von sexuellen Minderheiten eingeführt wurde.
Der Bericht untersucht die Lage in Botsuana, Burundi, Eswatini, Ghana, Kenia, Malawi, Mosambik, Namibia, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe.
Deutlich verschlechtert hat sich die Lage für LGBTQI+-Personen in Uganda, wo im Mai eines der drakonischsten Verbote weltweit verabschiedet wurde. Das Gesetz sieht unter anderem die Todesstrafe für sogenannte schwerwiegende Homosexualität und Gefängnisstrafen für die Unterstützung von queeren Menschen vor. Seitdem haben dem Bericht zufolge Schikanen und Verfolgung von Homo-, Bi- und Transsexuellen zugenommen.
Ein neues Gesetz in Uganda verschärft Strafen für Homosexualität. Im schlimmsten Fall droht die Todesstrafe. Deshalb fliehen immer mehr queere Menschen nach Kenia. 31.03.2023 | 1:24 min
Die Debatte in Uganda hat zu ähnlichen Gesetzesinitiativen in mehreren anderen afrikanischen Ländern geführt, etwa in Ghana, Malawi und Kenia. Dabei würden menschenverachtende Praktiken wie Kastration, anale Untersuchungen und Konversionstherapien diskutiert, heißt es im Bericht. Die Schutzräume für sexuelle Minderheiten würden immer kleiner und die Stimmung ihnen gegenüber immer hasserfüllter.