"Ruanda-Modell": Sieg für Sunak

    Asylpolitik in Großbritannien:"Ruanda-Modell": Sieg für Sunak

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    Der britische Premier Rishi Sunak hat sich mit seiner Asylpolitik durchgesetzt. Er gewann eine wichtige Abstimmung im Parlament zum "Ruanda-Modell".

    Großbritannien, London: Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, verlässt 10 Downing Street, um an der wöchentlichen Fragestunde des Premierministers (Prime Minister's Questions) im Parlament teilzunehmen.
    Das umstrittene neue Asylgesetz sieht vor, dass irregulär eingereiste Migranten, egal welcher Herkunft, nach Ruanda abgeschoben werden können. 18.01.2024 | 0:24 min
    Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat sich im Streit um die Asylpolitik seines Landes gegen parteiinterne Widerstände durchgesetzt. Ein neues Gesetz, mit dem Abschiebungen ins ostafrikanische Ruanda durchgesetzt werden sollen, erhielt am Mittwochabend im Parlament die nötigen Stimmen.

    Abschiebungen nach Ruanda geplant

    320 Abgeordnete stimmten für die Vorlage, 276 stimmten dagegen. Die britische Regierung will Menschen, die ohne die nötigen Papiere ins Land kommen, unabhängig von ihrer Herkunft nach Ruanda abschieben. Sie sollen dort einen Asylantrag stellen, eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen.
    Rishi Sunak
    Das Oberste Gericht in Großbritannien hatte Sunaks Migrationspakt mit Ruanda zuvor eine Absage erteilt. 15.11.2023 | 1:36 min
    Das oberste Gericht in Großbritannien hatte das als unzulässig kritisiert. Die Regierung will den ostafrikanischen Staat, dem Kritiker Menschenrechtsverletzungen vorwerfen, nun per Gesetz zum sicheren Drittland erklären. Das soll eine richterliche Überprüfung der geplanten Abschiebungen möglichst ausschließen.
    Migranten im Libanon
    Bund und Länder suchen eine Lösung für die hohe Zahl Geflüchteter in Deutschland. Der Lösungsvorschlag von Christian Dürr (FDP) und Hendrik Wüst (CDU): das "Ruanda-Modell".06.11.2023 | 2:40 min
    Dem rechten Flügel von Sunaks Konservativer Partei ging das nicht weit genug, einige wollten auch Einsprüche vor internationalen Gerichten unmöglich machen. Moderate Kräfte in der Partei lehnten das dagegen ab - aus Angst, internationale Abkommen zu brechen. Im nächsten Schritt geht das Gesetz nun ins britische Oberhaus, das ist die zweite Kammer im Gesetzgebungsverfahren.
    Quelle: dpa

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