Vatikan rudert nach Papst-Äußerungen zum Ukrainekrieg zurück

    Mögliche Ukraine-Kapitulation:Vatikan rudert nach Papst-Äußerungen zurück

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    Mit seinen Äußerungen zum Ukraine-Krieg hat Papst Franziskus viel Kritik ausgelöst. Nun äußert sich ein Papst-Stellvertreter und nennt Bedingungen, die Russland erfüllen müsse.

    Papst Franziskus, aufgenommen am 26.12.2023 in Vatikanstadt
    Der Papst-Stellvertreter Kardinal Pietro Parolin relativiert die Aussagen von Papst Franziskus (hier im Vatikan).
    Quelle: Reuters

    Der Vatikan rudert nach der umstrittenen Äußerung von Papst Franziskus zurück, die Ukraine solle die weiße Fahne hissen und mit Russland verhandeln.
    Die erste Bedingung für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine sei, dass Russland seine Aggression einstelle, sagte der Papst-Stellvertreter Kardinal Pietro Parolin in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit "Corriere della Sera". Der Vatikan dränge auf einen Waffenstillstand und "zuallererst sollten die Aggressoren den Beschuss einstellen", sagte der Kardinal.
    annette-hilsenbeck
    Mit einem Appell zu Friedensverhandlungen in Russlands Krieg gegen die Ukraine hat Papst Franziskus Widerspruch ausgelöst. "Die Äußerungen scheinen aus Sicht der Ukraine und internationalen Beobachtern missverständlich", so ZDF-Korrespondentin Annette Hilsenbeck. 11.03.2024 | 2:15 min

    Kritik an Papst-Äußerungen reißt nicht ab

    Zuvor gab es heftige Kritik an den Äußerungen des Papstes. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) widersprach.
    "Die Ukraine hat das Recht sich zu verteidigen und die Ukraine kann sich darauf verlassen, dass wir sie dabei unterstützen", entgegnete der Kanzler auf einer Pressekonferenz mit dem malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim in Berlin auf eine Frage nach der Papst-Äußerung. "Deshalb bin ich natürlich nicht einverstanden mit der zitierten Position."
    In Kiew wurde als Zeichen des Protests der Vertreter des Heiligen Stuhls ins Außenministerium einbestellt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuvor ebenfalls sehr kritisch über die Worte des Papstes geäußert.
    10.03.2024, Vatikan, Vatikanstadt: Papst Franziskus liest während des Angelus-Mittagsgebets aus seinem Fenster mit Blick auf den Petersplatz seine Botschaft vor.
    Papst Franziskus hat in einem Interview an die Ukraine appelliert, Friedensverhandlungen mit Russland einzugehen. Die Äußerung ist auf Unverständnis und scharfe Kritik gestoßen.10.03.2024 | 0:38 min

    Papst äußerte sich zu möglicher Kapitulation

    Franziskus hatte in einem Interview zu dem inzwischen mehr als zwei Jahre laufenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesagt:

    Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln.

    Papst Franziskus

    Franziskus wurde auch zu Forderungen nach "Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne" gefragt. Darauf antwortete er: "Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln." Vatikan-Sprecher Matteo Bruni widersprach später Darstellungen, der Papst habe die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert.
    Quelle: Reuters, dpa

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