Nouripour für Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg

    Islamisches Zentrum Hamburg:Nouripour: IZH ist Spionagezentrum des Irans

    Florence-Anne Kälble
    von Florence-Anne Kälble
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    Grünen-Chef Nouripour forderte bei "maybrit illner" die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg. Er betonte, dass es "das Spionagezentrum des Irans in Deutschland" sei.

    Von links: Abdul Kader Chahin, Melody Sucharewicz, Maybrit Illner, Omid Nouripour, Düzen Tekkal Schalte: Souad Mekhennet
    Sehen Sie hier die Sendung "maybrit illner" vom 18. April 2024 in voller Länge.18.04.2024 | 61:45 min
    Grünen-Chef Omid Nouripour hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) aufgefordert, umgehend die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) in die Wege zu leiten. Vor dem Hintergrund des iranischen Angriffs auf Israel sagte Nouripour am Donnerstag in der ZDF-Sendung "maybrit illner":

    Das ist das Spionagezentrum des Irans in diesem Land.

    Omid Nouripour, Grünen-Chef

    Alles sei "deutlich genug und auch gerichtsfest genug", es sei "höchste Zeit", dass das Zentrum geschlossen werde. "Die Bundesinnenministerin hat sich drüber zu beugen", forderte der Grünen-Politiker. Jeder Tag, an dem das nicht passiere, sei einer, an dem im IHZ geplant werde, wie man Menschen unter Druck setzen könne, die gegen das Mullah-Regime auf die Straße gehen.
    Omid Nouripour bei Maybrit Illner
    Nouripour fordert Faeser auf, die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) in die Wege zu leiten.18.04.2024 | 2:24 min

    Nouripour rät zum Stopp von Iran-Geschäften

    Optimistisch ist Nouripour, dass die Einstufung der Islamischen Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation durch die Europäische Union zeitnah gelingt. "Wir hoffen, dass dieses Wochenende ein Umdenken passiert, damit wir auch die Einstimmigkeit in der EU haben, die es dafür braucht", sagte er. Die Beseitigung der rechtlichen Hürden dafür sei "auf einem guten Wege".
    Schaltgespräch Sievers von Soest
    Der Politikwissenschaftler Christian von Soest hält die Auswirkung möglicher neuen Sanktionen gegen Iran für "begrenzt".17.04.2024 | 6:00 min
    An die deutschen Unternehmen, die derzeit mit dem Iran noch Handel treiben, appellierte der Grünen-Chef, ihr Tun zu überdenken. Das Handelsvolumen mit dem Iran sei drastisch gesunken, meist würden noch medizinische Güter gehandelt.
    Dennoch gebe es eine nicht unter die Genehmigungspflicht der Bundesregierung fallende "Restgröße". Er könne nur alle Unternehmen bitten, sich anzuschauen, ob sie es "anständig finden", mit dem Regime in Teheran zu handeln.

    Sucharewicz: Starke westliche Front gegen Iran

    "Das war das erste Mal, dass der Iran es gewagt hat, Israel offen anzugreifen und das Raketen-Abwehrsystem hat sehr gut funktioniert", erklärte Melody Sucharewicz, deutsch-israelische Beraterin für politische Kommunikation und Strategie, u. a. von 2014 bis 2016, sowie von 2019 bis 2020, außenpolitische Beraterin des damaligen israelischen Verteidigungsministers Benny Gantz.
    Lage im Iran nach Angriff auf Israel
    Phoebe Gaa (ZDF-Korrespondentin) zur Lage im Iran nach dem Angriff auf Israel, phoenix vor ort am 14.04.2414.04.2024 | 6:38 min
    Für sie stelle das für Israel einen doppelten Sieg dar: die Raketen kamen nicht an und es zeige sich eine starke westliche Front gegen den Iran. "Das ist sehr viel mehr wert", betonte Sucharewicz.

    Chahin warnt vor Eskalation im Nahost-Konflikt

    Abdul Kader Chahin, Deutsch-Palästinenser, Comedian und Satiriker, setzt sich mit Bildungsprojekten gegen Antisemitismus und für Verständigung ein, machte deutlich, dass er den allgemeinen Sprachgebrauch von "den Palästinensern" und "den Israelis" als zu generalisierend ansehe.
    Die aktuelle Situation in Gaza sorge ihn, da hier "viele Züge von Vergeltung zu sehen sind". Niemand sei in Gaza sicher. Chahin hoffe, dass es nicht zu einem unverhältnismäßigen Vergeltungsschlag gegen den Iran komme:

    Das, was jetzt passiert ist, hat Potenzial zu eskalieren.

    Abdul Kader Chahin, Deutsch-Palästinenser

    Verschiedene Haltungen im israelischen Kriegskabinett

    "Der Kopf der Schlange sitzt in Teheran", erklärte Düzen Tekkal, Autorin, Politikwissenschaftlerin und Menschenrechtsaktivistin. Der Angriff habe gezeigt, dass die islamische Republik ihre Agenda verfolge - die Vernichtung Israels und die systematische Unterdrückung der Frauen.
    Repression im Iran: Das Schicksal der Frauen
    "Frau, Leben, Freiheit" lautete das Motto der Massenproteste gegen Unterdrückung im Iran. Das Regime erhöht den Druck auf Frauen – auch mit einem neuen Kopftuchgesetz.18.02.2024 | 2:51 min
    Sie gab zu bedenken, dass bei der Ideologiefrage die Hamas am meisten profitiere. Die Aktivistin forderte, dass das iranische Mullah Regime isoliert werden müsse.
    Souad Mekhennet, Korrespondentin für internationale Sicherheit bei der "Washington Post", betonte, dass es innerhalb des israelischen Kriegskabinetts verschiedene Haltungen gebe: Die einen wollten sofort zurückschlagen und setzten auf das Verständnis der USA, während die anderen erklärten, dass Israel es sich nicht leisten könne, US-Präsident Joe Biden zu verärgern.
    "Viele Demokraten sind von der humanitären Lage in Gaza erschüttert und fordern den Stopp der Waffenlieferungen", fügte Mekhennet hinzu.

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