Bundesregierung und EU einigen sich bei Verbrenner-Aus

    Streit mit EU beigelegt:Wissing verhindert Verbrenner-Aus in Brüssel

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    Die Diskussion um das Verbrenner-Aus ist vorbei: EU-Kommission und Bundesverkehrsminister Volker Wissing haben sich geeinigt. Auch künftig dürfen Verbrenner zugelassen werden.

    Die Bundesregierung hat sich im Streit um die Zukunft von Autos mit Verbrennungsmotor mit der EU-Kommission geeinigt. Das teilten Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und EU-Kommissionsvize Frans Timmermans am Samstag mit. Die Einigung sei gestern am späten Abend erfolgt, teilte Wissing mit.
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    Man habe den Weg dafür freigemacht, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die ausschließlich klimaneutralen Kraftstoffe tanken, auch nach 2035 neu zugelassen werden können. Laut Wissing wurden konkrete Verfahrensschritte und ein konkreter Zeitplan verbindlich fixiert. "Wir wollen, dass der Prozess bis Herbst 2024 abgeschlossen ist."

    Wissing legte zuvor Veto gegen Einigung ein

    Das Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 galt in der EU bereits als gesetzt. Fahrzeuge mit Diesel- und Benzinmotor hätten dann nicht mehr neu zugelassen werden dürfen. Für Deutschland hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) das EU-Verbot federführend mit ausgehandelt.
    Doch Deutschland bremste auf dem letzten Meter: Bundesverkehrsminister Wissing legte mit Unterstützung von FDP-Chef Christian Lindner ein Veto ein. Deutschland konnte damit auf EU-Ebene nicht mehr zustimmen.
    Eine für Anfang März vorgesehene Bestätigung der Einigung durch die EU-Staaten wurde daher von Deutschland zunächst verhindert. Seitdem verhandelten Bundesverkehrsministerium und EU-Kommission über einen Kompromiss.

    EU-Partner reagieren kritisch auf Deutschlands Veto

    Viele EU-Partner hatten irritiert auf das deutsche Verhalten in dem Streit reagiert. Am Donnerstag sprach etwa der lettische Ministerpräsident Krisjanis Karins am Rande des EU-Gipfels vor laufenden Kameras von einem "sehr, sehr schwierigen Zeichen für die Zukunft". Es sei verwunderlich, dass eine Regierung sich plötzlich anders entscheide, nachdem eine Vereinbarung bereits getroffen worden sei.
    Karins warnte: "Die gesamte Architektur der Entscheidungsfindung würde auseinanderfallen, wenn wir das alle tun würden." Hinter vorgehaltener Hand äußerten sich Diplomaten in Brüssel deutlicher. Sie werfen Deutschland einen Vertrauensbruch vor.
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    Quelle: AFP, dpa, Reuters

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