Polen lehnt EU-Einigung zur Aufnahme von Flüchtlingen ab

    Widerstand gegen EU-Asylreform:Polen will Migrationsquoten nicht zulassen

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    Polen lehnt die Einigung innerhalb der EU zur Verteilung von Flüchtlingen ab. Regierungschef Morawiecki kündigte Widerstand an.

    Mateusz Morawiecki
    Lehnt die EU-Einigung zur Verteilung von Flüchtlingen ab: Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki.
    Quelle: epa

    Nach der Asyleinigung der Europäischen Union hat Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki Widerstand gegen den geplanten Solidaritätsmechanismus zur verpflichtenden Aufnahme von Flüchtlingen angekündigt.
    "Solange es die PiS-Regierung geben wird, werden wir nicht zulassen, dass uns irgendwelche Migrationsquoten, Quoten für Flüchtlinge aus Afrika, aus dem Nahen Osten, für Araber, Muslime oder wen auch immer auferlegt werden", sagte Morawiecki in Warschau.

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    Am Donnerstag hatten sich die Innenminister der EU-Mitgliedsstaaten in Luxemburg auf eine Verschärfung der Asylverfahren geeinigt. Die beschlossenen Pläne sehen auch mehr Solidarität mit den stark belasteten Mitgliedstaaten an den EU-Außengrenzen vor.
    Damit die Einigung auf eine gemeinsame EU-Asyl-Politikmöglich wurde, musste Deutschland auf eine Forderung verzichten. Und nicht nur das sorgt in Berlin für Diskussionen.
    Damit die Einigung auf eine gemeinsame EU-Asyl-Politik möglich wurde, musste Deutschland auf eine Forderung verzichten. Und nicht nur das sorgt in Berlin für Diskussionen 09.06.2023 | 1:40 min
    Sie soll künftig nicht mehr freiwillig, sondern verpflichtend sein. Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, würden zu Ausgleichszahlungen gezwungen werden. Nicht unterstützt wurde die Reform bei dem Treffen von Polen, Ungarn, Malta, der Slowakei und Bulgarien.
    Denkbar ist aber, dass das EU-Parlament noch Änderungen durchsetzt. Es hat bei der Reform ein Mitspracherecht und wird in den kommenden Monaten mit Vertretern der EU-Staaten über das Projekt verhandeln.
    Quelle: dpa
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