Sie sind hier:

Friedensgutachten : Forscher sehen noch lange keinen Frieden

Datum:

Führende deutsche Friedensforschungsinstitute fordern weitere Unterstützung der Ukraine. In ihrem Gutachten nennen sie weitere Gefahren für Frieden und Demokratie in der Welt.

Eine Taube aus Papier schwebt in einer Ukraineflagge aus Papier.
Frieden in der Ukraine – laut dem neuesten Friedensgutachten liegt der noch in weiter Ferne.
Quelle: dpa

Die globalen Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine treten immer stärker hervor: Das ist eines der zentralen Ergebnisses des Friedensgutachtens 2023, das heute in Berlin vorgestellt wurde. Laut den Forschenden untergräbt der Krieg nicht nur die Funktionsfähigkeit internationaler Organisationen, sondern erschwert darüber hinaus auch dringend notwendige Kooperationen beim Klimaschutz sowie der Handelspolitik. Daneben zeigen sich Auswirkungen auf die deutsche Innenpolitik: Polarisierung und Verschwörungstheorien nehmen zu und wirken sich negativ auf die Demokratie aus.

Die Forscher sind sich sicher, dass es in der Ukraine noch lange keinen Frieden geben wird. Es zeichne sich ab, dass der völkerrechtswidrige russische Überfall sich zu einem lange andauernden Abnutzungskrieg entwickeln werde. Obgleich einzelne gesellschaftliche Gruppen die Einstellung der militärischen Unterstützung der Ukraine gefordert haben, warnen die deutschen Friedensforschungsinstitute ausdrücklich davor.

Die Konsequenz wäre eine Verschlechterung der europäischen Sicherheitslage, da Russland seinen Expansionsdrang weiterverfolgen würde. Die Forschenden empfehlen der Bundesregierung die Vorbereitung einer internationalen Verhandlungsinitiative, die zwischen Russland und der Ukraine vermitteln soll.

Wie könnte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine enden? Wie könnten diplomatische Lösungen aussehen? Sind sie realistisch? "Berlin direkt" über Friedensdebatten im Krieg.

Beitragslänge:
4 min
Datum:

Wagner-Gruppe sanktionieren

Bei den weltweiten Gewaltkonflikten spielen laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nichtstaatliche bewaffnete Söldnerarmeen eine immer größere Rolle. Im Besonderen wird hier auf die russische Wagner-Gruppe verwiesen, die autark und ohne direkte Kontrolle durch ihre Auftraggebenden besonders brutal agiert.

Sie trägt zur Destabilisierung ganzer Regionen, wie beispielsweise im Sahel, bei. Die Friedensforschungsinstitute fordern seitens der Bundesregierung eine Einstufung als kriminelle Gruppierung sowie ein Setzen auf die Sanktions- und Fahndungslisten.

Afrika bleibt Krisenhotspot

Das weltweite Konfliktgeschehen stagnierte 2022 auf einem unverändert hohen Niveau. In Afrika fand die Hälfte der bewaffneten Konflikte statt, in jedem zweiten innerstaatlichen Konflikt waren transnational operierende dschihadistische Gruppen wie beispielsweise der sogenannte Islamische Staat (IS) beteiligt.  

Nachhaltiger Frieden in einer Welt multipler Krisen

Risiken für das friedliche Zusammenleben in Deutschland, Europa und weltweit sind neben zunehmender Armut auch die Auswirkungen des Klimawandels und die gesellschaftliche Polarisierung. Eine rein verteidigungspolitisch verstandene Zeitenwende, die hauptsächlich auf den Ausbau militärischer Kapazitäten setzt, wäre nicht ausreichend.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und die Haltung Deutschlands werfen fundamentale Fragen der Friedensethik neu auf.

Beitragslänge:
58 min
Datum:

Um sich diesen komplexen Herausforderungen zu stellen, werden entwicklungspolitische Strategien benötigt, die die Resilienz besonders gefährdeter Gesellschaften im globalen Süden stärken und gleichzeitig die Ernährungssicherheit der Bevölkerung gewährleisten.

Die Friedensforschungsinstitute mahnen, dass auch westliche Demokratien Strategien benötigen, um der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken und sich gegen Desinformationskampagnen und antidemokratische Ideologien zu schützen.

Politische Proteste nicht kriminalisieren

Politische Proteste sind als Ausdruck demokratischer Vitalität zu verstehen und sollen, solange sie nicht für extremistische Botschaften genutzt werden und gewaltfrei sind, nicht kriminalisiert werden. Eine Verschärfung des Strafrechts sei keine angemessene Antwort auf zivilen Ungehorsam, argumentieren sie.

Die Behörden ermitteln gegen Mitglieder der "Letzten Generation" - wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Zu Recht? Bei ZDFheute live streiten zwei Juristen.

Beitragslänge:
42 min
Datum:

Handelsbeziehungen unterstützen den Frieden

Die Forschenden warnen davor, Handelsbeziehungen und wirtschaftliche Verflechtungen - wie beispielsweise zwischen westlichen Staaten und China - vorschnell und einseitig zurückzubauen. Diese seien zwar kein Garant für Frieden, können ihn aber fördern, wenn bestimmte wirtschaftliche Abhängigkeiten vermieden werden.

Multilaterale Rüstungskontrolle stärken

Laut den Friedensforschungsinstituten sollte aufgrund der angespannten weltpolitischen Lage alles getan werden, um einen Rüstungswettlauf und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zu verhindern. Staaten wie Brasilien, Indien oder China sollten stärker als bislang in die Rüstungskontrolle eingebunden werden.

Werteorientierung in der Außen- und Entwicklungspolitik

Eine weitere Forderung ist die konsequentere Umsetzung einer wertorientierten feministischen Außen- und Entwicklungspolitik. Hier müsse eine entschiedenere Positionierung als bislang erfolgen.

Baerbock und Schulze - Feministische Außenpolitik: Das ist geplant 

Die Ministerinnen Baerbock und Schulze haben Grundsätze für eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik vorgestellt. Worum es dabei geht - und welche Kritik es daran gibt.

Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.