Totalausfall der Schützenpanzer:Grüne stellen Puma-Beschaffung infrage
|
Schon wieder ein Ausfall bei der Bundeswehr: 18 Puma-Schützenpanzer von 18 sind bei einer Schießübung ausgefallen. Die Grünen stellen die Puma-Neu-Beschaffung jetzt infrage.
Nach der neuen schweren Panne bei Puma-Schützenpanzern der Bundeswehr stellen die Grünen weitere Beschaffungen des Fahrzeugs in Frage.
Das sagte Niklas Wagener der "Welt". Zuvor war bekannt geworden, dass nach einer Übung offensichtlich kein Puma-Fahrzeug der Bundeswehr mehr einsatzbereit ist.
Haushaltsausschuss wohl nicht informiert
Der SPD-Verteidigungspolitiker Wolfgang Hellmich äußerte sich in dem Blatt irritiert, dass der Haushaltsausschuss des Parlaments bisher nicht über die neuen Probleme mit Puma-Fahrzeugen informiert worden sei. Er wies darauf hin, dass der Ausschuss erst vor wenigen Tagen Mittel für die Nachrüstung der Schützenpanzer gebilligt habe. Er forderte deswegen umgehend Aufklärung durch Verteidigungsministerium und Bundeswehr.
Neue Panne bei der Bundeswehr: Alle 18 Puma-Schützenpanzer sollen bei einer Übung für die schnelle Eingreiftruppe der Nato ausgefallen sein. Am Montag ist Krisenbesprechung.
Auch der FDP-Verteidigungspolitiker Alexander Müller sprach von "ernsten Fragen", die der neue Vorfall aufwerfe. Auch er wies darauf hin, dass gerade erst "umfangreiche Haushaltsmittel für Upgrades des Puma" bereitgestellt worden seien.
Einsatz von Vorgängermodell Marder
Von einem "Alptraum" sprach CDU-Fraktionsvize Johann Wadephul.
Das sagte Wadephul der "Welt" mit Blick auf das ältere Vorgängermodell der Bundeswehr-Schützenpanzer.
Von einer "Katastrophe" sprach der AfD-Verteidigungspolitiker Rüdiger Lucassen. Die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen warf der Rüstungsindustrie vor, mit "Schrottprojekten" viel Geld auf Kosten der Steuerzahler zu verdienen.
Bei Übung 18 von 18 Pumas ausgefallen
Die Bundeswehr hat derzeit massive Probleme mit dem Schützenpanzer Puma. Nach einer Schießübung von 18 der hochmodernen Fahrzeuge sei kein einziges mehr einsatzbereit, zitierte der "Spiegel" aus einer Mail des Kommandeurs der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, an den Inspekteur des Heeres. Für Montag hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ein Krisengespräch mit führenden Bundeswehr-Generälen angesetzt.
Die Schützenpanzer sollen eigentlich ab Januar für die Schnelle Eingreiftruppe der Nato eingesetzt werden. Da der Puma voraussichtlich bis Ende April 2023 nun nicht zur Verfügung stehen werde, werde er bei der Nato-Eingreiftruppe "bis auf weiteres" durch den alten, aber bewährten Schützenpanzer Marder ersetzt, kündigte von Butler laut "Spiegel" an.