Habeck stellt Maßnahmenpaket für schnelleren Solarausbau vor

    Maßnahmenpaket vorgestellt:Habeck will Solarausbau beschleunigen

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    Solarenergie soll in Deutschland wesentlich schneller ausgebaut werden. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat dazu mit Vertretern der Branche ein Maßnahmenpaket vorgestellt.

    Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht bei der Pressekonferenz zum Photovoltaik-Gipfel im Bundeswirtschaftsministerium.
    Damit Deutschland international wettbewerbsfähig bleibt, plant Wirtschaftsminister Habeck verbilligte Strompreise für energieintensive Unternehmen.05.05.2023 | 1:45 min
    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Ausbau der Solarenergie in Deutschland an zahlreichen Stellschrauben vereinfachen und damit beschleunigen.
    In einem Strategiepapier stellte er zusammen mit der Branche am Freitag elf Handlungsfelder vor, mit denen Hemmnisse abgebaut werden könnten. Dies reicht von steuerlichen Vereinfachungen über den erleichterten Einsatz von kleinen Balkonanlagen bis hin zu zur Rekrutierung von Fachkräften.

    Leichtere Bebauung von Freiflächen, mehr Förderprogramme

    Die Strategie sieht vor, dass Freiflächen leichter zur Bebauung mit Photovoltaikanlagen freigegeben werden. Photovoltaikanlagen auf Dächern sollen zur Regel werden. Als wichtiger Anreiz dafür soll die Vermarktung des so produzierten Stroms vereinfacht werden.
    Für Privatleute soll es bedeutend einfacher werden, eigenen Solarstrom einzuspeisen oder in sogenannten Mieterstrommodellen direkt an Nachbarn zu verkaufen. Für Kleinanlagen für den Balkon soll die Meldepflicht gelockert werden.
    Service: Steuerbefreiter Solarstrom
    Scheint die Sonne, freuen sich Besitzer einer Solar-Anlage: Sonne bedeutet Strom und auch Geld. Seit Januar sogar noch mehr Geld - dank vieler steuerlicher Vergünstigungen.02.05.2023 | 2:41 min
    Industriepolitisch setzt das Wirtschaftsministerium etwa auf Investitionsförderprogramme und mehr Geld für Forschung und Entwicklung. Auch bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels soll insbesondere auf den Bereich der erneuerbaren Energien abgezielt werden.

    Mit der heute vorgelegten Strategie wollen wir den Ausbau nochmal deutlich beschleunigen und alle Bremsen lösen, die ein höheres Tempo beim Zubau bislang verhindert haben.

    Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister

    Verbandschef lobt Strategie - und fordert mehr Tempo

    Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) lobte die Strategie. Das Tempo müsse erhöht werden, um das Wachstum aller Photovoltaiksegmente auf die nötige "Lichtgeschwindigkeit" zu bringen, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Die Strategie enthalte viel Licht und kaum Schatten.
    Zu letzterem gehöre, dass in Zeiten stark steigender Zinsen eine bessere Absicherung der Investitionen nötig sei. Zudem könne bei den Speichern noch mehr getan werden.

    Mit einer konsequenten Entfesselung der Solarenergie werden wir das erforderliche Tempo für den notwendigen Weitsprung ins Solarzeitalter erreichen.

    Carsten Körnig, Bundesverband Solarwirtschaft

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    Wind und Sonne liefern einen immer größeren Anteil unseres Stroms. Doch was machen wir bei Flaute und Dunkelheit? Scheitert die Energiewende an fehlenden Speichern?16.04.2023 | 28:30 min
    Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bei 80 Prozent liegen. Die Photovoltaik soll mit einer Leistung von 215 Gigawatt einen wichtigen Beitrag leisten.
    Derzeit sind etwa 70 Gigawatt installiert. Der Zubau zog zuletzt an und lab 2022 bei über 7 Gigawatt. Für das laufende Jahr sollen es 9 Gigawatt sein. Im ersten Quartal 2023 wurden bereits knapp 2,7 Gigawatt installiert.

    Daten-Überblick
    :Vom fossilen zum Ökostrom

    Deutschland will unabhängig werden von fossiler Energie. Wie der Stand der Stromversorgung und Gasspeicher ist und wie der Ausbau des Ökostroms vorangeht, ein Überblick in Grafiken:
    von Moritz Zajonz und Kathrin Wolff
    Foto von Kohle von einem Tagebau vor einem Windrad, darübergelegt ein Liniendiagramm vom Stromanteil von Wind- und Solarkraft.
    Grafiken
    Quelle: Reuters, dpa, AFP
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