Heil: Boten sollen keine Pakete mit über 20 Kilo schleppen

    Keine Pakete über 20 Kilo:Heil will Paketboten entlasten

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    Die Deutschen lassen sich gerne Waren ins Haus liefern - darunter auch Pakete mit mehr als 20 Kilo. Für Paketboten ist das eine Belastung. Arbeitsminister Heil will das ändern.

    Ein Paketbote der Post liefert ein Päckchen in Hamburg aus.
    Viel Schlepperei für Paketzusteller. Der Arbeitsminister will das ändern.
    Quelle: dpa

    Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Arbeitsbedingungen von Paketboten verbessern: Diese sollen alleine keine Pakete von mehr als 20 Kilogramm mehr tragen. "Wenn die größer oder schwerer sind, dann müssen da zwei Leute ran, dann ist das eine Spedition", sagte der SPD-Politiker dem ZDF. Für Pakete ab zehn Kilogramm soll es demnach künftig eine Kennzeichnungspflicht geben.
    Es gehe dabei vor allem um die Gesundheit der Menschen, "die mit ihrer Arbeit unseren Alltag erleichtern und das Land am Laufen halten", so Heil. Viele Paketboten würden Bandscheibenvorfälle bekommen.

    1,7 Prozent der Sendungen wiegen mehr als 20 Kilo

    Eine Gewichtsbegrenzung bei Paketen hatte auch die Gewerkschaft Verdi gefordert. Die Deutsche Post DHL hält eine gesetzliche Begrenzung für denkbar, "wenn diese Grenze dann einheitlich gilt und auch bei Wettbewerbern angewendet und kontrolliert wird", sagte ein Post-Sprecher der dpa.
    In seinem Konzern liege der Anteil der Sendungen über 20 Kilogramm derzeit bei 1,7 Prozent.

    Wir treffen umfangreiche Maßnahmen, zum Beispiel die Bereitstellung von Hilfsmitteln wie der Zustellkarre, um die Belastung zu minimieren.

    Deutsche Post

    Dies sei auch mit Arbeitnehmervertretern abgestimmt.

    Paketbranche seit 2017 stark gewachsen

    Arbeitsminister Heil will die Gewichtsbegrenzung bei der Novelle des Postgesetzes durchsetzen - daran arbeitet das Wirtschaftsressort derzeit. "Dort wird mein Haus Arbeitsschutzmaßnahmen einbringen", erläuterte Heil. Er rechne damit, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Entwurf noch in diesem Jahr vorlegen wird.
    "ZDFzeit: Amazon gegen Einzelhandel - Billiger, bequemer - besser?": Laptop mit Amazon-Seite auf dem Screen, die eine Waschmaschine zum Verkauf zeigt, im Vordergrund. Dahinter ein Ladentisch, auf dem zwei Tassen stehen. Eine Hand ist dabei, drei Euroscheine (5, 10, 20 Euro) einer anderen Hand zu reichen. Im Hintergrund mehrstöckige Ladenreihen in einer beleuchteten Mall mit weißen Rolltreppen.
    Die Deutschen shoppen öfter online. Der stationäre Einzelhandel dagegen steckt in einer tiefen Krise. ZDFzeit fragt: Wo ist der Einkauf besser und warum?08.12.2020 | 43:59 min
    Das Postgesetz wurde zuletzt 1999 grundlegend überarbeitet - zu einer Zeit, als Briefe noch viel wichtiger waren als heute und Pakete nur eine Nebenrolle spielten.
    Heil verwies auf das große Wachstum der Paketbranche. "Von 2017 bis 2021 stieg die Zahl von 2,6 auf 4,5 Milliarden Pakete." Es sei ja auch bequem, "vom Sofa aus alles online zu kaufen und es bis zur Wohnungstür geliefert zu bekommen". Aber Deutschland dürfe "den Respekt vor harter körperlicher Arbeit nicht verlieren", mahnte der Minister.

    Wegen Inflation und Tariflöhnen
    :Heil: Mindestlohn "muss weiter steigen"

    Bundesarbeitsminister Hubertus Heil geht davon aus, dass der Mindestlohn im nächsten Jahr kräftig steigen wird. Grund dafür seien die hohe Inflation und die Tariferhöhungen.
    Gebäudereinigerin schiebt einen Putzwagen
    Quelle: dpa, ZDF

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