Sie sind hier:

Ampel-Parteien nicht einig : Heizungsgesetz: Warum der Zeitplan wackelt

Datum:

Viel Diskussionsbedarf, wenig Zeit: Ob das Heizungsgesetz noch vor der Sommerpause vom Bundestag beschlossen werden kann, scheint offen.

Gasheizung mit Thermostat
Bei der Ausgestaltung des neuen Heizungsgesetzes wird innerhalb der Ampel-Koalition noch hart gerungen.
Quelle: imago/MiS

Nach dem Rückzug von Energie-Staatssekretär Patrick Graichen diskutiert die Ampel-Koalition über den Zeitplan für das Gesetz zum Austausch von Öl- und Gasheizungen. Alle drei Parteien sehen die Notwendigkeit das Gesetz zu überarbeiten, uneins sind sie sich beim weiteren Vorgehen.

FDP drängt auf mehr Zeit

Die FDP bleibt bei ihrer Forderung nach einer umfassenden Überarbeitung des Entwurfs und will dafür die nötige Zeit.

Der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, sagte der "Rheinischen Post" am Samstag, Minister Habeck solle angesichts der unklaren Nachfolge von Graichen einen neuen Zeitplan für das Gesetz vorschlagen "und die Zeit bis dahin nutzen, um es grundsätzlich zu überarbeiten."

SPD-Generalsekretär Kühnert hält den Rauswurf von Staatssekretär Graichen für richtig. Das sei aber kein Grund, das Heizungsgesetz zu verschieben, sagte er im ZDF heute journal.

Beitragslänge:
6 min
Datum:

Nach dem vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf des Gesetzes soll von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Zahlreiche Ausnahmeregelungen gibt es schon, beispielsweise für Eigentümer über 80 Jahre und bestehende Heizungen.

SPD setzt auf Gesetzgebungsprozess

Die SPD hält inhaltliche Änderungen ebenfalls für angebracht, will diese aber in die Beratungen über das Gesetz im Bundestag einbringen und damit in der nächsten Woche beginnen.

Der Zeitplan ist eng: Die parlamentarische Sommerpause beginnt am 7. Juli - dann tagt auch der Bundesrat das letzte Mal. Danach kommt der Bundestag planmäßig erst wieder Anfang September zusammen.

Die Entlassung von Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen hat den Koalitionsstreit um das Gebäudeenergiegesetz neu entfacht. Die FDP stellt nun den Zeitplan in Frage.

Beitragslänge:
1 min
Datum:

Der Deutsche Städtetag hält nach den Worten von Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy nichts davon, das Gesetz auf die lange Bank zu schieben. "Wenn wir bis 2045 Klimaneutralität in der Wärmeversorgung erreichen wollen, brauchen wir jetzt Entscheidungen."

Aber das Gesetz müsse angepasst werden. "Das ist im laufenden Gesetzgebungsprozess möglich", sagte Dedy den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Sozialer Ausgleich noch unklar

Die SPD sieht Bedarf für eine soziale Staffelung nach Einkommen. SPD-Chef Lars Klingbeil räumte in der "Rheinischen Post" ein:

Beim Heizungsgesetz sind wir nicht optimal gestartet. Es war unglücklich, dass wir zuerst über die Klimafrage geredet und nun das Soziale hinterhergeschoben werden muss.
SPD-Chef Lars Klingbeil in der "Rheinischen Post"

Auch die Grünen sehen hier Handlungsbedarf: Die Vorsitzende der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, sagte der "Rheinischen Post": "Wir Grünen im Bundestag schlagen vor, die Förderung auf bis zu 80 Prozent der Kosten für kleine Einkommen anzuheben."

SPD-Fraktionschef Mützenich hat eine zu große Fokussierung auf Wärmepumpen im neuen Heizungsgesetz kritisiert. Das Gesetz solle erst später in Kraft treten, schlug Mützenich vor.

Beitragslänge:
1 min
Datum:

Auch mittlere Einkommen bis 60.000 Euro im Jahr sollen nach ihren Worten eine höhere Förderung bekommen. "Wir schlagen oberhalb der Grundförderung von 30 Prozent für alle eine einkommensabhängige Staffelung der Förderung vor."

Dröge warnte Hauseigentümer davor, jetzt noch schnell eine neue Gasheizung einzubauen. "Wer jetzt noch mal eine Gasheizung kauft, wettet gegen die Einhaltung der Klimaziele und tätigt eine Fehlinvestition."

Gasheizung mit Thermostat

Grüne für massive Förderung - Wie die Heizungsförderung die Ampel spaltet 

Ab 2024 soll die Pflicht zum Heizungstausch starten. Die Grünen wollen Geringverdiener massiv unterstützen - mit einer Förderung von bis zu 80 Prozent. Die FDP lehnt die Pläne ab.

von Dominik Rzepka
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.