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Schätzung : Inflation sinkt leicht auf 10,0 Prozent

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Nach monatelangem Anstieg sinkt die Inflationsrate im November leicht. Nach Schätzung des Statistischen Bundesamts liegt sie bei 10,0 Prozent.

Bayern, Nürnberg: Eine Frau hält Geldscheine und Münzen in der Hand. Archivbild
Steigende Preise belasten Verbraucher. Sie können sich für einen Euro weniger leisten.
Quelle: Daniel Karmann/dpa

Die Inflation in Deutschland hat sich erstmals seit Juli wieder leicht abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte.

Zuvor war die Jahresteuerungsrate drei Monate in Folge gestiegen und hatte im Oktober einen Wert von 10,4 Prozent erreicht. Volkswirte sehen in dem Rückgang keinen Grund zur Entwarnung.

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Energie und Lebensmittel treiben Inflation

Angeschoben wird die Inflation seit Monaten von Energie- und Lebensmittelpreisen. Energie kostete im November den vorläufigen Zahlen zufolge 38,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Oktober war ein Anstieg um 43 Prozent verzeichnet worden. Nahrungsmittel verteuerten sich im November um 21 Prozent. Gegenüber Oktober sanken die Verbraucherpreise insgesamt um 0,5 Prozent.

Die vergleichsweise hohe Inflation führt zu Kaufkraftverlusten und entwertet die Gehälter immer stärker. Im dritten Quartal waren die Einkommen zwar nominal 2,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.

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Reallöhne sinken weiter

Der Zuwachs wurde aber von den gestiegenen Verbraucherpreisen mehr als aufgezehrt. Unter dem Strich ergab sich ein realer, also um die Preisentwicklung bereinigter Lohnverlust von 5,7 Prozent. Dies war der höchste Rückgang seit Einführung der Statistik 2008.

Bereits in den drei Quartalen zuvor hatten die Menschen Reallohneinbußen hinnehmen müssen. Die Werte beschleunigten sich von -1,4 Prozent im Schlussquartal 2021 über -1,8 Prozent zum Jahresbeginn auf -4,4 Prozent im zweiten Quartal 2022. Auch ein derart langer Zeitraum mit Reallohnverlusten ist statistisch noch nicht vorgekommen. In den Nominallöhnen sind die Bruttogehälter einschließlich Sonderzahlungen enthalten.

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Verbraucher schnallen den Gürtel enger

Einer Umfrage zufolge schnallen viele Menschen wegen der steigenden Preise den Gürtel enger. Gut die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher kauft nach eigenen Angaben nur noch Produkte, die wirklich benötigt werden, wie das Marktforschungsunternehmens Nielsen IQ gestützt auf eine Umfrage unter mehr als 10.000 Personen berichtete.

Teuerungsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten um die 10 Prozent Anfang der 50er Jahre gemessen. Allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.

Experten: Zu früh für Entwarnung

Eine durchgreifende Entspannung bei der Inflation ist nach Einschätzung von Volkswirten vorerst nicht in Sicht. Für Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KFW sind die hohen Erzeugerpreise noch immer ein Indikator für eine längerfristig anhaltend hohe Inflationsrate: "Die Erzeugerpreisinflation ist zwar auch im Oktober sogar deutlich zurückgegangen, verharrt aber auf sehr hohen 35 Prozent." Das spreche unter Anderem dafür, dass ein Plateau hoher Inflationsraten zu erwarten sei.

Trotz des leichten Rückgangs der Inflation ist es für eine Entwarnung deutlich zu früh.
Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KFW

Erst ab dem Frühjahr dürfte die Inflationsrate deutlich sinken, weil dann die Gas- und Strompreisbremsen greifen und der Inflationsbeitrag des Öls nachlässt, wie Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer argumentiert: "Die Inflation ist im November nur gesunken, weil die Preise für Kraftstoffe und Heizöl gefallen sind. Für Entwarnung ist es auch deshalb zu früh, weil viele Versorger für Januar deutlich höhere Strom- und Gaspreise angekündigt haben."

Sorgenvolles Paar sitzt auf dem Sofa

Inflation, Energiekrise, Krieg - Umfrage: Generation Mitte stark verunsichert 

Die als "Leistungsträger" der Gesellschaft geltende Generation Mitte blickt einer Umfrage zufolge sorgenvoll in die Zukunft. Besonders steigende Preise belasten 30- bis 59-Jährige.

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