Es sollte eine Eskalation im Nahost-Konflikt abgewendet werden: Nun haben sich Israel und Palästinenser bei Gesprächen in Jordanien in einigen Punkten angenähert.
In Jordanien haben sich Vertreter von Israelis und Palästinensern zu Gesprächen getroffen. Grund ist die eskalierende Gewalt zwischen beiden Seiten.
Vertreter Israels und der Palästinenser haben sich bei einem Treffen in Jordanien dazu bekannt, auf eine Deeskalation in der derzeit angespannten Lage und letztlich auf einen "gerechten und langfristigen Frieden" hinzuarbeiten. Das teilte das Außenministerium in Amman am Sonntag mit.
Israel habe sich außerdem bereit erklärt, in den kommenden vier bis sechs Monaten keine neue Bewilligungen für den Bau von Siedlungen im besetzten Westjordanland mehr auszustellen.
Nach einem israelischen Militäreinsatz mit zehn Toten im Westjordanland hat Israel Ziele im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Aus Gaza wurden Raketen auf Israel abgefeuert.
Einigkeit bei Tempelberg-Frage
Beide Seiten hätten darin übereingestimmt, den Status quo am Tempelberg in Ost-Jerusalem beizubehalten, unter dem es Juden nicht erlaubt ist, dort zu beten, hieß es in der Mitteilung des jordanischen Außenministeriums.
Für Muslime ist die Anhöhe mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee die drittheiligste Stätte ihres Glaubens nach Mekka und Medina. Juden ist der Berg heilig, weil er der Überlieferung nach die heiligen antiken Tempel beheimatete.
Der Ort war immer wieder Schauplatz heftiger Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Vor einigen Wochen hatte unter anderem ein Besuch des ultrarechten israelischen Ministers für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, auf dem Tempelberg für Aufregung gesorgt.
Der Besuch eines neuen israelischen Ministers am Tempelberg hat die Spannungen im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hochkochen lassen. Die Palästinenser attestieren dem Ultranationalisten, den historischen Status quo abschaffen zu wollen.
Nahost-Treffen von Anschlag im Westjordanland überschattet
Verwaltet wird das Gelände von Jordanien, das Gastgeber des hochkarätig besetzten Treffens zum Nahost-Konflikt war. Überschattet war das Treffen von einem weiteren tödlichen Anschlag im Westjordanland, bei dem am Sonntag ein Palästinenser zwei Israelis erschoss und flüchtete.