In Sudans Hauptstadt kam es zu schweren Gefechten um eine Waffenfabrik und Gasspeicher.
Quelle: Reuters
In der sudanesischen Hauptstadt Khartum haben sich die Armee und die rivalisierenden Paramilitärs am Mittwoch erneut schwere Gefechte geliefert. Mehrere Gebäudekomplexe seien im Süden Khartums in Flammen aufgegangen, berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort.
In der Gegend befinden sich demnach wichtige Gasspeicher, eine Waffen- und Munitionsfabrik sowie Lagerhallen für Panzer und Kriegsgerät der Armee.
Feuerpause ausgelaufen
In der Nacht zum Sonntag war eine von den USA und Saudi-Arabien vermittelte Feuerpause zwischen den Konfliktparteien ausgelaufen. Seitdem ist offen, ob die Armee und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ihre Verhandlungen fortsetzen werden.
Die Armee fordert, die RSF solle besetzte Krankenhäuser, Schulen und Privathäuser verlassen. Die RSF beschuldigte die Armee, die bisherigen Gespräche mutwillig verzögert zu haben.
USA kündigten Sanktionen an
Am 20. Mai hatten sich beide Seiten unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens auf eine siebentägige Waffenruhe geeinigt, damit humanitäre Hilfe im Kriegsgebiet geleistet werden kann. Die
Feuerpause wurde anschließend um fünf Tage verlängert. Keine der Konfliktparteien hielt die Waffenruhe jedoch vollständig ein.
Die USA kündigten aufgrund der Verstöße Sanktionen an, einschließlich Visabeschränkungen gegen bestimmte Vertreter der Regierungsarmee, der RSF sowie gegen Anhänger des ehemaligen Langzeitherrschers Omar al-Baschir. Außerdem würden wirtschaftliche Maßnahmen gegen bestimmte Unternehmen, die die Konfliktparteien mit Waffen belieferten, verhängt, hieß es.
Kämpfe im Sudan seit Mitte April
Im
Sudan kämpft seit Mitte April die Armee unter Führung von Präsident Abdel Fattah al-Burhan gegen die RSF von Al-Burhans ehemaligem Vize, Mohammed Hamdan Daglo.
Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch.
Eine neue Vereinbarung soll die Sudanesen während des tobenden Machtkampfs der Generäle schützen. Doch stehen die Militärs zu ihren Unterschriften? Eine Expertin hat daran Zweifel.
Quelle: dpa