Konflikt im Sudan: Gefechte nahe Gasspeicher in Khartum

    Konflikt im Sudan:Gefechte nahe Gasspeicher in Khartum

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    Nach Auslaufen der Feuerpause hat es in Sudans Hauptstadt erneut Kämpfe gegeben. Im Fokus ist dabei auch sensible Infrastruktur.

    Rauch über Khartum am 01.05.2023.
    In Sudans Hauptstadt kam es zu schweren Gefechten um eine Waffenfabrik und Gasspeicher.
    Quelle: Reuters

    In der sudanesischen Hauptstadt Khartum haben sich die Armee und die rivalisierenden Paramilitärs am Mittwoch erneut schwere Gefechte geliefert. Mehrere Gebäudekomplexe seien im Süden Khartums in Flammen aufgegangen, berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort.
    In der Gegend befinden sich demnach wichtige Gasspeicher, eine Waffen- und Munitionsfabrik sowie Lagerhallen für Panzer und Kriegsgerät der Armee.

    Feuerpause ausgelaufen

    In der Nacht zum Sonntag war eine von den USA und Saudi-Arabien vermittelte Feuerpause zwischen den Konfliktparteien ausgelaufen. Seitdem ist offen, ob die Armee und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ihre Verhandlungen fortsetzen werden.
    Die Armee fordert, die RSF solle besetzte Krankenhäuser, Schulen und Privathäuser verlassen. Die RSF beschuldigte die Armee, die bisherigen Gespräche mutwillig verzögert zu haben.
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    Im Sudan herrscht ein Machtkampf zwischen Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und Mohammed Hamdan Daglo. Das Grafikvideo zeigt die konfliktreiche Geschichte des Landes29.05.2023 | 1:13 min

    USA kündigten Sanktionen an

    Am 20. Mai hatten sich beide Seiten unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens auf eine siebentägige Waffenruhe geeinigt, damit humanitäre Hilfe im Kriegsgebiet geleistet werden kann. Die Feuerpause wurde anschließend um fünf Tage verlängert. Keine der Konfliktparteien hielt die Waffenruhe jedoch vollständig ein.
    Die USA kündigten aufgrund der Verstöße Sanktionen an, einschließlich Visabeschränkungen gegen bestimmte Vertreter der Regierungsarmee, der RSF sowie gegen Anhänger des ehemaligen Langzeitherrschers Omar al-Baschir. Außerdem würden wirtschaftliche Maßnahmen gegen bestimmte Unternehmen, die die Konfliktparteien mit Waffen belieferten, verhängt, hieß es.

    Kämpfe im Sudan seit Mitte April

    Im Sudan kämpft seit Mitte April die Armee unter Führung von Präsident Abdel Fattah al-Burhan gegen die RSF von Al-Burhans ehemaligem Vize, Mohammed Hamdan Daglo.
    Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch. 

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