UN-Wassergipfel endet mit globalem Aktionsplan

    UN-Wassergipfel zu Ende:Aktionsplan gegen Wasserkrise verkündet

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    Mit einem globalen Aktionsplan ist die UN-Wasserkonferenz in New York zu Ende gegangen. Umweltministerin Steffi Lemke spricht von einem Meilenstein.

    Ein globaler Aktionsplan mit gut 700 Selbstverpflichtungen ist das Ergebnis des Wassergipfels der Vereinten Nationen in New York. Die Verpflichtungen kommen sowohl von Regierungen als auch von gemeinnützigen Organisationen und einigen Unternehmen. 150 Staaten unterstützen darin zum Beispiel die Ernennung eines UN-Sonderbeauftragten für Wasser. Darüber hinaus soll ein wissenschaftliches Gremium zum Thema eingesetzt werden.

    Lemke: Aktionsagenda kann Trendwende für globale Wasserpolitik sein

    Bundesumweltministerien Steffi Lemke (Grüne) zeigte sich zum Abschluss des dreitägigen Treffens erfreut. Die Aktionsagenda sei ein Meilenstein und das Fundament für eine Trendwende in der globalen Wasserpolitik, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag.

    Klar ist: Wir müssen schneller handeln als bisher, um unsere Wasservorräte weltweit zu schützen und die Versorgung nachhaltig zu sichern.

    Steffi Lemke, Bundesumweltministerin

    Ein ausgetrockneter See im spanischen Katalonien
    Auf der UN-Wasserkonferenz in New York hat Umweltministerin Lemke eine stärkere Bekämpfung der Wasserknappheit gefordert. Wasser stehe im Mittelpunkt der großen Umweltkrisen.23.03.2023 | 0:21 min

    Guterres fordert Länder zum Handeln auf

    Laut Johannes Cullmann, Vize-Vorsitzender für Wasser und Wissenschaftspräsident der Generalversammlung, fließen künftig rund 750 Milliarden Dollar (umgerechnet 695 Milliarden Euro) in den Schutz der weltweiten Wasservorräte. Das sagte er am Freitag der ARD.
    UN-Generalsekretär António Guterres nahm die Länder beim Kampf gegen Trinkwasserknappheit in die Pflicht. Alle Hoffnung für die Menschheit hinge davon ab, einen neuen Kurs einzuschlagen:

    Sie hängt davon ab, dass die wegweisenden integrativen und handlungsorientierten Verpflichtungen, die von den Mitgliedstaaten und anderen auf dieser Konferenz eingegangen wurden, realisiert werden.

    António Guterres, UN-Generalsekretär

    Entwicklung alternativer Ernährungsysteme gefordert

    Er spielte damit auf zahlreiche einzelne, nicht verpflichtende Maßnahmen und Projekte an, die unter anderem Staaten, Nichtregierungsorganisationen und die Freie Wirtschaft bei der Konferenz in den vergangenen zwei Tagen zugesagt hatten.
    "Es bedeutet, den Druck auf unser Wassersystem zu verringern", sagte Guterres weiter. Auch müssten alternative Ernährungssysteme entwickelt werden, um die nicht nachhaltige Nutzung von Wasser in der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft zu reduzieren. Die Strategien in den Bereichen Wasser, Ökosystemen und Klima müssten verschränkt werden, um Treibhausgase zu reduzieren - von einer belastbaren Infrastruktur, Wasserleitungen und Abwasserbehandlungsplänen bis hin zu einem Frühwarnsystem vor Naturkatastrophen.

    UN: Weltweite Wasserknappheit wird sich verstärken

    Die UN-Wasserkonferenz lief seit Mittwoch. Es war das erste große UN-Treffen seit 1977, bei dem ausschließlich das Thema Wasser behandelt wurde. Die Vereinten Nationen hatten angesichts einer weltweit drohenden Wasserkrise Alarm geschlagen: Der Wasserkreislauf sei durchbrochen, Ökosysteme zerstört und Grundwasser verseucht. Zwei Milliarden Menschen, jede und jeder vierte, haben keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser.
    Das World Resources Institute, das die Konferenz analysierte, sagte zum Abschluss, dass das Treffen in New York ein nötiger Weckruf beim Thema Wasser war. Eine Reihe der freiwilligen Verpflichtungen könnten dabei einen Wendepunkt bedeuten und Einfluss auf die Entwicklung zum Trinkwasser haben.

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